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8. Gebot - nicht stehlen

(Achans Sünde)


Bibeltext: 2. Mose 20,15, Josua 7

Lehre: Du sollst nicht stehlen.


Bibelvers: 2. Mose 20,15 (Luth): Du sollst nicht stehlen.


Überall waren Rauchwolken zu sehen. Die ganze Stadt lag in Schutt und Asche. Keine Mauer stand mehr. Jericho war zerstört. Jericho war die Stadt der Feinde gewesen. Aber Gott hatte den Israeliten ganz besonders geholfen. Ihr erinnert euch vielleicht, wie die Israeliten um die Mauer gelaufen sind. 7 Tage lang. Am 7. Tag sind sie 7 Mal um die Stadt gelaufen und dann hat Gott selbst die Mauer zum Einstürzen gebracht. Die Israeliten waren erleichtert. Sie waren glücklich. Der Feind war besiegt. Jetzt stiegen sie über die Trümmer, um wieder aus der Stadt herauszukommen. Auch Achan war dabei. Er stieg gerade über einige Steine, als sein Blick in eines der zerstörten Häuser fiel. Was lag denn dort auf dem Boden? Ein Mantel, ein richtiger schöner Mantel. Er war etwas verstaubt, aber man konnte sehen, dass er sehr wertvoll war. Achan hob den Mantel auf und schaute sich ihn genauer an. Er gefiel ihm richtig gut. Das mussten reiche Leute gewesen sein. Er schaute sich in dem kaputten Haus um. Und schon bald hatte er noch etwas Besonderes gefunden, Gold und Silber. „Das kann ich gut gebrauchen“, dachte sich Achan. Aber dann fiel ihm ein, was Josua, ihr Anführer, gesagt hatte, bevor sie gegen Jericho gekämpft hatten. „Gott möchte nicht, dass ihr irgendwelche Beute von den Feinden aus Jericho nehmt.“ Was sollte Achan tun? Seinen Gedanken gingen hin und her. „Soll ich? Oder lieber nicht?“


Kennst du solche Gedanken? Du siehst etwas besonders Schönes, was du gerne haben möchtest. Vielleicht etwas Großes, ein Spielzeug von jemand anderem. Oder etwas Kleines, ein Bonbon, das aber leider nicht dir gehört. Wie schön wäre es, das jetzt zu nehmen. Aber was hat Gott gesagt? Du sollst nicht stehlen. Du sollst nichts nehmen, was dir nicht gehört oder wozu du kein Recht hast. Du weißt das, aber trotzdem beginnst du zu überlegen: „Soll ich? Oder nicht? Ist doch eigentlich gar nicht so schlimm. Oder etwa doch?“ Wenn du bemerkst, dass solche Gedanken kommen, dann stopp sie sofort. Rede mit Gott darüber. Sag ihm, dass er dir helfen soll, dass du die richtigen Gedanken hast. Denn aus Gedanken werden oft Taten.


Achan hatte diese Gedanken. Aber er dachte nicht lange nach. Er schaute sich um. Niemand war zu sehen. Keiner würde es merken. Außerdem schadete er doch niemandem, denn der Feind, dem der Mantel, das Gold und das Silber gehörten, war ja schon tot. Schnell griff er zu. Er nahm alles mit. Heimlich schlich er sich mit den Sachen in sein Zelt. Keiner hatte ihn gesehen. Jetzt musste er sich nur noch ein gutes Versteck aussuchen. Aber bald hatte er eine Idee. Er vergrub es einfach in seinem Zelt. Niemand würde es finden. Niemand hatte es gesehen.


Aber trotzdem war es falsch gewesen. Es war Sünde gewesen. Alles, wo wir Gott ungehorsam sind, ist Sünde. Wenn du etwas stiehlst, dann ist das eine Sünde, dann ist das Ungehorsam gegen Gott. Denn Gott hat gesagt, du sollst nicht stehlen. Du hast vielleicht noch nie einen Bankraub gemacht. Aber auch kleine Dinge zu nehmen, die einem nicht gehören, ist stehlen. Wenn du aus dem Laden etwas mitnimmst, ohne es zu bezahlen. Wenn du bei jemandem aus der Klasse einfach ein Bonbon aus seiner Tasche nimmst. Oder wenn du Musik aus dem Internet herunterlädst, obwohl du kein Recht dazu hast. Stehlen ist immer Sünde. Aber wenn es niemand sieht? Dann sieht es Gott trotzdem.


Gott hatte Achan gesehen. Aber die anderen Israeliten nicht. Sie waren froh, dass Jericho besiegt war. Aber es gab noch andere feindliche Städte. Die nächste Stadt war Ai. Aber Josua, der Anführer der Israeliten, vertraute Gott. Gott hatte ihnen schon bei Jericho geholfen. Er würde ihnen auch helfen, gegen Ai zu kämpfen. Vorher schickte Josua ein paar Männer los, die herausfinden sollten, was Ai für eine Stadt war. Bald kamen sie wieder: „Ai ist viel kleiner als Jericho. Es gibt viel weniger Kämpfer dort. Wir können also auch mit wenigen Soldaten kämpfen“, berichteten sie. Das tat Josua. Er schickte nur etwa 3000 Soldaten nach Ai. Die Männer waren mutig. Sie erinnerten sich daran, was in Jericho geschehen war. Sie würden sicher wieder siegen.


Aber es kam ganz anders. Als die Soldaten von Ai ihnen entgegenkamen, bekamen plötzlich alle Angst. Sie begannen zu fliehen. Sie liefen um ihr Leben. Keiner war mehr mutig. Niemand wagte es, überhaupt zu kämpfen. Sie wollten sich nur in Sicherheit bringen. Ein paar Soldaten wurden sogar getötet. Jetzt bekam das ganze Volk Angst. Warum hatte Gott ihnen nicht geholfen? Auch Josua wollte das wissen. Er ging zur Bundeslade, dem heiligen Ort, wo Gott ihm schon oft begegnet war. Dort warf er sich vor Gott nieder. Auch die anderen Führer der Israeliten waren gekommen. Sie weinten und beteten. „Warum hast du uns hierher gebracht, wenn du uns jetzt nicht hilfst?“, fragte Josua Gott. „Unsere Feinde werden uns umbringen.“ Da antwortete Gott Josua. „Ihr habt gesündigt“, erklärte Gott. „Deshalb konnte ich euch nicht helfen.“


Sünde trennt von Gott. Gott ist heilig. Das heißt, dass er nie etwas Falsches tut. Er sündigt nie. Er ist vollkommen gerecht. Und deshalb kann er nicht mit Menschen zusammen sein, die sündigen. Wenn du sündigst, dann kannst du nicht zu Gott kommen. Denn die Sünde trennt von Gott.


Das hatten die Israeliten erlebt. „Ihr habt gesündigt“, hatte Gott erklärt. „Ihr habt mein Gebot übertreten. Ich habe gesagt, ihr dürft nichts von der Beute von Jericho für euch nehmen. Aber ihr habt es doch getan. Ihr habt gestohlen.“ Wisst ihr noch, wer das getan hatte? Genau, Achan. Er hatte nicht auf Gott gehört. Und jetzt war das die Folge. Gott half ihnen nicht mehr gegen ihre Feinden. „Ich kann erst wieder bei euch sein, wenn ihr die Sünde bereinigt habt“, erklärte Gott. Jetzt hatte Josua aber noch ein Problem. Wir wissen ja, wer es war. Aber Josua wusste es nicht. Wie sollte er herausfinden, wer gesündigt hatte? Gott versprach, es ihm zu zeigen. „Macht euch für morgen bereit. Morgen werde ich zeigen, wer der Schuldige ist“, gebot Gott ihnen.


Gott wusste, wer es war. Gott weiß alles. Er weiß auch, dass du gesündigt hast. Manchmal wissen deine Eltern nicht, was du getan hast. Du hast heimlich Geld von ihnen gestohlen. Sie wissen es nicht. Aber Gott weiß es und du weißt es auch. Was kannst du tun, wenn das geschehen ist? Du kannst zu deinen Eltern gehen und es ihnen sagen. Sag ihnen, was geschehen ist, und bitte sie um Vergebung. Und dann sag Gott alles, was geschehen ist, und bitte auch Gott um Vergebung. Gott hat gesagt (1. Johannes 1,9 vorlesen): „Wenn wir unsere Sünden bekennen, dann ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt.“ Deshalb bekenne deine Sünden. Achan wollte das nicht tun. Er wollte nicht zugeben, was geschehen war.


Aber dann kam der nächste Tag. Alle Israeliten versammelten sich bei Josua. Und dann trat ein Stamm nach dem anderen vor. Gott zeigte Josua, welcher Stamm es war. In der Bibel steht nicht genau, wie er es tat. Wahrscheinlich sollte Josua es auslosen. Der Stamm Ruben trat vor. Das Los zeigte: unschuldig. Der Stamm Simeon trat vor, auch unschuldig. Der Stamm Levi trat vor. Auch er war unschuldig. Dann trat der Stamm Juda vor. Wieder ließ Josua das Los entscheiden. Und dieses Mal kam „schuldig“ dabei heraus. Das war kein Zufall, das war Gott, der es so führte. Der Stamm Juda war also schuldig. Aus diesem Stamm kamen alle Großfamilien einzeln zu Josua. Gott zeigte durch das Los: „Die, die von Serach abstammen, sind schuldig.“ Dann mussten alle Serachiter vortreten. Schuldig waren die aus der Familie Sabdis. Jetzt standen nicht mehr viele Leute vor Josua. Und einer von ihnen war der Schuldige. Könnt ihr euch vorstellen, wie sich Achan gefühlt hat? Jedes Mal hat er gehofft, dass das Los einen anderen Stamm, eine andere Familie zeigte. Aber das geschah nicht. „Sie dürfen es nicht herausfinden“, dachte sich Achan. Er bekam Angst. Aber er war nicht ehrlich genug, seine Sünde zuzugeben. Er stand nicht auf und sagte: „Josua, ich war es. Ich bin schuldig.“ Er war viel zu feige dazu.


Wenn du etwas Falsches getan hast, dann sei nicht feige. Dann sei mutig und sage, dass du es warst. Denn dann kannst du um Vergebung bitte und andere und Gott können dir vergeben. Wenn du nichts sagst, wird es irgendwann so herauskommen. Aber auch wenn nicht, spätestens, wenn du vor Gott stehst, wird es herauskommen. Achan hatte Angst, dass seine Sünde herauskam. Er versuchte, sich hinter seinen Brüdern zu verstecken. Schon loste Josua über Achans Brüder. Aber sie waren nicht schuldig. Jetzt war Achan an der Reihe. Josua schaute auf das Los. Schuldig. Achan war schuldig. Er hatte gesündigt. Und jetzt wussten es die anderen auch. „Was hast du getan?“, fragte Josua ihn. Jetzt hatte es keinen Sinn mehr zu leugnen. Achan gab zu: „Ich habe einen kostbaren Mantel gestohlen und Gold und Silber. Das habe ich mir für mich genommen. Es ist in meinem Zelt vergraben.“


Sofort schickte Josua einige Leute los, die Achans Zelt durchsuchten. Bald kamen sie wieder. Sie hatten den Mantel in ihrer Hand und auch das Gold und das Silber. Jetzt sah es jeder genau: Achan war schuldig. Achan hatte gestohlen. Achan wurde mit dem Tod bestraft. Das ist eine harte Strafe. Aber Sünde trennt von Gott.


Gott hatte den Israeliten nicht bei ihrem Kampf gegen Ai helfen können, denn sie hatten gesündigt. Aber jetzt war der Schuldige gefunden und bestraft worden. „Habt keine Angst“, sagte Gott zu Josua „Nimm die Soldaten mit und kämpfe noch einmal gegen Ai. Jetzt werde ich euch helfen.“ Josua gehorchte. Er schickte in der Nacht einige Soldaten los, die sich hinter der Stadt Ai versteckten. Am Morgen zog er selbst los. Als der König von Ai Josua mit seinen Soldaten sah, kam er mit allen Männern aus der Stadt heraus, um gegen Josua zu kämpfen. Die Israeliten waren mutig und stark. Aber dann begannen sie doch wieder zu fliehen. Doch dieses Mal war es nicht aus Angst. Sie hatten einen Plan. Als sie flohen, verfolgten die Männer von Ai sie bis in die Wüste. Als Josua dort angekommen war, streckte er seine Lanze aus. Das war ein Zeichen für die Soldaten, die sich hinter Ai versteckt hatten. Sie kamen aus ihrem Versteck und eroberten die Stadt. Auch Josua kehrte mit seinen Männern um und griff von der anderen Seite aus die Männer von Ai an. Sie hatten keine Chance. Denn Gott war mit den Israeliten. Gott half ihnen. Und dieses Mal siegten sie. Keine Sünde trennte sie von Gott.


Gehorche Gott, damit die Sünde dich nicht von Gott trennt. Und wenn du doch mal gesündigt hast, dann bitte Gott um Vergebung. Er wird dir gerne vergeben.