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(Samuel in der Stiftshütte)
Bibeltext: 1. Samuel 2,12 - 3,21
Lehre: Höre auf Gottes Wort.
Bibelvers: Jakobus 1,22a (Luth): Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein.
Würdet ihr gern in einer Kirche leben? Also nicht nur so mal kurz, sondern immer? So war es bei Samuel. Na ja, etwas anders war es schon. Es war nicht irgendeine Kirche, in der er lebte. Es war die Stiftshütte, die einzige Kirche der Israeliten. Das war der Ort, an dem Gott selbst den Menschen begegnete. Zu der Zeit gab es den Tempel noch nicht, sondern eben die Stiftshütte. Und dort lebte Samuel. Samuel diente dort Gott. Jeden Morgen öffnete er die Türen zur Stiftshütte. Und wo immer er konnte, half er Eli, dem Hohenpriester.
Samuel liebte Gott. Aber es gab etwas, was ihn immer wieder traurig machte. Dort in der Stiftshütte waren nämlich auch die beiden Söhne von Eli, Hofni und Pinhas. Sie waren Priester. Sie waren auch jeden Tag bei der Stiftshütte, so wie Samuel. Sie wussten auch ganz viel von Gott. Aber sie interessierten sich eigentlich nicht für Gott. Stattdessen dachten sie nur an sich selbst. Wenn Menschen zur Stiftshütte kamen, um Gott ein Opfer zu bringen, dann bekamen auch die Priester einen Teil vom Opfer ab. Das hatte Gott so befohlen. Aber Hofni und Pinhas wollten nicht darauf warten, dass sie ihren Anteil bekamen. Wenn jemand zum Opfern kam, dann nahmen sie sich einfach das, was sie wollten, für sich. Sie hörten nicht auf Gottes Wort, obwohl sie jeden Tag in der Stiftshütte, im Gottesdienst waren.
Gehst du oft zum Gottesdienst? Hörst du oft Gottes Wort? Das ist wichtig und gut. Aber auch die Söhne von Eli waren oft beim Gottesdienst dabei. Aber trotzdem haben sie nicht auf Gottes Wort gehört. Sie haben nur an sich gedacht und nicht an Gott. Was tust du, wenn du in den Gottesdienst gehst und Gottes Wort hörst? Tust du dann auch, was Gott von dir möchte? Oder vergisst du es schnell wieder und achtest nur darauf, dass du deinen Spaß hast? Höre auf Gottes Wort. Das tat Samuel. Er war anders als die Söhne Elis, denn er liebte Gott. Deshalb war Samuel auch traurig, wenn er sah, was Hofni und Pinhas taten. „Eli muss es ihnen verbieten“, dachte er sich. Aber Eli tat es nicht. Eli war schon alt. Er konnte nur noch ganz schlecht sehen. Wenn er davon hörte, was seine Söhne taten, dann sagte er zu ihnen: „Tut das doch nicht.“ Aber mehr tat er nicht. Er bestrafte sie auch nicht. Hofni und Pinhas taten, was sie wollten. Sie hörten nicht auf Eli und auch nicht auf Gottes Wort.
Aber Samuel hörte auf Gottes Wort. Jeden Tag half er Eli. Er öffnete die Türen der Stiftshütte und tat alles, was sonst noch zu tun war. Abends legte er sich in der Stiftshütte auf seine Matte zum Schlafen. Auch an diesem Abend tat er es. Aber dann hörte er plötzlich, wie jemand seinen Namen rief: „Samuel! Samuel!“ Samuel rieb sich die Augen. Dann sprang er schnell auf und lief zu Eli hinüber. „Du hast mich gerufen. Hier bin ich!“, sagte er. Aber Eli schaute ihn ganz verwundert an. „Ich habe dich nicht gerufen“, sagte er. „Geh und lege dich wieder schlafen.“ Samuel kehrte zu seinem Bett zurück. Er war etwas verwirrt. Er hatte doch ganz genau gehört, wie er gerufen wurde. Hatte er nur geträumt? Samuel kuschelte sich wieder in seine Decke und versuchte, zu schlafen.
Aber kurze Zeit später hörte Samuel wieder seinen Namen: „Samuel! Samuel!“ Samuel sprang wieder auf und lief zu Eli. „Du hast mich gerufen. Hier bin ich!“ sagte er. Aber Eli antwortete dasselbe, wie beim ersten Mal: „Ich habe dich nicht gerufen. Geh und leg dich wieder schlafen.“ So ging Samuel wieder zurück zu seinem Bett. Nein, es war kein Traum gewesen. Er hatte die Stimme ganz genau gehört, jetzt schon zum zweiten Mal. Und außer Eli war doch niemand hier. Wirklich nicht? Doch. Es war noch jemand da. Gott war da. Gott ist immer da. Gott ist überall. Er ist auch bei dir. Auch wenn du denkst, du bist allein. Gott ist da. Und Gott möchte mit dir reden. Vielleicht hast du dich bis jetzt nicht für Gott interessiert. Aber Gott interessiert sich für dich. Er hat dir ganz viel zu sagen. Vieles davon kannst du in der Bibel finden. Die Bibel ist Gottes Wort. Dort sagte er dir, was er von dir möchte. Lies die Bibel und höre auf Gottes Wort. Gott redet mit dir, aber du musst hören. Gott wollte mit Samuel reden, aber Samuel wusste nicht, dass es Gott war.
So legte Samuel sich wieder schlafen. Aber kurz darauf hörte er zum dritten Mal dieselbe Stimme: „Samuel! Samuel!“ Samuel stand wieder auf und ging zu Eli. „Du hast mich gerufen. Siehe, hier bin ich.“, sagte er zu Eli. Auch Eli hatte sich schon gewundert, warum Samuel immer zu ihm kam. Aber jetzt endlich verstand er, was los war. „Ich bin es nicht, der dich ruft“, erklärte er. „Es ist Gott, der dich ruft. Geh und leg dich wieder schlafen. Wenn du wieder gerufen wirst, dann antworte: Rede Herr, denn dein Knecht hört.“ Also ging Samuel wieder zu seinem Bett. Er war ganz aufgeregt. Wollte wirklich Gott selbst mit ihm reden? Aber er hatte ja die letzten Male Gott gar nicht geantwortet. Würde Gott ihn überhaupt noch einmal rufen? Samuel wartete ab. Und dann hörte er wieder Gottes Stimme: „Samuel! Samuel!“ Jetzt wusste Samuel, dass es Gott war, der ihn rief. Sofort setzte er sich auf. „Rede Herr, denn dein Knecht hört“, sagte er. Samuel war bereit, auf Gottes Worte zu hören.
Bist du bereit dazu? Heute redet Gott meistens nicht mehr durch eine Stimme, die man mit den Ohren hören kann. Aber trotzdem redet Gott noch. Die Stimme Gottes kannst du mit deinem Herzen hören. Du hörst sie, wenn du zum Beispiel in der Bibel liest. Oder du hörst sie, wenn du im Kindergottesdienst bist oder mit anderen Christen über Gott redest. Manchmal gibt dir Gott auch einfach einen Gedanken und du weißt, der ist jetzt von Gott. Was tust du, wenn du Gottes Stimme hörst? Bist du wirklich bereit, zu hören? Oder hörst du gar nicht richtig hin und tust dann doch lieber das, was dir gefällt? Sei bereit, auf Gottes Wort zu hören. Genauso wie Samuel kannst du auch zu Gott sagen: „Rede Herr, denn dein Knecht hört.“ Samuel hörte auf Gottes Wort.
Und nun redete Gott zu Samuel. „Ich habe gesehen, wie sich Elis Söhne in der Stiftshütte verhalten“, sagte Gott. „Und Eli tut nichts dagegen, obwohl er weiß, wie sich Hofni und Pinhas verhalten. Deshalb werde ich sie bestrafen. Elis Söhne werden beide an einem Tag sterben.“ Dann war wieder alles still. Samuel war ganz aufgeregt. Er hatte Gottes Stimme gehört. Er hatte Gottes Wort gehört. Aber es war kein gutes Wort. Manchmal sind Gottes Wort anders, als wir es und wünschen. Trotzdem ist es Gottes Wort, worauf wir hören sollen.
Am nächsten Morgen stand Samuel früh auf und öffnete die Türen der Stiftshütte. Er traute sich gar nicht, zu Eli zu gehen. Er hatte Angst, ihm zu sagen, was er von Gott gehört hatte. Aber als Eli aufwachte, rief er Samuel gleich zu sich. Samuel kam zu ihm: „Hier bin ich“, sagte er. „Was hat Gott dir gesagt“, wollte Eli sofort wissen, „erzähle mir alles und verschweige mir nichts.“ Da erzählte Samuel alles, was Gott ihm gesagt hatte.
Eli hörte das Wort Gottes. „Er ist der Herr“, sagte er nur. „Er tut, was ihm gefällt.“ Eli hatte Gottes Wort gehört, aber er war immer noch nicht bereit, sich zu ändern. Aber Samuel war anders. Samuel hörte auf Gottes Wort und Gott war mit ihm. Immer wieder sprach Gott mit Samuel. Samuel wurde ein Prophet, ein Bote Gottes, der Gottes Wort an andere Menschen weitersagte.
Samuel hörte auf Gottes Wort. Gott redet auch zu dir. Höre auf sein Wort.