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Die Kundschafter

(Israel in Kadesch-Barnea)


Bibeltext: 4. Mose 13-14

Lehre: Gehorche Gott, denn er meint es gut mit dir!


Bibelvers: Spr. 3,5 (Luth): Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand.


„Wir sind da! Endlich sind wir da!“ „Ja, ich kann die Wüste auch schon nicht mehr sehen“, entgegnete ein anderer. Die Israeliten waren am Ziel ihrer Wanderung. Die letzten Wochen schienen ihnen endlos gewesen zu sein. Immer nur Wüste. Immer wandern. Sie hatten kein festes Zuhause. Aber jetzt waren sie da. Gott hatte versprochen, ihnen das Land Kanaan zu geben. „Das ist ein Land, in dem Milch und Honig fließen“ hatte er gesagt. Natürlich waren da nicht wirklich Bäche aus Milch oder Honig. Das bedeutete nur, dass es dort von allem genug gab. Dort wuchsen Obst und Gemüse. Es gab grüne Weiden für ihre Tiere.


Gott hatte das beste Land für Israeliten ausgewählt. Genauso hat er mit uns auch das Beste vor. Gott liebt dich und hat einen guten Plan für dich. Deshalb gehorche Gott, denn er meint es gut mit dir! Die Israeliten waren bis jetzt Gott gefolgt, der in der Wolkensäule vor ihnen herzog. Und Gott hatte sie bis zu dem Land geführt, „in dem Milch und Honig fließen“.


Die Israeliten schlugen in Kadesch-Barnea ihr Lager auf. Von hier aus war es nicht weiter bis zum Land Kanaan. Aber war dieses Land wirklich so gut, wie Gott versprochen hatte? Und wie sah es wohl darin aus? Was waren das für Menschen, die dort lebten? Gott gab Mose einen Auftrag: „Suche dir aus jedem der 12 Stämme einen Mann aus. Diese sollen als Kundschafter durch das Land ziehen.“


Die 12 Kundschafter machten sich bereit. Sie packten alles ein, was sie brauchten. Dann verabschiedeten sie sich von ihren Familien. Die Familien winkten ihnen hinterher. So brachen Schammua, Josua, Palti, Kaleb und die anderen Kundschafter auf. Sie sollten sich das Land gut ansehen. Sie sollten schauen, ob das Volk dort ein starkes, großes Volk ist und ob sie große Städte haben. „Bringt auch Früchte aus Kanaan mit!“, forderte Mose sie auf, „Dann können wir sehen, ob dort gute Sachen wachsen.“


So zogen sie los. Ganz wohl war ihnen nicht dabei. Wenn die Kanaaniter bemerken würden, dass sie Kundschafter, also Spione, sind, würden sie sie vielleicht ins Gefängnis werfen. Also durften sie auf keinen Fall erkannt werden. So zogen sie im Land umher. Sie schauten sich die Städte an. Es waren große Städte mit hohen Mauern. Aber im ganzen Land gab es viele Früchte und grüne Wiesen. Sie sahen sofort, es war ein gutes Land. Als sie an einen Bach kamen, war sie ganz überrascht von den großen Trauben dort. „Davon müssen wir eine mitnehmen!“, rief einer der Kundschafter. So schnitten sie eine große Traube ab. Sie war so groß, dass sie die Traube nicht allein tragen konnten. Sie befestigten sie an einer Stange und zwei Männer trugen sie gemeinsam. Dann nahmen sie noch andere Früchte mit.


40 Tage waren sie unterwegs. Dann kamen sie zu Mose, Aaron und den anderen Israeliten zurück. Natürlich warteten sie schon gespannt auf ihren Bericht. „Wie ist es dort?“ „Sind die Kanaaniter stark?“ „Ist es ein schönes Land?“ Alle riefen durcheinander. Als etwas Ruhe eingekehrt war, berichteten die Kundschafter. „Schaut euch einmal diese Früchte an! Es gibt so viele Früchte in dem Land, genug für alle. Und so große.“ Alle bewunderten die große Traube, die die Kundschafter mitgebracht hatten, und staunten. Die Kundschafter fuhren fort in ihrer Erzählung: „Ja, es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen.“ Die Israeliten freuten sich. Gott hatte ihnen wirklich ein gutes Land versprochen. Auf Gott konnten sie sich verlassen.


Du kannst dich auch auf Gott verlassen. Gott meint es gut mit dir. Das Land Kanaan war wirklich gut. Die Israeliten waren aber nur dort angekommen, weil sie Gott gefolgt waren. Wenn wir Gott folgen, dann können wir an den allerallerbesten Ort überhaupt kommen, nämlich in den Himmel. Da ist es noch viel schöner als der schönste Ort, den du dir vorstellen kannst. Gott will, dass wir dorthin kommen. Das geht aber nur, wenn wir ihm folgen, das heißt an ihn glauben und ihm gehorchen.


Die Israeliten bestaunten die Früchte und freuten sich auf das Land. Aber bald merkten sie, dass die Kundschafter nicht ganz so begeistert waren. Sie hatten noch mehr zu berichten. Aber dabei strahlten sie nicht, ihre Gesichter sahen ängstlich aus. Ihre Stimmen wurden leiser und unsicherer, als sie erzählten, was sie alles im Land gesehen hatten. „Das Volk ist sehr stark. Es ist viel stärker als wir. Sie haben befestigte Städte mit großen Mauern.“ Dann wurden sie noch ernster, als sie weiter redeten: „Es gibt dort auch Riesen! Sie werden uns besiegen und uns unsere Kinder wegnehmen. Es sind gefährliche Leute!“


Alles war ganz still. Sie waren so enttäuscht. Gott hatte ihnen doch so ein gutes Land versprochen und jetzt hörten sie davon, wie stark gefährlich die Kanaaniter waren. Einige fingen wieder an zu murren: „Wieso sind wir überhaupt hier. Warum sind wir nicht in Ägypten geblieben?“


Kennst du das? Du willst mit Gott leben, aber dann passiert irgendetwas, das du nicht verstehst. Dann denkst du dir: Was ist los? Liebt Gott mich nicht? Oder konnte Gott es nicht verhindern? Gott weiß, wie es dir geht. Er ist da und lässt dich nicht allein, denn er liebt dich. Und er will dir helfen. Du musst ihm aber vertrauen und gehorchen, damit er dir helfen kann. Die Israeliten vertrauten nicht und hatten Angst.


Plötzlich traten Josua und Kaleb vor. Sie waren zwei der Kundschaft. Sie hatten bisher geschwiegen und dem Bericht der anderen nur zugehört. „Hört zu!“, versuchten sie, die Israeliten zu beruhigen, „Es ist ein wirklich gutes Land. Gott hat versprochen, uns dieses Land zu geben. Er wird uns auch helfen, die Kanaaniter zu besiegen. Lasst uns in das Land ziehen, denn Gott ist bei uns!“ Sie wussten, dass Gott bei ihnen war und sie deshalb keine Angst zu haben brauchten, egal was passiert. Deshalb wollten sie die Israeliten ermutigen. Aber die anderen Kundschafter unterbrachen sie: „Wir werden es nicht schaffen. Denkt doch an die Riesen.“


Alle dachten nur noch an die Riesen. Sie vergaßen Gott mal wieder. Die ganze Nacht weinten sie. So nahe waren sie dem Land, in dem Milch und Honig fließen, dem Land Kanaan. Aber jetzt konnten sie nicht hinein. Jetzt war alles umsonst. „Es wäre besser, wenn wir in Ägypten gestorben wären!“, sagte jemand, „Jetzt müssen wir hier in der Wüste sterben.“ „Ich weiß, was wir machen können“, ein anderer hatte eine gute Idee, „wir gehen wieder nach Ägypten zurück.“ Aber sie wussten, Mose würde sie nicht wieder nach Ägypten führen. Deshalb brauchten sie einen neuen Anführer.


Mose, Aaron, Josua und Kaleb versuchten es noch einmal: „Das Land ist gut. Gott wird uns helfen. Er wird uns in das Land bringen, er hat es doch versprochen. Habt keine Angst, Gott ist mit uns!“ Aber die Israeliten wollten nicht. Sie wollten nicht mehr Mose als Führer haben. „Lasst uns sie steinigen!“, schrien sie. Die Ersten hoben schon Steine auf und kamen auf Mose, Aaron, Josua und Kaleb zu. Sie hatten zu Gott gehalten und deshalb waren sie jetzt in Lebensgefahr. Aber Gott ist da. Er lässt uns nie allein. Er weiß, wie es dir geht und was du erlebst. Er wird dir zur rechten Zeit helfen. Jetzt half Gott Mose und den 3 anderen. Die Herrlichkeit Gottes erschien über der Stiftshütte. Es leuchtete alles ganz hell. Gott war da.


Jetzt sprach Gott zu Mose: „Die Israeliten haben mir nicht vertraut. Deshalb wird keiner von ihnen in das Land Kanaan kommen. Kehrt um, 40 Jahre lang sollt ihr in der Wüste umherziehen, denn die Kundschafter waren 40 Tage im Land Kanaan. Dann sind alle gestorben, die mir jetzt nicht geglaubt haben. Aber die Kinder werden dann alt genug sein und sie werde ich in das Land Kanaan bringen. Die Kundschafter werden sterben, aber Josua und Kaleb nicht. Denn sie haben mir vertraut.“


Bald starben die 10 Kundschafter. Die Israeliten merkten, dass sie einen großen Fehler gemacht hatten. Sie hatten Gott nicht vertraut und nicht gehorcht. Jetzt wollten sie ihren Fehler wiedergutmachen. Früh am Morgen zogen sie los. „Jetzt werden wir in das Land ziehen. So wie Gott es uns am Anfang gesagt hat.“ „Wartet“, versuchte Mose sie aufzuhalten, „Habt ihr nicht gehört, was Gott gesagt hat? Ihr habt ihm nicht vertraut, deshalb könnt ihr jetzt nicht in das Land gehen. Gott wird euch nicht helfen. Geht nicht!“


Aber die Israeliten hörten wieder nicht auf Gott. Ihre stärksten Männer zogen los. Aber bald kamen ihnen die Kanaaniter entgegen. Sie waren viel stärker und die Israeliten hatten keine Chance. Sie mussten fliehen. Sie konnten nicht in das Land. Jetzt wünschten sie sich, dass sie Gott vertraut hätten.


Auch wenn die Kanaaniter so gefährlich schienen, hätte Gott ihnen geholfen, wenn sie ihm vertraut hätten. Gott will dir helfen. Gott ist bei dir und er liebt dich. Deshalb gehorche ihm, denn er meint es gut mit dir!