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Bileam fragt Gott


Bibeltext: 4. Mose 22,1-20

Lehre: Gott will dir den Weg zeigen, gehorche ihm.


Bibelvers: Psalm 32,8 (Luth): Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.


Hast du dich schon einmal verlaufen? Es ist nicht schön, wenn man den Weg nicht weiß. Dann kommt man an eine Kreuzung und überlegt. Was ist richtig? Rechts gehen? Oder doch lieber links? Oder geradeaus? Oder vielleicht wieder umkehren? Was könnt dir in so einer Situation helfen, den Weg zu finden? Eine Landkarte. Auf einer Landkarte kann man sehen, welcher Weg der richtige ist. Aber wie ist das im Alltag, in der Schule, zuhause, bei Freunden. Da bräuchte man auch manchmal eine Landkarte, um zu wissen, was richtig ist. Oder jemanden, der einem sagt, was man tun soll. Gott möchte das tun. Er will dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Das heißt, er will dir sagen, was richtig ist und was nicht. Denn Gott weiß, was gut für dich ist. Das hat auch Bileam erlebt.


Bileam war ein Seher. Das ist so etwas wie ein Prophet. Gott hat früher viel zu den Propheten geredet und sie haben dann den Menschen weiter gesagt, was Gott wollte. Heute können wir bei vielen Dingen in der Bibel nachlesen, ob es richtig ist oder nicht. Wenn deine Freunde im Laden etwas stehlen wollen und du weißt nicht genau, ob es richtig ist, dann frag Gott. Er will dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Er hat dazu schon etwas in der Bibel gesagt. Dort steht in den 10 Gebote: du sollst nicht stehlen. Damals gab es die Bibel noch nicht. Und so hat Gott durch die Propheten gesagt, was richtig und was falsch ist. Bileam hat auch oft Menschen gesegnet oder geflucht. Das heißt, er hat etwas Gutes über sie gesagt und ihnen Gutes gewünscht. Oder er hat etwas Schlechtes gesagt. Und meistens geschah auch genau das, das er gesagt hatte.


Balak, der König der Moabiter, hatte von Bileam gehört. Jetzt brauchte er seine Hilfe. Balak stand auf einem Hügel in seinem Land und schaut in die Wüste hinunter. Dort hatte ein großes Volk sein Lager aufgeschlagen. Es war nicht zählbar. Überall waren Zelte zu sehen. Es war das Volk Israel. Balak bekam Angst. „Das Volk ist so groß. Wenn sie uns angreifen, dann werden wir verlieren“, sagte er zum König der Midianiter, einem Nachbarvolk. „Du hast recht“, erwiderte er, „Das Volk wird uns auffressen, wie die Kühe auf der Weide das Gras fressen. Am Ende wird nichts mehr von uns übrig bleiben. Was sollen wir nur tun?“ Balak hatte eine Idee. „Bileam, der Seher, muss uns helfen. Er soll das Volk fluchen, dann können wir es besiegen.“


Sofort schickte Balak Boten zu Bileam. Es waren mächtige Leute, die sich auf den Weg zu Bileam machten, und sie hatten viel Geld dabei. Als sie nach langer Reise bei Bileam angekommen waren, baten sie ihm, mitzukommen: „Wir brauchen deine Hilfe, Bileam. An unserer Grenze lagert ein Volk. Komm und fluche das Volk, dann können wir es besiegen.“ Bileam schaute das Geld an. Er hätte es natürlich gerne gehabt. Aber er war sich nicht sicher, was er tun sollte. „Bitte übernachtet heute bei mir im Haus. Ich werde Gott fragen und euch dann morgen früh sagen, ob ich mitkommen werde.“


Die Boten von Balak blieben also bei Bileam. Bileam wollte Gott fragen, um zu wissen, was richtig ist. Das kannst du auch tun, wenn du dir bei Dingen unsicher bist. Bete zu Gott und erzähle ihm von deiner Situation. Und dann bitte Gott, dir zu zeigen, wie es richtig ist, sich zu verhalten. Gott will dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Er liebt dich und er will dir helfen. Gott kann dir durch die Bibel den Weg zeigen, oder auch durch andere Christen. Vielleicht auch durch dein Gewissen. Wenn du bei etwas ein schlechtes Gewissen hast, dann tue es nicht, dann ist es wahrscheinlich falsch. Bileam war sich nicht sicher, ob es richtig ist, was Balak von ihm wollte. Abends sprach Gott zu Bileam: „Wer sind die Leute, die bei dir sind?“ „Es sind Boten von Balak. Er möchte, dass ich mit ihnen gehe und das Volk Israel verfluche“, erklärte Bileam. „Geh nicht mit ihnen!“ sagte Gott, „Ich habe das Volk Israel gesegnet, deshalb sollst du es nicht verfluchen.“


Gott hatte Bileam den Weg gezeigt. Er hatte ihm gesagt, was richtig ist. Und Bileam gehorchte. Er sagte den Boten von Balak am nächsten Morgen, dass er nicht mitkommen kann. Das war richtig. Wenn Gott dir den Weg zeigt und dir sagt, das richtig ist, dann gehorche ihm. Wenn jemand in deiner Klasse ist, den niemand leiden kann, und du fragst Gott, wie du dich verhalten sollst. Dann sagt Gott dir: „Du sollst deinen Nächsten lieben.“ Dann gehorche Gott. Sei freundlich zu deinem Klassenkameraden, auch wenn andere ihn nicht leiden können. Bileam gehorchte Gott.


Balak war sehr enttäuscht, als er hörte, dass Bileam nicht mitgekommen war. „Vielleicht will er nur mehr Geld“, überlegte er. Er schickte also wieder Boten zu Bileam. Es waren noch mächtigere Männer, die noch viel mehr Geld mitbrachten. „Bileam, komm bitte mit zu Balak und verfluche das Volk. Er wird dich reich belohnen. Er wird dir geben, was du möchtest“, baten sie. Das hörte sich gut an! Aber Bileam wollte Gott gehorchen. „Ich werde Gott noch einmal fragen“, erklärte er. Bleibt über Nacht hier. Morgen kann ich euch sagen, ob ich mitkomme oder nicht.“


Wieder fragte Bileam Gott. Er wollte wissen, was Gott dazu sagt. Aber Bileam sagte den Boten von Balak sofort: „Egal, wie viel Gold oder Silber Balak mir geben will, ich kann nur das tun, was Gott sagt.“ Ihm war es wichtiger, das Richtige zu tun, als viel Geld zu bekommen. Lass dich nicht von Geld oder von Freunden davon abhalten, das Richtige zu tun. Wenn Gott dir den Weg zeigt, dann ist der Weg der beste für dich. Dann gehorche Gott.


Bileam fragte Gott. Und in der Nacht sprach Gott wieder zu Bileam. „Die Männer sind gekommen, um dich abzuholen? Dann gehe mit ihnen. Aber tue nur das, was ich dir sagen werde!“ Am nächsten Morgen gab Bileam den Boten von Balak sofort Bescheid: „Ich komme mit euch! Denn Gott hat es mir erlaubt. Aber ich werde nur tun, was Gott mir sagt!“ Schnell machten sie sich auf den Weg zu Balak.


Bileam wollte Gott gehorchen, denn Gott hatte ihm den Weg gezeigt. Wenn du nicht weißt, was richtig ist, dann frage Gott. Er will dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Und dann gehorche Gott und tue, es er gesagt hat. Denn wenn Gott uns den Weg zeigt, dann ist der Weg der beste für uns.