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Die Stiftshütte


Bibeltext: 2. Mose 25-31; 35-40

Lehre: Gott will unter uns wohnen.


Bibelvers: Mt 28,20b (Luth): Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.


Die Israeliten standen und schauten auf den Berg. Sie gingen bis an den Zaun heran, aber weiter trauten sie sich nicht. Sie durften auch nicht weitergehen, das hatte Gott gesagt. Wer auf den Berg gegangen wäre, der wäre gestorben. Denn sie waren ja sündige Menschen. Sie hatten so viel Schlechtes in ihren Herzen. Und jetzt war Gott selbst auf den Berg hinabgestiegen. Wenn ein Sünder in seine Nähe gekommen wäre, wäre er gestorben. So heilig ist Gott. Nur Mose, ihr Anführer, durfte auf den Berg. Eine dichte Wolke umhüllte und schützte ihn. Und dort auf dem Berg gab Gott Mose Regeln für ihr Leben mit ihm. Das Volk Israel wollte mit Gott leben, aber dazu brauchten sie Regeln. Dazu mussten sie wissen, was Gott von ihnen wollte. Könnt ihr euch noch an einige Regeln erinnern? (Einige Gebote aufzählen).


Als Mose vom Berg zu dem Volk hinunterstieg, warteten alle gespannt auf das, was Mose zu sagen hatte. Alle standen um Mose herum und wollten alles genau wissen. Was hatte Gott gesagt? Was hat Gott vor mit ihnen? Mose erklärte den Israeliten die Gebote Gottes. Aber dann sagte Mose noch etwas anderes: „Gott möchte unter euch wohnen!“ Was? Gott wollte unter ihnen wohnen? Sie schauten zu dem Berg und dachten an die Wolken, die Blitze und den Lärm, den sie vom Berg gehört hatten. Sie dachten daran, wie mächtig und heilig Gott ist. Und sie dachten daran, wie sündig sie selbst waren, wie viel Egoismus und Streit in ihrem Herzen war. Und jetzt wollte Gott mitten unter ihnen wohnen? Wie sollte das denn gehen? Müssten sie dann nicht alle sterben?


„Wir werden eine Wohnung für Gott bauen, die genau in der Mitte des Lagers steht. Gott wird uns zeigen, wie wir mit ihm leben können.“ Erst hörte man leise, unsichere Stimmen. Aber schließlich begannen die Israeliten zu jubeln. Sie freuten sich. Gott wollte unter ihnen wohnen. „Wir müssen sofort anfangen, einen großen Tempel zu bauen“ Sie dachten an die großen Tempel, die sie in Ägypten gesehen hatten. Gottes Tempel sollte ganz besonders werden. „Moment“, unterbrach Mose, „Gott hat mir genau gezeigt, wie das Zelt aussehen soll.“ - „Das Zelt?“ - „Ja, wir sollen Gott ein Zelt bauen. Wir wohnen ja auch in Zelten. Die können wir immer wieder abbauen, wenn wir weiterziehen. Und genauso soll Gottes Wohnung auch sein. Wir können sie auf unserer Reise mitnehmen.“


Also ging es an die Arbeit. Und das Beste war, jeder durfte mithelfen. „Bringt Geschenke für Gottes Wohnung!“, forderte Mose die Israeliten auf. Jeder, der wollte, durfte Gott etwas bringen. Die Israeliten gingen in ihre Zelte. Jeder hatte wertvolle Dinge. Sie hatten sie aus Ägypten mitgebracht. Gold, Edelsteine, Stoffe und andere Sachen. Dann kamen die Israeliten zurück zu Mose. „Hier sind ein paar kostbare Steine“, sagte einer und legte sie vor Mose nieder, „Ich möchte sie Gott schenken.“ „Und ich habe Wolle von meinen Schafen, die ich Gott geben möchte“, rief ein anderer. „Ich habe Schmuck aus Gold. Ich möchte es geben, um Gott zu zeigen, dass ich ihn lieb habe.“ Immer mehr Israeliten brachten Sachen zu Mose. Sie wollten alle mithelfen, weil sie Gott lieb hatten. Hast du Gott lieb? Dann kannst du auch etwas für Gott tun. Du kannst von deinem Taschengeld etwas spenden oder du kannst auch Dinge für Gott tun, wie anderen helfen. Die Israeliten wollten gerne etwas für Gott tun.


„Halt“, rief Mose schließlich. „Wir haben schon genug Sachen. Es reicht für Gottes Wohnung. Jetzt braucht ihr nichts mehr zu bringen.“ Die Israeliten hatten Gott so lieb, dass mehr als genug zusammengebracht wurde. Jetzt rief Mose Oholiab und Bezalel. Sie waren Handwerker, die gut mit Gold oder auch Holz arbeiten konnten. „Gott hat gesagt, ihr sollt euch um den Bau seiner Wohnung kümmern“, erklärte Mose ihnen. „Wie soll das Zelt für Gott denn aussehen?“, fragte Oholiab. „Das werde ich euch erklären, denn Gott selbst hat mir alles genau gesagt.“ So erklärte Mose Bezalel und Oholiab genau, wie die Wohnung für Gott aussehen sollte und Bezalel und Oholiab verteilten die Aufgaben an die anderen Arbeiter. Jeder tat das, was er am besten tun konnte. Manche webten Stoffe, andere schnitten Holz zurecht und andere formten Dinge aus Bronze oder Gold.


Schließlich war alles fertig. Mitten im Lager machten die Israeliten Platz und dort wurde die Stiftshütte, so wie sie auch genannt wird, aufgestellt. Als alles fertig war, gingen die Isareliten neugierig zur Stiftshütte hin. Erst einmal sahen sie nur einen großen weißen Zaun. Er war auf einer Seite 50 Meter lang, auf der anderen 25. Der Zaun trennte die Israeliten von Gottes Wohnung, von Gott. Niemand konnte einfach so zu Gottes Wohnung kommen. Aber auf der einen Seite gab es einen Eingang. Man sah ihn sofort an den bunten Stoffen. Es gab nur diesen einen Eingang. Das erinnert mich an einen Bibelvers über Jesus. Er sagte: (Joh 14,6 vorlesen) „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Die Sünde trennt uns von Gott, wir können nicht einfach so zu Gott kommen. Genauso, wie die Israeliten nicht einfach so zur Stiftshütte gehen konnten. Aber es gab einen Eingang. Genauso gibt es einen, aber nur einen Weg zu Gott, nämlich Jesus.


Wenn sie dann am Eingang durch das Tor gingen, kamen sie in den Vorhof. Hier sahen sie als Erstes den großen Brandopferaltar. Er war aus Holz, das mit Kupfer überzogen war. Die Israeliten wussten, dass sie durch ihre Sünde nicht zu Gott kommen konnten. Aber hier gab Gott ihnen eine Möglichkeit, Vergebung zu bekommen, nämlich durch das Opfer. Sie brachten ein Lamm oder ein anderes Tier und die Priester opferten es auf dem Altar. Dadurch wurde deutlich, für die Sünde muss jemand sterben. Wisst ihr, wer für unsere Sünde gestorben ist? Genau, Jesus. Jesus hat sich für unsere Sünde geopfert. Deshalb dürfen wir zu Gott kommen.


Hinter dem Brandopferaltar war ein Becken mit Wasser. Die Priester mussten sich dort reinigen, bevor sie in die Stiftshütte hineingingen. Müssen wir auch gereinigt werden? Ich glaube schon. Jeden Tag tun wir Dinge, die nicht in Ordnung sind. Aber wenn wir um Vergebung beten, dann reinigt Gott uns von jeder Sünde. (1. Joh 1,9: Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.) So können wir wieder eine gute Beziehung zu Gott haben.


Aber dann kam das Wichtigste in diesem Vorhof. Nämlich die Stiftshütte selbst. Sie war etwa 5 Meter mal 15 Meter groß. Die Bretter waren aus bestem Holz gemacht, das mit Gold überzogen war. Aber das sah man von außen nicht. Denn über der Stiftshütte waren, wie bei einem Zelt, Decken gespannt. Nicht nur eine, sondern 4 Decken aus verschiedenen Farben. Eine mit Engelfiguren, dann eine weiße, eine roten und ganz oben eine braune. Die sah man nur von außen. Die Priester durften in die Stiftshütte hineingehen, in das Heiligtum. Der erste Raum, den sie dort betraten, war 5 mal 10 Meter groß. Die Wände waren golden, alles glänzte.


Und darin standen drei Dinge. An einer Seite stand ein goldener Leuchter mit 7 Kerzen. Die Lampen brannten immer und duften nie ausgehen. Erinnert ihr euch an Jesus, was er von sich sagte: (Joh 8,12) „Ich bin das Licht der Welt“. Sie wie der Leuchter Licht in das Heiligtum brachte, so bringt Jesus Licht in unser Leben. Auf der anderen Seite stand ein Tisch, der Schaubrottisch. Auch er war aus Gold. Auf dem Tisch lagen immer 12 Brote, die Schaubrote. Das erinnert mich an Jesus, als er von sich sagte: (Joh 6,35) „Ich bin das Brot des Lebens.“ Gegenüber vom Eingang stand ein kleiner Altar, ein Räucheraltar. Dort wurden jeden Tag duftende Kräuter verbrannt. Es muss herrlich gerochen haben im Heiligtum. Wisst ihr, was der Räucheraltar uns zeigt? Hier beteten die Priester zu Gott. Und in der Bibel steht sogar, dass Jesus für uns im Himmel betet, ist das nicht toll?


Hinter dem Räucheraltar war ein dicker Vorhang. Er trennte das Heiligtum vom zweiten Raum dahinter, vom Allerheiligsten. Dieser Raum war der wichtigste Raum. Hier stand nur die Bundeslade. Ein Kasten aus Holz, mit Gold überzogen. Oben auf dem Deckel sah man zwei Engelfiguren. Und in der Bundeslade lagen die Tafeln mit den 10 Geboten und noch ein paar andere Dinge. Dies war der Ort, an dem Gott selbst sein wollte. Hier war Gottes Gegenwart direkt zu spüren. Und hier durfte niemand hinein. Nur einmal im Jahr durfte der Hohepriester dort hinein.


Die Stiftshütte, die Wohnung Gottes, war fertig. Alles war so, wie Gott es Mose gesagt hatte. Die Israeliten hatten sich alle um die Stiftshütte versammelt. Alle waren aufgeregt und freuten sich riesig, dass Gott unter ihnen wohnen wollte. Aber würde Gott das wirklich tun? Sie konnten Gott ja nicht sehen. Woher sollten sie wissen, dass Gott wirklich bei ihnen war? Da geschah etwas Besonderes. Die Wolkensäule, die die Isareliten geführt hatte, bedeckte die Stiftshütte. Alle hielten den Atem an. Das war Gottes Gegenwart. Gott kam also wirklich, um bei ihnen zu wohnen. Wenn nun jemand Zweifel hatte, dass Gott wirklich noch bei ihnen war, konnte er einfach zur Stiftshütte hinüberschauen. Dort sah er dann die Wolkensäule und wusste: „Gott ist immer noch da. Gott hat uns nicht verlassen.“


Die ganze Zeit, in der das Volk Israel in der Wüste umherzog, nahmen sie die Stiftshütte mit. Wenn die Wolke sich von der Stiftshütte erhob, wurde alles zusammengepackt, auch die Stiftshütte wurde abgebaut. Das Volk zog weiter, bis die Wolkensäule wieder stehenblieb. Und an diesem neuen Ort bauten sie ihre Zelte auf und auch die Stiftshütte. Die ganze Zeit wohnte Gott bei ihnen. Genauso will Gott auch mit uns durch unser Leben gehen. Wir können die Wolke nicht sehen, aber wir können Gott auch so vertrauen, denn er hat es uns versprochen. Jesus hat gesagt: (Mt 28,20) „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage.“