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David verschont Saul in En-Gedi

(In der Höhle Engedi)


Bibeltext: 1. Samuel 24

Lehre: Du kannst Gott vertrauen.


Bibelvers: Spr. 3,5 (Luth): Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand.


„Wo ist er bloß? Ich werde ihn finden. Er kann sich ja nicht ewig vor mir verstecken." So schimpfte Saul. Eben war er von der Verfolgung der Philister zurück gekommen und schon dachte er wieder an David. „Ich werde David finden und töten", sagte er sich immer wieder.


David war froh gewesen, dass er etwas verschnaufen konnte. In der Wüste En-Gedi konnten er und seine Männer sich etwas ausruhen. Aber David wusste, dass Saul nicht so schnell aufgeben würde. Saul würde ihn wieder versuchen zu töten. Trotz allen vertraute David auf Gott. „Gott ist allmächtig und deshalb kann Gott mir auch helfen" glaubte David. Das kann Gott auch. Nichts ist Gott zu schwer. Er kann alles tun. Schließlich hat er auch die ganze Erde gemacht. Und deshalb kann er auch helfen, egal in welcher Situation. Du kannst Gott vertrauen.


David tat das. Aber schon bald hörte er: „Saul ist auf den Weg hierher, wir müssen uns verstecken." Saul hatte herausgefunden, wo David war und sich sofort auf den Weg gemacht. Davids Leute hatten ihn schon von Weiten gesehen. Saul kam mit 3000 starken Soldaten an. David schaute sich um. Hier in der Wüste gab es viele Felsen und Höhlen. Dort drüben, die Höhle sah recht groß aus. David ging hinein. Tatsächlich, als David weiter hineinging, sah er, dass sie hinten riesig groß war. Dort hatten seine Männer genug Platz. „Kommt alle hier her", rief er ihnen zu. Und so drängten sich die Männer in die Höhle hinein. Die Höhle war so groß, dass man die Männer vom Eingang her überhaupt nicht mehr sehen konnte. Das war ein gutes Versteck. Hier würde Saul nicht nach ihnen suchen.


„Achtung, Saul kommt näher", rief einer von Davids Männern, der sich am Eingang versteckt hatte, um nach Saul Ausschau zu halten. Jetzt mussten sie ganz still sein. Denn sonst würde Saul sie vielleicht hören. Alle hockten sich im hinteren Teil der Höhle hin und schwiegen. Vielleicht hat David im Stillen gebetet. Das kannst du auch tun, wenn du Sorgen hast. Du kannst Gott vertrauen. Gott liebt dich und Gott möchte dir helfen, weil du ihm wichtig bist. Rede mit ihm und sag ihm, was dir Sorgen macht. Er will dir helfen. Vertraue ihm, so wie David.


David saß hinten in der Höhle. Immer wieder schaute er zum Ausgang der Höhle. Plötzlich wurde es dort dunkel. Eine große Gestalt erschien. David erschrak. Er erkannte, wer dort am Eingang der Höhle stand. Es war Saul. „Jetzt hat er uns entdeckt, jetzt ist es zu spät", fürchtete David. Aber Saul schien gar keine Eile zu haben, mit seinen Männern in die Höhle zu kommen. Stattdessen kam er ganz alleine.


Saul hatte David gar nicht entdeckt. Sie waren durch die Wüste En-Gedi gezogen und hatten überall nach David und seinen Männern gesucht. Schließlich kamen sie auch in die Nähe der Höhle. Sie waren lange unterwegs gewesen, und Saul brauchte dringend eine Toilette. Weil es aber in der Wüste keine Toiletten gab, schaute er sich nach einem anderen Ort um. Da sah er schließlich die Höhle.


„Ich brauche eine kurze Pause. Ich bin gleich wieder da", rief Saul seinen Männern zu und verschwand in der Höhle. Alles war sehr dunkel und er sah nicht, dass im Hintergrund der Höhle David und seine Männer versteckt waren.


Davids Männer hatten Saul auch erkannte. Sie stießen David an und flüsterten: „David, das ist deine Chance. Gott hat dir deinen Feind in die Hand gegeben. Jetzt kannst du ihn töten und du bist alle deine Sorgen los." David überlegte. Seine Männer hatten Recht. Wenn er jetzt Saul umbrachte, dann müsste er sich nicht mehr verstecken. Dann könnte er selbst König über Israel werden, so wie Gott es doch versprochen hatte. David spürte mit der Hand sein Messer. Jetzt war seine Gelegenheit. Aber war das denn richtig? War es richtig, zu töten? Und noch dazu den König? Gott hatte damals Saul zum König gesalbt. David schüttelte den Kopf. „Nein!", entschied er. „Ich werde auf Gott vertrauen. Gott kann mir helfen. Ich muss nicht Unrecht tun, um zu meinem Recht zu kommen. Ich will auf Gott vertrauen."


Hättest du das auch getan? David konnte Gott gehorchen, weil er Gott vertraute. Er wusste, dass Gott alles tun kann und Gott es gut mit ihm meinte. Gott meint es auch gut mit dir. Vielleicht verstehst du manche Gebote Gottes nicht. Vielleicht verstehst du nicht, warum du nicht lügen sollst, wenn es doch alle machen. Gott hat es gesagt. Und Gott meint es gut mit dir. Deshalb vertraue ihm und gehorche ihm. David wollte Gott gehorchen. Aber trotzdem stand er leise auf und schlich von hinten an Saul heran. Was hatte er bloß vor? David zog sein Messer. Er hielt es fest in der Hand. Dann schnitt er vorsichtig von Sauls Mantel ein Stückchen ab. Schnell zog er sich wieder zu seinen Männern zurück. Saul hatte von alledem nichts gemerkt.


Als David bei seinen Männern ankam, schauten sie ihn verständnislos an. „Sollen wir ihn töten?", schlug jemand vor. „Nein, tut es nicht! Saul ist ein Gesalbter Gottes. Gott würde es nicht gefallen, wenn wir ihn töten." Davids Männer schüttelten verständnislos den Kopf. So eine einmalige Gelegenheit! Aber sie hörten auf David, ihren Chef. Sie blieben still sitzen, bis Saul die Höhle wieder verlassen hatte. Dann warteten sie ab. Sie sahen auf David. Was würde er jetzt tun?


David stand auf und schaute vorsichtig aus der Höhle. Saul war mit seinen Männern schon ein ganzes Stück weiter gezogen. Sie waren weit genug weg, so dass sich David traute, aus der Höhle heraus zu kommen. Saul merkte von alledem nichts. Aber plötzlich hörte er, wie jemand rief: „Saul, mein Herr und König!" Das war doch Davids Stimme! Saul schaute sich um und sah David in einiger Entfernung stehen.


David verneigte sich vor Saul. Dann rief er: „Warum glaubst du den Leuten, die sagen, ich wäre dein Feind? Schau doch her. Heute hat Gott mir die Gelegenheit gegeben, dich zu töten. Aber ich habe es nicht getan. Ich habe dich verschont, denn du bist doch der König, du bist von Gott gesalbt." Dann hielt David das Stück von Sauls Mantel hoch, das er abgeschnitten hatte. „Schau doch her, Saul", rief er wieder. „Diesen Zipfel von deinen Mantel habe ich abgeschnitten. Daran siehst du, dass ich dich hätte töten können. Aber ich habe es nicht getan." Saul wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er merkte auf einmal, in was für einer Gefahr er gewesen war.


David sprach weiter: „Warum verfolgst du mich und willst mich töten?" Jetzt erkannte Saul, dass er gar keinen Grund hatte gegen David zu kämpfen. „Bist du das wirklich, David?" fragte er. „Du bist gerechter als ich und hast mich verschont. Ich habe Unrecht getan, dass ich dich verfolgt habe." David atmete erleichtert auf. Jetzt war Saul gar nicht mehr wütend auf ihn. Saul und seine Männer kehrten um und zogen heim.


David hatte auf Gott vertraut und Gott hatte ihn bewahrt. Gott ist auch immer bei dir, vertraue ihm.