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Bibeltext: 2. Mose 20,17; 1. Könige 21,1-29
Lehre: Du sollst nicht begehren.
Bibelvers: 2. Mose 20,17 (Luth): Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, noch alles, was dein Nächster hat.
König Ahab ging im Garten seines Palastes spazieren. Er war König. Er hatte einen riesigen Palast. Überall sah man seinen Reichtum. Sein Palast war viel größer als alle anderen Häuser in der Nähe. Eigentlich hatte er Grund genug, zufrieden zu sein. Immerhin war er der König. Er schaute seinen schönen Garten an. Dann schaute er über die Mauer zum Nachbargrundstück. Direkt neben seinem Palast war ein Weinberg. Dort wurden Weintrauben angepflanzt. Aber die Trauben interessierten König Ahab nicht.
„Es wäre doch schön, wenn mir das Grundstück auch noch gehören würde“, dachte sich Ahab. Er überlegte, was er alles daraus machen könnte. „Ich könnte aus dem Weinberg einen schönen Garten machen und Kohl dort anpflanzen.“ Der Gedanke gefiel Ahab. „Ich muss diesen Weinberg haben!“, dachte er sich. Aber der Weinberg gehörte ihm nicht.
Kennst du diese Gedanken. Jemand anderes hat etwas, was dir sehr gefällt: ein tolles Fahrrad, das neuste Computerspiel, eine neue Jacke. Es ist schön, wenn du dich mit deinen Freunden darüber freuen kannst, was sie haben. Aber manchmal denkt man dann: Das ist nicht gerecht, ich will das auch haben, warum bekommt sie immer alles und ich nicht. Dazu steht etwas in der Bibel. Dort heißt es: Du sollst nicht begehren. Wenn du etwas unbedingt haben willst und richtig neidisch auf den anderen bist, dann ist das Begehren. Das ist Sünde. Gott gefällt es nicht. So ging es dem König Ahab. Er schaute zu dem Weinberg hinüber. Aber der Weinberg gehörte Nabot. Er hatte schon immer der Familie von Nabot gehört, und schließlich hatte er ihn von seinem Vater geerbt.
„Ich muss mit Nabot reden“, überlegte sich der König. Ein paar Tage später sah König Ahab, dass Nabot in seinem Weinberg war. Schnell ging er zu ihm hinüber. „Hallo Nabot“, sagte er. „Dein Weinberg liegt so nahe bei meinem Haus. Ich würde ihn gerne habe. Ich könnte dann einen Kohlgarten daraus machen. Bitte verkaufe mir deinen Weinberg. Ich werde dir viel Geld dafür geben, oder wenn du möchtest, einen viel besseren Weinberg.“ König Ahab wartete ungeduldig auf Nabots Antwort. Aber er wurde enttäuscht. „Nein“, sagte Nabot, „das kann ich nicht machen. Der Weinberg hat schon immer unserer Familie gehört. Ich habe ihn von meinem Vater geerbt.“ Damals in Israel durfte niemand Land einfach so verkaufen. Gott hatte jeder Familie ein bestimmtes Stück Land gegeben. Das sollte immer der Familie gehören. Nabot hörte auf Gott und lehnte das Angebot vom König Ahab ab.
Ahab war zornig. Voller Wut ging er nach Hause. „Was bildet Nabot sich eigentlich ein!“, schimpfte er vor sich hin. „Ich bin doch König. Das wäre so schön gewesen, wenn ich dort einen Kohlgarten pflanzen könnte.“ Zu Hause angekommen, ging er in sein Zimmer und legte sich ins Bett. Er drehte sich zur Wand und wollte niemanden sehen. Ahab begehrte den Weinberg von Nabot. Aber das machte ihn nicht glücklich, sondern sehr traurig. Wenn du etwas begehrst und nicht bekommst, dann macht dich das traurig. Und Gott gefällt es nicht, denn er hat gesagt: Du sollst nicht begehren. Gott hat uns so viel Gutes gegeben. Wir leben in einem Land, in dem Frieden ist, in dem wir genug zu essen haben. Wir haben genug Kleidung und brauchen nicht zu frieren. Gott hat dir Freunde gegeben, eine Familie. Du kannst dich daran freuen und Gott dafür danken. Und wenn dein Freund etwas ganz Tolles bekommt, was du dir auch schon lange wünschst, dann freue dich doch mit deinem Freund. Du brauchst nicht neidisch zu sein, denn du hast auch so viele Dinge, an denen du dich freuen kannst. Sei nicht so wie der König Ahab. Er war unglücklich.
Isebel, seine Frau, ließ ihn zum Essen rufen, aber König Ahab wollte nicht einmal essen. Er lag in seinem Bett und schmollte. Schließlich kam Isebel, seine Frau, zu ihm. „Was ist denn mit dir los, Ahab?“, wollte sie wissen. „Warum isst du nichts und bist so traurig, was ist denn passiert?“ Ahab klagte Isebel sein Leid: „Ich bin zu Nabot gegangen. Ich wollte seinen Weinberg kaufen. Aber er sagte einfach nein.“ „Du bist doch König!“, antwortete Isebel. „Du hast doch die Macht. Aber mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich darum. Steh auf und iss etwas. Ich werde dir den Weinberg von Nabot verschaffen.“
Isebel schrieb einige Briefe an die Ältesten der Stadt, also an die, die die Stadt regierten. Sie schrieb sie in Ahabs Namen, so als wenn Ahab sie geschrieben hätte. Dann versiegelte sie die Briefe. Das Siegel war so wie eine Unterschrift. Jeder wusste jetzt, dass die Briefe vom König kamen. Als die Ältesten die Briefe bekamen, waren sie etwas verwundert darüber. Aber da sie direkt vom König kamen, überlegten sie nicht lange, sondern taten, was darin stand.
Sie planten ein großes Fest. Alle sollten sich versammeln und zusammen fasten. Auch Nabot war dabei. Nabot bekam einen besonderen Platz. Er saß ganz weit vorne bei den wichtigsten Leuten der Stadt. Isebel hatte alles genau geplant. In der Nähe von Nabot saßen zwei Männer. Plötzlich standen die Männer auf und zeigten auf Nabot: „Er hat gegen Gott und gegen den König gelästert!“, riefen sie laut, sodass alle es hören konnten. „Wir haben es genau gehört.“ Das stimmte nicht. Die Männer hatten Geld bekommen, damit sie so etwas von Nabot erzählten. Aber die anderen Leute wussten das natürlich nicht. Sie hörten sich an, was die zwei falschen Zeugen aussagten. Und dann war klar: wenn Nabot gegen Gott und gegen den König geredet hat, dann muss er gesteinigt werden. Sie schleppten Nabot fort und steinigten ihn.
Kurz darauf kam ein Bote zu Isebel. „Es ist alles so geschehen, wie du wolltest“, berichtete der Bote. „Nabot ist tot.“ Isebel ging sofort zu ihrem Mann Ahab. „Ahab, Nabot ist tot. Jetzt kannst du den Weinberg haben. Er gehört dir.“ Ahab freute sich. Er machte sich sofort auf den Weg zum Weinberg. Jetzt stand er mitten im Weinberg und freute sich. „Hier werde ich meinen Garten anpflanzen“, dachte er sich. Ahab hatte gewonnen. Er war König und hatte die Macht.
Aber es war Sünde, was er getan hatte. Gott hat gesagt, „Du sollst nicht begehren!“, aber Ahab war sehr neidisch auf Nabot gewesen und wollte um alles in der Welt den Weinberg haben. Und Gott hat gesagt: „Du sollst nicht stehlen!“ und „Du sollst nicht töten!“. Aber genau das hatte Isebel getan. Ahab wusste davon, aber er sagte nichts dagegen. Ihm war es egal, was Gott darüber dachte, er dachte nur noch an seinen Kohlgarten, den er jetzt anpflanzen wollte.
Gott ist es nicht egal, was wir tun. Er kennt unsere Taten, aber auch unsere Gedanken. Gott ist ein gerechter Gott. Deshalb sah er nicht einfach zu, was Ahab tat. Gott schickte Elia zu Ahab. Elia war geflohen vor Ahab und Ahab hasste Elia. Trotzdem hörte Elia auf Gott und ging zu Ahab. Ahab war gerade im Weinberg, als Elia zu ihm kam. Er erkannte Elia sofort: „Da kommt ja mein Feind“, rief er. Elia sagte Ahab sofort, was Gott ihm aufgetragen hatte. „Ahab, du hast gesündigt. Gott hat alles gesehen. Du hast gemordet und gestohlen. Aber Gott wird das nicht zulassen. Du wirst auch umgebracht werden und alle aus deiner Familie werden sterben. Keiner deiner Kinder wird am Leben bleiben und König sein. Und auch Isebel muss sterben, weil sie Nabot umbringen ließ.“
Das war eine harte Botschaft. Aber Gott ist heilig und gerecht. Gott kann Sünde nicht dulden. Auch unsere Sünde kann er nicht einfach zulassen. Niemand, der sündigt, kann zu Gott kommen und mit Gott leben. Das ist die Folge der Sünde. Ahab erkannte plötzlich, was er getan hatte. Er zerriss seine Kleidung. Das tat man damals oft, wenn man sehr traurig über etwas war. Ahab war traurig darüber, dass er gesündigt hatte. Jetzt hatte er gar keine Freude mehr an dem Weinberg. Er zog sich einen alten Sack über und er fastete. „Ich habe falsch gehandelt“, dachte er immer wieder, „und ich kann es nicht rückgängig machen. Es tut mir so leid!“
Tut es dir Leid, wenn du gesündigt hast? Wenn du etwas Falsches getan hast, dann ist das nicht gut. Aber wenn es dir Leid tut und du erkennst, dass es nicht richtig war, dann kannst du etwas tun. Dann kannst du es Gott sagen. Sag ihm: „Herr, es war nicht richtig, dass ich das getan habe. Ich habe gesündigt. Eigentlich habe ich Strafe verdient. Bitte vergib mir.“ Gott sagt: Wenn wir ihn um Vergebung bitten, dann vergibt er uns. Wenn du es wirklich ernst meinst, dann darfst du neu anfangen und Gott vergibt dir, was du getan hast.
Ahab tat es leid. Das sah auch Gott. Deshalb schickte er Elia wieder zum König Ahab. „König Ahab“, sagte Elia, „ich habe eine gute Nachricht für dich. Gott hat gesehen, dass es dir Leid tut, was du getan hast. Er hat dir vergeben. Du wirst nicht sterben.“
Ahab war Gott dankbar. Er hat erlebt, dass Gott ihm vergeben hat. Du kannst das auch erleben. Wenn du neidisch auf andere bist, dann ist das Sünde, aber du kannst Gott um Vergebung bitten. Wenn es dir wirklich Leid tut, dann wird Gott dir vergeben.