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(Samson)
Bibeltext: Richter 13,1-15,8
Lehre: Lebe für Gott.
Bibelvers: Jesaja 43,1 (Luth): Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Manoachs Frau erschrak. „Wer war dieser Mann?“, fragte sie sich. Er war jetzt in der Nacht auf einmal aufgetaucht. Sie wusste nicht, woher er kam. In dieser Zeit musste man immer vorsichtig sein, denn die Philister, die Feinde der Israeliten, kamen immer wieder und überfielen das Land. Aber dieser Mann schien kein Feind zu sein. Nein, es war auch kein normaler Mensch. Es war ein Engel. Erst erschrak Manoachs Frau, aber der Engel schien eine gute Botschaft für sie zu haben. „Ich weiß, dass ihr keine Kinder habt“, begann der Engel. Das stimmte. Manoach und seine Frau waren oft traurig darüber. Aber der Engel redete gleich weiter: „Du wirst einen Sohn bekommen“, erklärte er. „Dieser Sohn wird ein Geweihter Gottes sein. Er soll für Gott leben. Deshalb soll er auch nie Alkohol trinken oder etwas Unreines essen oder anfassen. Als Zeichen dafür, dass er für Gott lebt, sollen seine Haare nie geschnitten werden. Dein Sohn wird anfangen, die Israeliten vor den Philistern zu retten.“ Als der Engel verschwunden war, lief die Frau schnell zu Manoach und erzählte ihm alles.
Manoach freute sich über die Nachricht. Aber er war auch unsicher: „Unser Sohn soll ein Geweihter Gottes sein? Hoffentlich machen wir da nichts falsch. Der Engel muss noch einmal kommen, damit er uns genau sagt, was wir tun sollen.“ Manoach betete zu Gott und Gott schickte den Engel wirklich noch einmal. Und wieder sagte der Engel ihnen das Gleiche: „Der Junge soll für Gott leben. Er soll ein Geweihter sein. Deshalb darf er nichts vom Weinstock essen und auch keinen Alkohol trinken. Seine Haare sollen nie geschnitten werden.“
Und wirklich. Manoach und seine Frau bekamen einen Sohn. Sie nannten ihn Simson. Simson war fast wie alle Kinder, aber doch war etwas anders. Er war ein Geweihter Gottes und sollte für Gott leben. Das war etwas Besonderes. Ich weiß nicht, ob es heute noch so etwas wie „Geweihte Gottes“ gibt. Aber trotzdem möchte Gott, dass jeder, der zu ihm gehört, auch für ihn lebt. Wenn du zu Gott gehörst, wenn du sein Kind bist, dann soll dein Leben auch so sein, wie es Gott gefällt. Dann sollst du für Gott leben. Dazu gehört nicht, dass du deine Haare nicht schneiden lässt, so wie Simson, aber dazu gehört, dass du nach Gottes Geboten lebst und nach seinen Willen fragst. Denn Gott möchte, dass seine Kinder ein gutes Leben führen, dass es ihnen gut geht und auch, dass sie Gutes für andere tun. Deshalb hat er uns Gebote gegeben. Bist du ein Kind Gottes? Dann lebe auch für Gott.
Simson war ein Geweihter. Er sollte für Gott leben. Aber dann lernte er ein Mädchen in Timna kennen. Sie war Philisterin. Sie gehörte also nicht zu den Isareliten und sie betete nicht Gott an. Trotzdem mochte Simson sie. „Ich habe ich verliebt“, gestand er seinen Eltern. „Ich möchte das Mädchen gern heiraten.“ „Aber Simson, gibt es denn nicht ein Mädchen hier in Israel, das du heiraten kannst. Warum muss es dieses Mädchen von den Feinden sein?“, fragte sein Vater. Aber Simson blieb stur: „Nein, sie möchte ich heiraten.“ Seine Eltern gaben nach und so gingen sie zusammen nach Timna, um mit dem Mädchen und seinen Eltern zu reden.
Auf dem Weg nach Timna ging Simson einen kleinen Umweg durch die Weinberge. Doch dann erschrak er. Denn er hörte vor sich ein Brüllen. Ein Löwe kam ihm entgegen. Aber Simson hatte keine Angst. Gott hatte Simson große Kraft gegeben. So ging Simson dem Löwen entgegen und tötete ihn mit seinen bloßen Händen. Als ob nichts geschehen wäre, ging er zu seinen Eltern zurück. Von dem Löwen erzählte er ihnen nichts.
In Timna redeten sie mit dem Mädchen und ihren Eltern und dann war alles geklärt. Sie wollten bald heiraten. Einige Zeit später war es dann so weit. Simson und seine Eltern machten sich wieder auf den Weg nach Timna. Dieses Mal, um die Hochzeit zu feiern. Kurz vor Timna erinnerte sich Simson an den Löwen. Er wollte sehen, was mit dem toten Löwen geschehen war. Also ging er wieder in die Weinberge. Als er den Löwen gefunden hatte, staunte er. In dem toten Körper des Löwen hatte sich ein Bienenschwarm niedergelassen. Sogar Honig konnte Simson finden. Er nahm etwas von dem Honig und aß es. Dann nahm er auch für seine Eltern Honig mit. Aber er erzählte ihnen wieder nichts von dem Löwen.
In Timna wurde dann endlich die Hochzeit gefeiert. Dort dauerte ein Hochzeitsfest zu der Zeit eine ganze Woche lang. 30 junge Philister waren als Gäste dabei. Es wurde viel gefeiert, gegessen, getrunken und gelacht. „Ich habe ein Rätsel für euch“, sagte Simson schließlich. „Ich wette, dass ihr es nicht herausfindet.“ Oft wurden auf Festen Rätsel gestellt. Die 30 jungen Philister sagten sofort: „Wir werden es bestimmt herausfinden.“ „Okay, hört mir zu“, erklärte Simson, „wenn ihr es herausfindet, dann bekommt jeder von euch ein neues Gewand und ein Festkleid. Aber, wenn ihr es nicht erratet, dann bekomme ich von jedem von euch ein neues Gewand und ein Festkleid. Einverstanden?“ Sofort nickten seine Gäste. Sie waren sich sicher, dass sie das Rätsel lösen könnten. Simson dachte nach. Er dachte an den Löwen, den er im Weinberg gefunden hatte. Also sagte er: „Hier ist mein Rätsel: Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken.“
Die Gäste dachten nach. Sie grübelten den ganzen Tag. Und auch den nächsten Tag. Aber keiner hatte eine Idee, was Simsons Rätsel bedeuten könnte. Irgendwann wurden sie wütend: „Das kann doch nicht sein, dass wir das Rätsel nicht lösen. Wir müssen einen Weg finden.“ Einer von ihnen hatte auch schon eine Idee: „Simsons Frau muss uns die Antwort sagen. Ob sie will oder nicht.“ So sprachen sie mit der Braut. „Habt ihr uns nur eingeladen, um uns arm zu machen?“, schimpften sie, „du musst uns die Lösung verraten, sonst werden wir dich bestrafen. Wir werden euer ganzes Haus verbrennen und dich und deinen Vater mit.“
Simsons Frau bekam Angst. Was sollte sie nur tun? Sie wusste nur eine Lösung, Simson musste ihr die Antwort auf das Rätsel verraten. „Simson, bitte“, bettelte sie, „bitte verrate mir die Lösung. Oder hast du mich nicht lieb?“ „Aber ich habe selbst meinen Eltern die Lösung nicht verraten“, erwiderte Simson. Jeden Tag bettelte die Braut. Endlich gab Simson nach und erzählte ihr von dem Löwen und dem Honig. Sofort lief sie zu ihren Gästen und verriet ihnen, was Simson ihr gesagt hatte. Simson wusste nichts davon.
Am letzten Abend des Festes, am 7. Abend, gingen die 30 Philister schließlich zu Simson. „Na, könnt ihr das Rätsel lösen?“, fragte er. „Es gibt nichts, was süßer ist als Honig, und nichts, was stärker ist als ein Löwe“, antworteten sie. Simson wurde wütend. Er wusste genau, woher sie die Lösung hatten, nämlich von seiner Frau. Aber sie hatten nun mal sein Rätsel gelöst, also musste er seine Wettschulden bezahlen. Voller Wut ging er nach Aschkelon, einer anderen Stadt der Philister. Dort erschlug er 30 Männer und nahm ihnen ihre Gewänder ab. Dann brachte er den Hochzeitsgästen diese 30 Gewänder und Feierkleider. Aber Simson war immer noch wütend. Seine Frau wollte er erst einmal nicht sehen. So ging er ins Haus seiner Eltern.
Simson hätte eigentlich für Gott leben sollen, denn er war ja ein Geweihter Gottes. Aber nun lebte er ganz für sich und seinen Zorn. Lebst du für Gott? Oder lebst du auch nur für dich selbst. Gott hat dich gemacht, damit du für ihn lebst. Dein Leben soll ihm gehören. Gehört es das? Wenn nicht, dann entscheide dich doch heute, dass du ab jetzt für Gott leben willst. Dann sag es Gott. Sag ihm: „Vater im Himmel, ich habe bis jetzt nur für mich gelebt. Das tut mir leid. Bitte vergib mir. Ich möchte ab jetzt für dich leben. Sei du der Herr in meinem Leben.“ Simson wollte sein eigener Herr sein. Er fragte nicht, was Gott wollte. Er war einfach nur wütend.
So verging einige Zeit. Aber irgendwann dachte er wieder an seine Frau, die er ja eigentlich liebte. Er wollte sich mit ihr vertragen. So ging er wieder einmal nach Timna. Als er beim Haus seiner Braut angekommen war, öffnete ihr Vater. „Nein, du kannst jetzt nicht zu ihr“, druckste er herum. Und schließlich gestand er: „Ich dachte, du willst sie nicht mehr haben. Deshalb habe ich sie dem Trauzeugen zur Frau gegeben.“ Dann sah er, wie wütend Simson schon wieder aussah. „Du kannst ja ihre jüngere Schwester heiraten“, bot er an, „die ist sogar noch hübscher.“ Aber Simson ließ sich nicht beruhigen. „Das gibt Rache“, dachte er sich.
Er brauchte auch nicht lange zu überlegen, um einen Weg zu finden, sich zu rächen. Er fing 300 Füchse. Dann band er sie immer zu zweit an den Schwänzen zusammen und zwischen ihnen band er eine Fackel fest. Schließlich zündete er die Fackeln an und jagte die Füchse in die Kornfelder der Philister. Die Füchse hatten große Angst und liefen hin und her. Und überall, wohin sie liefen, zündeten sie das Getreide an. Bald stand alles in Flammen. Sogar die Weinberge und die Olivenbäume, die neben den Kornfeldern standen, brannten.
Simson war zufrieden, er hatte sich gerächt. Aber war das in Ordnung gewesen? War das das, was Gott von ihm wollte? Gott wollte, dass er für ihn lebte, aber wieder hatte Simson nur an sich selbst gedacht. Er hatte nicht gefragt, ob das, was er tun wollte, Gott gefällt. Wenn du für Gott leben willst, dann frage Gott nach seinem Willen, bevor du etwa tust. Lies in der Bibel, was Gott dort sagt. Und bete, und bitte Gott, dir zu zeigen, was richtig ist. Wenn du nicht genau weißt, was Gottes Willen ist, kannst du auch andere, ältere Christen fragen, was sie darüber denken. Und wenn du Gottes Willen herausgefunden hast, dann tu ihn auch. Lebe für Gott. Simson lebte nur für seine Rache.
Aber das war nicht gut. Denn die Philister wurden natürlich richtig wütend. Als Antwort darauf gingen sie zu Simsons Frau und verbrannten ihr Haus und ihre ganze Familie. So ging es immer weiter. Simson ging zu den Philistern und verprügelte viele von ihnen. Nun waren sie noch mehr seine Feinde als vorher. Warum? Weil er nicht auf Gott gehört hatte, sondern nur auf sich selbst.
Höre du auf Gott und lebe für ihn.