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Gideons Berufung


Bibeltext: Richter 6

Lehre: Gott ist mit dir.


Bibelvers: Jesaja 41,10 (Elb): Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.


„Sie kommen! Schnell, ihr müsst euch verstecken!“, riefen die Israeliten einander zu. Jeder wusste genau, was er zu tun hatte. So oft mussten sie sich schon vor ihren Feinden verstecken. So auch jetzt. Die Midianiter, ein Nachbarvolk, kamen schon wieder ins Land Israel. Das hatten sie schon so oft getan. Und jedes Mal nahmen sie alles mit, was sie erbeuten konnten. Die Israeliten besaßen schon kaum noch etwas. Und jedes Mal, wenn wieder etwas Getreide auf dem Feld gewachsen war, dann kamen die Midianiter wieder. Das, was sie nicht stahlen, das zerstörten sie. Es war schrecklich. Irgendwann hatten es die Israeliten satt, immer aus ihren Häusern fliehen zu müssen. Dort war es ihnen zu unsicher. In den Bergen suchten sie sich Höhlen und lebten dort, versteckt vor ihren Feinden. 7 Jahre lang ging das nun schon so.


Den Israeliten ging es wirklich schlecht. „Wo ist denn Gott?“, fragten sie sich. „Gott, hilf uns bitte!“, schrien sie zu Gott. Wo war Gott, als die Feinde immer wieder kamen? War Gott nicht da? Doch, Gott war da. Gott ist immer da. Gott ist auch immer mit dir. Gott war auch mit den Israeliten. Aber warum hatte er ihnen nicht geholfen? Ein Prophet kam zu den Israeliten und erklärte es ihnen. „Gott hat euch befreit, als ihr in Ägypten Sklaven wart. Er hat gesagt: „Ich bin der Herr, euer Gott. Ihr sollt keine anderen Götter neben mir haben.“ Aber ihr habt nicht auf Gott gehört. Ihr habt andere Götzen angebetet und seid von Gott weggegangen.“ Gott war da. Die ganze Zeit. Aber die Isareliten wollten ihn nicht haben. Deshalb hat Gott auch nichts getan, als sie von den Feinden angegriffen wurden. Denn die Israeliten wollten Gott ja nicht.


Gott ist mit dir. Aber Gott zwingt dich nicht dazu, mit ihm zu leben. Wenn du ein Leben ohne Gott lebst, dann ist Gott traurig darüber. Aber er zwingt dich nicht, mit ihm zu leben. Trotzdem ist er immer mit dir. Und er wartet darauf, dass du ein Leben mit ihm anfängst. So wartete Gott auch auf die Israeliten. Und nun, als es ihnen so schlecht ging, dachten sie wieder an Gott. „Gott, bitte hilf uns, wir brauchen dich!“, beteten sie. Gott hörte sie. Er schickte einen Engel zu einem jungen Mann in Israel.


Gideon war gerade dabei, Weizen zu dreschen. Sie waren froh, dass sie endlich mal wieder ein wenig Weizen ernten konnten, ohne dass die Midianiter ihn gestohlen oder zerstört hatten. Jetzt mussten die Weizenkörner aus den Ähren heraus geklopft werden. Das nennt man dreschen. Während Gideon den Weizen drosch, schaute er sich immer wieder mal um. Er hatte sich extra einen versteckten Ort ausgesucht, eine Grube, in der man normalerweise die Weintrauben nach der Ernte zu Saft zertrat. Hier war er etwas sicherer, aber dennoch hatte er Angst, dass die Midianiter gerade jetzt kommen würden und das Getreide mitnehmen könnten. Dann hätten sie wieder nichts zum Essen.


Als Gideon wieder aufschaute, sah er plötzlich den Engel Gottes. „Der Herr ist mit dir, du tapferer Held“, begrüßte ihn der Mann. „Der Herr ist mit mir?“, erwiderte Gideon. „Das kann doch gar nicht sein. Wenn Gott mit uns wäre, dann würde es uns nicht so schlecht gehen.“ Der Engel Gottes entgegnete: „Geh du hin und rette Israel vor den Midianitern. Ich habe dich gesandt.“ Aber das konnte Gideon sich gar nicht vorstellen: „Wie sollte ich denn Israel retten können? Ich bin der Jüngste von meinen Geschwistern.“ Diese Aufgabe war für Gideon zu schwer. Er hatte Angst. Wie sollte er Israel vor den Midianitern retten? Warst du schon einmal in einer Situation, in der du dachtest: „Das ist mir zu schwer! Das kann ich nicht!“? Vielleicht ist es die Schule, die dir zu schwer ist. Oder aber der Streit mit deiner Freundin. Oder die Probleme in deiner Familie. Du denkst: „Das schaffe ich nicht!“ Ich kenne deine Situation nicht. Aber ich weiß, dass du nicht allein bist. Gott ist mit dir. Und die Dinge, die du allein nicht schaffst, die kannst du schaffen, wenn du mit Gott lebst. Tust du das? Lebst du mit Gott? Wenn nicht, dann fange doch heute damit an. Sage Gott: „Bitte vergib mir, dass ich bisher ohne dich gelebt habe. Danke, dass du immer mit mir bist. Ich möchte, dass du in mein Leben kommst und ich möchte ab heute mit dir leben.“ Gott ist mit dir, wenn du es möchtest. Und dann bist du auch in deinen Problemen nicht allein.


„Ich kann das nicht!“, dachte Gideon. Aber jetzt antwortete Gott selbst ihm durch den Engel: „Ich bin mit dir. Und du wirst die Midianiter besiegen, so als ob sie nur ein einziger Mann sind.“ Gott ist mit dir. Das hatte Gideon verstanden. Aber trotzdem war er unsicher. „Gib mir doch ein Zeichen“, bat er den Engel. Dann holte Gideon Fleisch und Brote für den Engel. „Leg alles auf diesen Stein“, sagte er. Als Gideon die Sachen dort hingelegt hatte, streckte der Engel seinen Stab aus. Er berührte damit das Fleisch. Und genau in dem Moment kam aus dem Felsen Feuer und das Fleisch und die Brote wurden im Feuern verzehrt. Im selben Augenblick verschwand auch der Engel. Gideon erschrak. Ja, er wollte ein Zeichen. Er hatte ja darum gebeten. Aber trotzdem hatte er auf einmal verstanden, dass es wirklich ein Engel Gottes gewesen war, der da mit ihm geredet hatte. Gideon bekam auf einmal Angst. „Ich bin doch nur ein sündiger Mensch“, dachte er. „Aber jetzt habe ich einen Engel des heiligen Gottes gesehen. Ich muss jetzt bestimmt sterben.“ Aber Gott tröstete ihn: „Fürchte dich nicht. Du wirst nicht sterben. Ich bin mit dir.“


Gideon wusste jetzt: Gott ist mit mir. Gott wird mir auch helfen gegen die Midianiter. Aber bevor er an diese Aufgabe gehen konnte, gab Gott ihm noch einen anderen Auftrag: „Reiße den Altar Baals nieder. Und auch die Baumstämme, die für die Göttin Aschera aufgestellt wurden. Dann bauen einen Altar für Gott, verbrenne das Holz der Aschera darauf und opfere einen Stier für Gott.“ Die Israeliten beteten immer noch den Götzen Baal und auch die Aschera an. Der Altar Baals gehörte sogar Gideons Vater selbst. Aber Götzen passen nicht zu Gott. Wenn Gott mit dir ist, dann muss alles weg, was dich von Gott trennt. Götzen, aber auch aller Ungehorsam und alle Sünde. Gideon sollten den Altar abreißen. Aber er hatte Angst. Deshalb ging er lieber in der Nacht los, wo ihn niemand sehen konnte. Er nahm zehn seiner Knechte mit und gemeinsam rissen sie den Altar Baals nieder. Dann bauten sie einen Altar für Gott den Herrn und brachten dort ein Opfer für Gott.


Als die Menschen am nächsten Morgen sahen, dass der Altar Baals eingerissen war, wurden sie wütend. Und bald hatten sie auch herausgefunden, dass Gideon es gewesen war. Sofort gingen sie zu Gideons Vater Joasch: „Gib deinen Sohn heraus, er muss sterben“, forderten sie. Gideon war in Lebensgefahr. Nicht die gefürchteten Midianiter, sondern Leute aus seinem eigenen Volk waren jetzt gegen ihn. Und wo war Gott? Gott war mit Gideon. Gott ist mit dir, wenn du ihn brauchst und so war er auch mit Gideon. Gott half Gideon. Denn Gideons Vater hatte eine kluge Antwort: „Wieso wollte ihr für Baal kämpfen. Wenn er ein Gott ist, dann kann er doch selbst für sich kämpfen und sich an Gideon rächen.“ So taten die Israeliten Gideon nichts. Und Baal natürlich auch nicht, denn Baal war nur ein toter Götze.


Gideon war sicher, aber bald wurde er wieder an seine eigentliche Aufgabe erinnert. Denn die Midianiter und auch die Amalekiter versammelten sich im Tal Jesreel. Es würde nicht lange dauern, bis sie Israel wieder mal angriffen. Was hatte Gott gesagt: „Du sollst Israel aus der Hand der Midianiter retten.“ Jetzt war es so weit. Gott selbst zeigte es Gideon. Gideon rief die Israeliten zusammen. Kämpfer aus vielen Teilen des Landes kamen zu ihm, aus Manasse, aus Asser, auch von Sebulon und Naftali. Gideon war nicht allein. Aber trotzdem bekam er wieder Angst. War Gott wirklich mit ihm? Immerhin stand auf der anderen Seite ein riesiges Heer von Feinden. allein hätte Gideon keine Chance. Nur mit Gott zusammen könnte er die Feinde besiegen. Gott hatte es versprochen: „Ich bin mit dir.“ Trotzdem wollte Gideon Sicherheit haben. „Herr, gib mir ein Zeichen“, betete Gideon. Dann legte er Schafwolle auf den Boden aus. „Wenn morgen auf der Wolle Tau ist, aber der Boden rundherum trocken, dann weiß ich, dass du bei mir bist“, bat er Gott. Morgens lag oft Tau auf dem Boden. Das war ganz normal. Manchmal lag auch kein Tau. Aber dass nur an einer Stelle, nur in der Wolle, Tau ist, das passierte normalerweise nicht. Das war unmöglich. „Gott, gib mir ein Zeichen, damit ich weiß, dass du mit mir bist“, bat Gideon.


Bist du dir auch manchmal unsicher, ob Gott wirklich mit dir ist? Dann schau mal in die Bibel. In Jesaja 41,10 verspricht Gott (Vers vorlesen): „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott!“ Gott hat es versprochen. Und Gott lügt nicht. Wenn er etwas verspricht, dann hält er es auch. Du kannst dir wirklich ganz sicher sein, dass Gott mit dir ist. Auch, wenn du zweifelst und Angst hast. Gideon zweifelte und hatte Angst. Gott war deshalb nicht wütend auf ihn. Gott sah Gideons Angst und Zweifel und wollte ihm helfen, ihm zu vertrauen. Am nächsten Morgen stand Gideon früh auf. Sofort lief er zu der Stelle, an der er die Wolle auf dem Boden ausgebreitet hatte. Der Boden war trocken, das sah er sofort. Aber was war mit der Wolle? Als Gideon sie in die Hand nahm, merkte er, dass sie ganz nass war. Er drückte die Wolle aus und eine ganze Schale voller Tau tropfte heraus. Das war Gottes Zeichen: „Ich bin mit dir!“


Aber Gideon war immer noch nicht ganz zufrieden. „Vielleicht war es ja nur ein Zufall“, dachte er. „Sei nicht zornig“, betete er wieder zu Gott. „Bitte gib mir noch einmal ein Zeichen. Nun soll die Wolle trocken sein, aber der Boden voller Tau.“ Kennst du das? Du liest in der Bibel, dass Gott mit dir ist, aber dann reicht es dir immer noch nicht: „Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt“, denkst du dann. Gott ist mit dir. Du kannst dich wirklich darauf verlassen. Gott lügt nämlich nicht. Deshalb vertraue ihm. Gideon vertraute nicht und wollte noch ein Zeichen. Gott ist gnädig. Er kennt uns und weiß, was wir brauchen. Deshalb hörte er auch dieses Mal auf Gideon.


Am nächsten Morgen war der Boden feucht. Aber die Wolle war trocken. Kein Tropfen Wasser kam heraus, als Gideon die Wolle zusammendrückte. Jetzt wusste Gideon wirklich: „Gott ist mit mir“. Jetzt konnte Gideon darauf vertrauen und war auch bereit für die große Aufgabe, die Gott ihm gegeben hatte.


Gott ist mit dir. Vertraue darauf. Denn Gott lügt nicht.