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Bibeltext: 2. Mose 33,7-34,35
Lehre: Gott ist gnädig und will vergeben.
Bibelvers: Psalm 116,5 (Luth): Der HERR ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig.
Hast du dich auch schon mal gefragt, ob Gott dich überhaupt noch liebt? Tim tat das. Er hatte seinen Eltern Geld gestohlen. Und das nur, weil er auch so einen MP3-Player haben wollte wie sein Freund. Tims Eltern hatten das Geld vermisst und Tim danach gefragt. Er log seine Eltern an und beschuldigte seinen kleinen Bruder. Natürlich kam es dann doch raus, dass er es war. Abends lag Tim im Bett lange wach. Was hatte er nur getan? Er fühlte sich ganz schlecht. Konnten ihn seine Eltern überhaupt noch lieben? Und was war mit Gott? Gott liebte ihn jetzt doch bestimmt nicht mehr, überlegte Tim sich.
Das Volk Israel hatte ähnliche Gedanken. Sie hatten einen schlimmen Fehler gemacht. Sie hatten sich ein goldenes Kalb gemacht und das Kalb angebetet. Aber Gott ist heilig. Gott ist gerecht. Das Zelt der Begegnung, der Ort, an dem sie Gott begegnen konnten, stellte Mose außerhalb des Lagers auf. Gott konnte nicht bei einem Volk leben, das immer wieder sündigte. Und jetzt? Was sollte sie jetzt tun? Liebte Gott sie überhaupt noch? Mose dachte auch darüber nach.
Aber Mose wusste, er konnte immer zu Gott kommen, wenn er wollte. Jeder darf zu Gott kommen. Gott wartet auf jeden. Gott wartet auch auf dich, dass du zu ihm kommst. Egal, was du getan hast, denn Gott ist gnädig. Jeder, der in Israel mit Gott reden wollte, musste zum Zelt der Begegnung gehen. Das stand jetzt außerhalb des Lagers. Mose ging oft dort hin, um Gott um Rat zu fragen. Dann standen die Israeliten in den Türen ihrer Zelte und schauten Mose hinterher. Wenn Mose bei dem Zelt angekommen war, dann konnten sie sehen, dass die Wolkensäule dort erschien. Gott selbst kam zu Mose, um mit ihm zu reden. Die Israeliten sahen dies und verneigten sich vor Gott. Gott redete mit Mose wie mit einem Freund.
Mose erzählte Gott seine Bedenken: „Herr, ich soll dieses große Volk führen. Das kann ich aber nicht alleine. Ich brauche dich. Wenn du mir gnädig bist, dann zeige mir den Weg und lass mich wissen, dass du bei uns bist und uns vorangehst.“ Mose wollte nicht alleine sein. Er wusste, er brauchte Gott bei der großen Aufgabe, das Volk Israel zu führen. „Ich will euch vorangehen“, ermutigte Gott Mose. Mose bat Gott noch einmal: „Wir wollen nur weiter gehen, wenn du mit uns gehst. Nur wenn du bei uns bist, wissen wir, dass du uns gnädig bist und uns vergeben hast.“
„Bist du uns gnädig?“, wollte Mose von Gott wissen. Er wollte wissen, ob Gott wirklich Sünden vergibt. In der Bibel können wir es lesen: Gott ist gnädig. Das heißt, dass Gott uns vergeben will, obwohl wir eigentlich keine Vergebung verdient haben. Wir sind Sünder und haben nicht verdient, dass Gott bei uns ist und uns liebt. Aber er tut es. Und deshalb ist Jesus auch für uns gestorben. Jesus hat sich für unsere Sünde bestrafen lassen und deshalb kann Gott uns vergeben. Gott will dir vergeben, denn Gott ist gnädig. Bitte ihm um Vergebung, wenn du gesündigt hast. Bitte ihm, dass er dein Leben neu macht. Er wird es tun, denn Gott ist gnädig.
„Ich bin dir gnädig!“, sagte Gott zu Mose. Mose hatte noch einen Wunsch an Gott: „Herr, lass mich doch deine Herrlichkeit sehen.“ Mose wollte Gott sehen, er wollte sehen, wer Gott wirklich ist. Kein Mensch kann Gott sehen, denn dann müsste er sterben, weil Gott so heilig ist. Aber Gott wollte Mose trotzdem ein Stück von seiner Herrlichkeit sehen lassen. „Du kannst mich nicht sehen!“, sagte Gott zu Mose. „Aber ich will dir doch zeigen, wer ich bin. Morgen früh sollst du wieder auf den Berg gehen. Mache dir 2 Steintafeln, so wie die, die du kaputt gemacht hast. Die sollst du mir auf den Berg bringen. Und dann werde ich mich dir zeigen.“
Am nächsten Morgen stand Mose früh auf. Er hatte alles vorbereitet. Er hatte sich zwei Tafeln aus Stein gehauen. Die Tafeln nahm er mit, denn die ersten hatte er ja zerbrochen. Als Mose auf den Berg stieg, kam eine große Wolke und bedeckte den Berg. Das geschah immer, wenn Gott auf den Berg kam. Mose betete Gott an. Er wusste, dass Gott ein heiliger Gott ist. Dann stellte Mose sich in eine Felsspalte, die Gott ihm gezeigt hatte. „Ich werde an dir vorübergehen“, hatte Gott ihm versprochen. „Aber damit du nicht sterben musst, werde ich meine Hand über dir halten. Erst, wenn ich vorbeigegangen bin, darfst du mir hinterherschauen.“ So geschah es. Wenn Gott seine Hand nicht über Mose gehalten hätte, dann wäre Mose gestorben. Vielleicht ist es ähnlich wie mit der Sonne. Die Sonne gibt uns Licht, aber man darf nicht direkt in die Sonne schauen. Gott ist ein gnädiger Gott und so beschützte er Mose. Dann kam der Zeitpunkt, als Mose Gott hinterherschauen durfte. Ich weiß nicht, was Mose genau gesehen hat. Vielleicht ein ganz helles Licht. Vielleicht musste sich Mose die Augen bedecken, weil ihn das Licht trotzdem noch stark blendete. Mose sah, dass Gott ganz anders war als wir Menschen. Er erkannte, dass Gott heilig ist.
Mose betete Gott an. Dann rief er etwas, das ich einmal vorlesen möchte: (2. Mose 34,6) HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue. Mose erkannte, dass Gott gnädig ist. Gott hatte dem Volk Israel vergeben. Gott hatte versprochen, weiter bei ihnen zu sein. Gott hatte versprochen, Mose nicht alleine zu lassen und ihm zu helfen.
Mose betete Gott an. Dann bat er: „Herr, bitte vergib uns unsere Sünde!“ Du kannst auch so beten. Wenn du Jesus noch nicht als deinen Retter angenommen hast, dann tu es jetzt. Bitte Gott um Vergebung für das, was du falsch gemacht hast. Lass ihn von jetzt an den Herrn in deinem Leben sein. Auch wenn du schon Christ bist, kann es passieren, dass du doch wieder sündigst. Das macht Gott traurig, aber Gott ist gnädig. Gott liebt dich immer noch. Du darfst ihn immer wieder um Vergebung bitten.
Gott hatte dem Volk Israel vergeben. Jetzt erklärte er Mose noch einmal einige Gebote, damit das Volk wusste, wie es mit Gott leben konnte. Mose war 40 Tage und Nächte bei Gott. Er aß und trank nichts. Gott tat ein Wunder, dass Mose nichts essen und trinken brauchte. In der Zeit hörte Mose Gott zu und schrieb dann die Gebote Gottes auf die 2 Steintafeln.
Schließlich machte er sich auf den Weg zurück zu seinem Volk. Die Israeliten hatten schon gewartet, dass Mose endlich zurückkommt. Als sie ihm von weitem sahen, erschraken sie. Moses Gesicht glänzte, weil er mit Gott geredet hatte. Aaron traute sich nicht, näher zu Mose zu gehen. Aber Mose rief ihn und das Volk zu sich. Dann erzählte er ihnen, was er mit Gott erlebt hatte. „Gott ist uns gnädig“, sagte er, „Er will uns vergeben.“
Als Mose alles gesagt hatte, legte er ein Tuch über sein Gesicht. Jedes Mal, wenn er zum Zelt der Begegnung ging, um wieder mit Gott zu reden, nahm er das Tuch ab. Wenn er dann wieder zu den Israeliten hinausging, legte er es wieder über sein Gesicht. Denn sein Gesicht leuchtete immer noch.
Die Israeliten und Mose waren froh. Sie hatten Angst gehabt, dass Gott sie nicht mehr liebte. Aber Gott ist gnädig. Er hat ihnen vergeben. Er hat auch Tim vergeben, der seine Eltern bestohlen hat. Und Gott will dir vergeben, denn er ist gnädig.