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(Miriam)
Bibeltext: 4. Mose 12
Lehre: Gott nimmt dich ernst.
Bibelvers: Gal 6,7 (Luth): Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
Stellt euch mal vor, ihr wärt in einem großen Königspalast. Alles ist aus Gold. Und dort steht ein wunderschöner Thron. Darauf sitzt der König. Man sieht, dass es ein mächtiger König ist. Überall sind Diener des Königs, die darauf warten, dass er ihnen Befehle gibt. Jeder, der zum König kommt, verneigt sich erst einmal vor dem König, denn es ist der mächtigste Mann im ganzen Land. Was würde wohl passieren, wenn jemand zum König geht und sagt: „Du bist blöd! Ich mag dich nicht!“? (Kinder antworten lassen) Ich denke, diese Person würde sofort festgenommen werden. Was wir tun und sagen, ist wichtig und hat Folgen. Das musste auch Mirjam erfahren.
Mirjam war die Schwester von Mose. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, wie sie dabei war, als ihre Mutter Mose am Nil versteckt hatte. Sie hatten noch einen Bruder, Aaron. Mirjam und Aaron hatten alles miterlebt. Sie waren dabei, als Mose sie aus Ägypten geführt hat. Sie waren dabei, als Mose sie durchs Meer führte. Mirjam hatte damals mit den Frauen Gott ein Loblied gesungen. Erst war Mirjam stolz gewesen auf Mose. Es ist etwas Besonderes, wenn man so einen Bruder hat. Aber irgendwann wurde es Mirjam zu viel. Immer nur Mose! Mose hier, Mose da! Es ging immer nur um ihn. Mose sagte, wo es lang geht. Mose entschied. Was Mose sagte, war richtig.
„Aaron“, sprach Mirjam vorsichtig ihren Bruder an. „Aaron, denkst du nicht, dass Gott auch durch uns reden kann? Warum nur durch Mose? Wir sind doch auch wichtig, oder?“ Aaron nickt. Er hatte auch schon darüber nachgedacht. Warum Mose? Wieso sollte Mose immer alles haben, wieso sollte Mose alles entscheiden dürfen? Wieso nicht auch sie? „Ja, wir sind auch wichtig“, antwortete Aaron. „Außerdem, Mose ist doch auch nicht der beste Mensch. Er hat doch diese ausländische Frau. Sie ist gar keine von uns, sie gehört nicht zu uns.“ Zippora, die Frau von Mose, war keine Israelitin. Sie war eine Midianiterin, denn ihr Vater kam aus Midian. Bisher hatte niemand ein Problem mit Zippora, aber jetzt suchten Mirjam und Aaron irgendetwas gegen Mose. Deshalb schimpften sie über seine Frau.
Mirjam und Aaron wurden immer wütender auf Mose. „Was bildet er sich eigentlich ein?“, schimpfte Mirjam. „Gott redet doch auch durch uns, nicht immer nur durch Mose!“ Erinnert ihr euch noch an den König, von dem ich am Anfang geredet habe? Gott ist der mächtigste König überhaupt. Er hatte Mose auserwählt, der Anführer der Israeliten zu sein. Und jetzt schimpften Mirjam und Aaron eigentlich über Gott. Gott hörte es. Gott nahm Mirjam ernst. Ihm war es wichtig, was sie dachte und sagte.
Gott nimmt auch dich ernst. Wenn du etwas sagst, dann hört Gott das. Für Gott bist du so wichtig, dass er immer da ist und auf alles hört, was du sagst. Er hört nicht nur, wenn du betest, er hört dich auch sonst. Und Gott ist wichtig, was du über ihn denkst, denn er liebt dich.
Gott hörte, was Mirjam sagte. Er rief Mose, Mirjam und Aaron zur Stiftshütte. Die Stifthütte stand außerhalb des Lagers. Dort redete Mose oft mit Gott. Jetzt standen auch Mirjam und Aaron vor der Stiftshütte. Die Wolkensäule erschien wieder auf der Stiftshütte. Das war ein Zeichen dafür, dass Gott jetzt da war. Gott rief Aaron und Mirjam zu sich. Etwas ängstlich gingen beide auf die Stiftshütte zu. Vielleicht dachte sich Mirjam: „Jetzt wird Gott auch mit uns reden. Er wird sagen, dass wir auch wichtig sind und auch die Anführer des Volkes sein können.“
„Es gibt viele Propheten“, hörten sie Gottes Stimme, „Ich spreche durch Träume zu ihnen. Aber bei Mose ist es anders. Mose ist etwas Besonderes. Ich rede nicht in Träumen zu Mose, sondern ganz direkt, er ist mein Freund. Ihn habe ich als Anführer ausgesucht. Warum redet ihr jetzt gegen Mose und beschwert euch?“ Dann wandte sich Gott von Mirjam und Aaron ab. Die Wolkensäule verschwand. Mirjam war enttäuscht. Gott hatte ganz deutlich gezeigt, dass nur Mose der Anführer war.
Aaron drehte sich um und wollte zurück zum Lager gehen. Dabei sah er Mirjam an. Er erschrak. Was war denn mit Mirjam passiert? Ihre Haut war ganz weiß. Sie war aussätzig. Das ist eine Hautkrankheit, bei der die Haut weiße Stellen bekommt. Niemand, der Aussatz hatte, durfte ins Lager der Israeliten gehen. Der Aussatz bei Mirjam war eine Strafe von Gott. Gott hatte genau gehört, wie Mirjam geschimpft hatte. Er nimmt uns ernst.
Wenn wir gegen Gott sündigen, dann bekommen wir keinen Aussatz. Aber es geschieht etwas viel Schlimmeres. Wir sind getrennt von Gott. Niemand, der sündigt, kann zu Gott kommen. Gott nimmt unsere Entscheidungen ernst. Wenn wir uns gegen ihn entscheiden und sündigen, dann müssen wir mit den Folgen leben. Die Folge ist, dass wir nicht zu Gott kommen können.
Mirjam wusste, sie hatte die Strafe verdient. Denn sie hatte gegen Mose, und damit auch gegen Gott, geredet. Auch Aaron erkannte das. „Wir haben gesündigt!“, sagte er. Aaron sah ein, dass sie die Strafe verdient hatten, eigentlich beide, auch er. Er erkannte, dass er ein Sünder ist. „Bitte, Mirjam soll nicht sterben!“, flehte er Mose an.
Mose war nicht wütend auf Mirjam und Aaron. Er bete für sie zu Gott: „Herr, bitte mach Mirjam wieder gesund!“ Gott hörte Moses Gebet und er sah auch, dass Mirjam und Aaron es ernst meinten. Gott nimmt dich ernst. Wenn du erkennst, dass du gesündigt hast und deshalb Strafe verdient hast, dann kannst du Gott um Vergebung bitten. Er nimmt dein Gebet ernst, weil du ihm wichtig bist. Er wird dir vergeben, denn dafür ist Jesus am Kreuz gestorben.
Gott vergab Mirjam und Aaron. Aber der Aussatz blieb. „Was wäre passiert, wenn Mirjam ihren Vater angespuckt hätte?“, fragte Gott Mose. Sie hätte 7 Tage lang nicht zu ihm kommen dürfen und hätte sich schämen müssen. Das war damals so üblich. „Genauso soll Mirjam 7 Tage außerhalb des Lagers bleiben“, beschloss Gott, „Dann wird sie gesund sein und darf zurückkommen.“
Wenn du nicht mit Gott leben möchtest, dann zwingt er dich nicht. Du kannst es selbst entscheiden. Aber wenn du dich für ihn entscheidest, dann kannst du mit ihm leben und auch nach dem Tod zu ihm kommen. Dann vergibt er dir und ist immer bei dir. Gott nimmt dich ernst, weil du ihm wichtig bist.
Mirjam blieb außerhalb des Lagers. Sie durfte nicht zu den anderen gehen. Jeden Tag brachte ihre Familie ihr etwas zu essen. Die 7 Tage schienen Mirjam sehr lang. Aber sie wusste, sie hatte es verdient. Endlich waren die 7 Tage vorbei. Als Mirjam am Morgen aufwachte und ihren Körper anschaute, war sie sehr erleichtert. Ihre Haut war wieder völlig gesund. Endlich durfte sie wieder in das Lager gehen, zu ihrer Familie und zu ihren Freunden. Jetzt wusste sie, Gott hat ihr wirklich vergeben. Wenn du Gott um Vergebung bittest und dich entscheidest, mit Gott zu leben, dann nimmt Gott dich ernst und wird immer zu dir stehen. Dann bist du sein Kind und bleibst es, egal, was passiert.