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Simson und Delila

(Simsons Ende; Simsons Rache; Samson und Delilah)


Bibeltext: Richter 16,4-31

Lehre: Bleib in Versuchung treu.


Bibelvers: Mt 6,13 (Luth): Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.


Wärst du gern richtig stark? So stark, dass du bei jedem Kampf gewinnen könntest? Simson war so stark. Aber er war nicht einfach nur so stark, weil er viel trainiert hätte. Es gab einen anderen Grund. Simson war so stark, weil Gott ihm die Stärke gab. Schon als Simson geboren wurde, hatte Gott gesagt: Simson soll mir gehören und für mich leben. Als Zeichen dafür sollten Simsons Haare nie geschnitten werden. So gab Gott Simson die Kraft und durch Simson half Gott den Israeliten gegen die Philister. Die Philister, das waren die Feinde von den Israeliten und auch von Simson.


Aber dann sah Simson Delila. Delila war ein Philistermädchen. Aber Delila gefiel Simson sehr gut. Ständig musste er an sie denken. Aber war das richtig? Nein. Die Philister waren die Feinde der Israeliten und auch Gottes Feinde. Sie kannten Gott nicht und beteten Götzen an. Deshalb hatte Gott gesagt, dass kein Israelit so eine Frau heiraten sollte. Aber Delila war so schön, fand Simson. Simson musste entscheiden, ob er Gott gehorchen, oder ob er mit Delila zusammen sein wollte. Simson war in Versuchung. Versuchung ist, wenn man gern etwas tun würde, was man nicht darf. Vielleicht kennst du auch Versuchungen. Wenn du die leckeren Kekse im Küchenschrank siehst, aber genau weißt, du darfst jetzt keinen davon nehmen. Dann bist du in Versuchung. Oder wenn du bei der Matheprüfung die Lösung nicht weißt, aber dein Tischnachbar weiß sie. Dann bist du in Versuchung, einfach abzuschauen. Jeder kommt mal in Versuchung, das ist nicht schlimm. Aber wichtig ist, dass du in Versuchung treu bleibst.


Simson war in Versuchung, aber er blieb nicht Gott treu. Er tat lieber, was er selbst wollte. So ging er zu Delila. Sie verliebten sich und wurden ein Paar. Simson war sehr glücklich. Aber bald hörten die Fürsten der Philister davon. Sie überlegten: „Delila muss uns helfen, Simson zu besiegen.“ Heimlich trafen sie sich mit Delila: „Delila, finde für uns heraus, warum Simson so stark ist und wie wir ihn besiegen können. Du bekommst von jedem von uns 1100 Silberstücke dafür.“ Würdest du einen wirklich guten Freund für Geld verraten? Ich nicht. Aber Delila schon. Ja, sie mochte Simson, aber 1100 Silberstücke von jedem Philisterfürsten, das war viel Geld. Delila nickte: „Okay, ich werde es versuchen“.


Als Simson das nächste Mal bei Delila war, fragte Delila ganz nebenbei: „Du, Simson, warum bist du eigentlich so stark? Es gibt ja gar nichts, womit man dich fesseln kann. Oder gibt es doch etwas?“ Wieder einmal war Simson in Versuchung. Sollte er Delila sein Geheimnis verraten oder nicht? „Also“, begann er, „wenn man mich mit sieben ganz frischen Seilen, die noch nicht getrocknet sind, fesseln würde, dann wäre ich schwach wie ein normaler Mensch.“ Heimlich ließ sich Delila von den Philisterfürsten 7 frische Seile, die noch nicht getrocknet waren, bringen. Als Simson schlief, fesselte sie ihn damit. Hinten in ihrem Zimmer hatten sich Philister versteckt. Falls Simson die Wahrheit gesagt hat, wollten sie ihn sofort gefangen nehmen. Jetzt rief Delila laut: „Simson, wach auf, die Philister kommen!“ Simson sprang sofort hoch. Die 7 frischen Seile zerrissen. Simson hatte gelogen. Er war nicht schwach geworden, wie ein normaler Mensch. Nein, denn seine Haare, das Zeichen dafür, dass er für Gott leben sollte, waren noch da.


„Du hast mich belogen“, schimpfte Delila. „Sag mir doch die Wahrheit. Womit kann man dich fesseln?“ „Ähm“, Simson überlegte kurz, dann sagte er schnell: „Wenn man mich mit neuen Stricken binden würde, mit denen noch nie gearbeitet wurde, dann wäre ich schwach wie ein normaler Mensch.“ Delila wusste nicht genau, ob sie Simson glauben konnte. Aber sie wollte es trotzdem versuchen. Als Simson schlief, fesselte sie ihn mit neuen Stricken. Dann rief sie wieder: „Simson, wach auf, die Philister kommen!“ Wieder sprang Simson auf. Die Stricke zerrissen wie dünne Fäden und fielen zu Boden.


Man konnte Delila richtig ihre Enttäuschung ansehen. „Du hast mich wieder belogen“, jammerte sie. „Warum sagst du mir nicht die Wahrheit? Womit kann man dich denn fesseln?“ Und wieder wurde Simson versucht. Weißt du, dass es jemanden gibt, der möchte, dass du immer wieder versucht wirst? Es ist der Feind Gottes. Er möchte, dass du Gott nicht gehorchst und Gottes Gebote nicht hältst. Der Feind Gottes denkt sich immer wieder neue Versuchungen aus. Deshalb bleib treu in Versuchungen. Wenn du merkst, dass es schwierig wird, dann bitte Gott, dir zu helfen. Sogar im Vaterunser heißt es: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Gott kann dir helfen, dass du in Versuchung treu bleibst. Er kann dir die Kraft dazu geben. Deshalb bitte ihn immer wieder um seine Hilfe.


Simson tat das nicht. Stattdessen sagte er: „Also, wenn man die sieben Locken meiner Haare in einen Webstuhl einwebt, dann werde ich schwach sein, wie ein normaler Mensch.“ Das war auch nicht die Wahrheit. Aber trotzdem kam er der Wahrheit ein Stück näher. Seine Haare waren ja wirklich der Grund, warum er so stark war. Delila schaute sich um. In ihrem Zimmer stand ein Webstuhl, auf dem sie Stoffe webte. Sobald Simson eingeschlafen war, nahm sie seine langen Haare und webte sie in den Webstuhl ein. „Simson, wach auf, die Philister kommen!“, rief sie dann. Aber es war wie auch vorher. Simson sprang auf und er riss seine Haare einfach aus dem Webstuhl heraus. Er war noch immer so stark wie vorher.


Aber jetzt wurde Delila wirklich wütend: „Du hast doch gesagt, dass du mich liebst. Aber trotzdem hast du mich jetzt schon dreimal belogen.“ Jeden Tag bettelte Delila nun: „Sag mir doch die Wahrheit.“ Immer wieder. Simson wurde immer trauriger. Er wollte ihr nicht die Wahrheit sagen. Aber er liebte sie ja auch. Die Versuchung wurde immer größer. Eigentlich hätte Simson jetzt weggehen müssen. Denn das ist das Beste, was man tun kann, wenn man in Versuchung ist. Gott um Hilfe bitten, und wenn es geht, weggehen. Geh vom Küchenschrankweg, wenn die Keksdose dort dich nicht in Ruhe lässt. Rutsch in der Schule weiter zur Seite, wenn du versucht wirst, beim Test abzuschauen. So kannst du besser treu bleiben. Simson aber liebte Delila mehr als Gott. Er traf sich weiter mit ihr und sie bettelte weiter. „Liebst du mich eigentlich wirklich?“, fragte sie, „Dann musst du mir auch dein Geheimnis verraten.“


Und irgendwann wusste Simson nicht mehr weiter. „Okay, ich sage dir die Wahrheit“, erklärte er. „Schon seit meiner Geburt gehöre ich zu Gott. Er gibt mir die Stärke. Als Zeichen dafür sind meine Haare nie geschnitten worden. Wenn man meine Haare abschneiden würde, dann wäre ich auch nicht mehr so stark.“ Delila nahm Simson in ihre Arme. „Danke, dass du ehrlich zu mir warst“, flüsterte sie. Aber in ihren Gedanken überlegte sie schon, was sie als Nächstes tun musste. Sobald sie die Gelegenheit hatte, schickte sie Boten zu den Fürsten der Philister. „Jetzt weiß ich den wahren Grund“, sagte sie. „Kommt zu mir, bringt auch meine Belohnung mit. Denn jetzt könnt ihr Simson gefangen nehmen.“


Simson wusste von all dem nichts. Als er schlief, rief Delila einen Diener, der Simson die Haare abschnitt. Dann rief sie: „Simson, wach auf, die Philister kommen!“ Und da standen die Philister vor ihm. Sie nahmen ihn gefangen. Simson wollte sich befreien. Aber da merkte er, dass er nicht mehr stark war. Er konnte sich nicht verteidigen. Die Philister hatten gewonnen. Sie fesselten ihn und dann stachen sie ihm die Augen aus. Simson musste in einem Gefängnis arbeiten. Jeden Tag musste er eine Getreidemühle drehen. Der starke Simson, den Gott gegen die Feinde gebraucht hatte, war schwach und gefangen. Warum? Weil er in Versuchung nicht treu geblieben ist. So konnte Gott ihn nicht mehr gebrauchen.


Jeder Tag im Gefängnis war gleich. Jeden Tag musste Simson an der Getreidemühle arbeiten. Simson hatte dort viel Zeit, nachzudenken. Und ich denke, dass er auf einmal auch gemerkt hat: „Das war falsch, was ich getan habe. Ich habe Gott nicht gehorcht. Ich habe gesündigt.“ Aber jetzt war es zu spät, oder? Wenn du in Versuchung gekommen bist und nachgegeben hast, ist es zu spät. Du kannst deine Tat nicht mehr rückgängig machen. Aber trotzdem gibt es einen Ausweg. Du kannst Gott um Vergebung bitten. Gott liebt dich immer noch. Du kannst zu ihm beten: „Herr, ich habe gesündigt. Es war falsch, was ich getan habe, das weiß ich jetzt. Bitte vergibt mir. Und hilf mir, dass ich wieder mit dir leben kann.“ Ich glaube, Simson betete so. Denn Gott ließ ihn nicht allein. Gott war auch dort im Gefängnis bei Simson. Und auch Simsons Haare wuchsen wieder.


Einige Zeit später wurde bei den Philistern ein Fest für ihren Götzen Dagon gefeiert. Viele Menschen waren in dem Götzentempel zusammengekommen. Die Fürsten der Philister waren da und alle wichtigen Leute auch. Außerdem über 3000 Männer und Frauen, die mitfeierten. Sie beteten ihren Götzen an. Sie dankten ihm sogar: „Du hast uns geholfen, über Simson zu siegen.“ Dann ließen sie Simson aus dem Gefängnis holen. Sie wollten sich über ihn lustig machen. Ein Junge führte Simson in die Mitte des großen Saals. Dort stellte sich Simson zwischen zwei Säulen. Diese Säulen stützten das Dach des Hauses ab. Simson konnte sie nicht sehen, aber mit der Hand fühlen. Jetzt betete Simson zu Gott. „Herr, bitte gibt mir noch ein einziges Mal Kraft, damit ich meine Feinde besiegen kann.“ Mit seinen Armen umfasste er die beiden Säulen und warf sich dagegen. Gott hörte Simsons Gebet. Obwohl Simson gesündigt hatte, gab Gott Simson wieder neue Kraft. Die Säulen stürzten ein und mit ihnen das ganze Dach des Götzentempels. Simson starb, aber mit ihm auch seine Feinde.


Als seine Familie das hörte, holte sie ihn und begruben ihn bei sich in einem Grab. Simson war 20 Jahre lang Richter über Israel. Er war in Versuchung nicht treu geblieben. Aber er hat Gott um Vergebung gebeten und so konnte er noch einmal mit Gottes Hilfe seine Feinde besiegen.