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(Du sollst deine Eltern ehren.)
Bibeltext: 2. Mose 20,12; Rut 1-2
Lehre: Ehre deinen Vater und deine Mutter.
Bibelvers: 2. Mose 20,12 (Luth): Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Franziska war bei ihrer Freundin Jana zu Besuch. Jana jammerte: „Stell dir vor, wie blöd meine Eltern sind. Sie haben mir verboten, heute Abend mit Jan den Horrorfilm anzuschauen. Der sei angeblich noch nichts für Kinder. Die leben doch echt hinter dem Mond.“ Jana war jetzt richtig wütend: „Und überhaupt, wie die sich immer anstellen, wenn ich mal keine Lust auf meine Hausaufgaben habe. Das sind echte Spaßverderber.“ Franziska nickte. Sie hatte auch gerade heute einen Streit mit ihren Eltern gehabt. Und das nur, weil sie gestern nicht rechtzeitig nach Hause gekommen war. Franziska holte gerade Luft, um mit einzustimmen und über ihre Eltern zu schimpfen. Aber dann fiel ihr etwas ein, das sie letzte Tage in der Bibel gelesen hatte.
Könnt ihr euch vorstellen, was sie gelesen hat? Genau, sie hat die Gebote gelesen und da stand: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“ Manchmal ist das gar nicht so einfach, oder? Für Rut war es bestimmt auch nicht immer so einfach. Zumal ihre „Mutter“ nicht einmal ihre echte Mutter war, sondern ihre Schwiegermutter. Das kam nämlich so.
Rut war Moabiterin. Sie lebte im Land Moab. Dann lernte sie eine Familie kennen, die aus Israel gekommen war. In Israel hatte es eine Hungersnot gegeben. Diese Familie war nach Moab gekommen, um hier überlegen zu können. Aber dann war der Mann gestorben. Die Mutter Noomi war allein mit den zwei Söhnen Machlon und Kiljon übrig geblieben. Aber die Söhne kümmerten sich um ihre Mutter. Sie ehrten ihre Mutter. Sie taten das, was Gott in seinen Geboten gesagt hat: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“ Ehren bedeutet nicht nur gehorchen. Es bedeutet viel mehr. Es bedeutet, Respekt zu haben. Aber es bedeutet auch, den Eltern zu helfen. Deine Eltern haben schon viel für dich getan. Gerade als du noch kleiner warst. Sie haben für dich gesorgt. Deshalb hilf deinen Eltern, wenn sie Hilfe brauchen. Du kannst das tun, indem du im Haushalt mithilfst, indem du dein Zimmer in Ordnung hältst. Machlon und Kiljon ehrten jetzt ihre Mutter, indem sie sich um sie kümmerten. Sie halfen, Geld zu verdienen.
Rut mochte Machlon besonders. Und auch Machlon mochte Rut. Bald heirateten sie. Auch Kiljon fand eine Frau, Orpa. So war die Familie wieder etwas glücklicher. Aber nach 10 Jahren änderte sich das plötzlich. Kurz hintereinander starben Machlon und Kiljon. Jetzt waren nur noch Noomi und ihre zwei Schwiegertöchter übrig. Noomi beschloss, in ihre Heimat Israel zurückzukehren. „Bleibt ihr hier und sucht euch neue Männer“, sagte sie zu Rut und Orpa. Orpa blieb, aber Rut nicht. „Ich lasse dich nicht allein“, entschied sie. „Du bist wie eine Mutter für mich. Ich werde mit dir gehen.“ Rut liebte Noomi. Deshalb entschied sie, sie nicht im Stich zu lassen. Ich denke, fast jeder liebt seine Eltern. Aber trotzdem gibt es vielleicht immer wieder Streit. Du darfst dabei aber nie vergessen, dass deine Eltern dich trotzdem lieben. Sie schimpfen ja nicht, um dich zu ärgern. Sondern sie sagen etwas, weil sie eine Verantwortung für dich haben. Sie müssen sich um dich kümmern und müssen dir helfen. Sie lieben dich und du sollst sie auch lieben und ehren. Auch, wenn es gerade mal wieder Streit gab. Rede gut über deine Eltern. Rede auch gut zu deinen Eltern. Natürlich darfst du deine Meinung sagen, aber mit Respekt, ohne sie zu beleidigen.
Rut liebte ihre Mutter, oder besser ihre Schwiegermutter. Sie begleitete sie zurück nach Israel. Dort half Rut, indem sie auf den Feldern Getreide aufsammelte. Wenn die Felder abgeerntet waren, durften Arme die Ähren einsammeln, die liegen geblieben waren. Das tat Rut. So kam sie auch auf das Feld von Boas. Boas war ein Verwandter ihrer Familie. Als Noomi das hörte, wurde sie froh. Es gab damals ein Gesetz in Israel. Wenn ein Mann starb, so sollte ein Verwandter die Witwe heiraten und für sie sorgen. „Rut, Boas kann für dich sorgen und dich heiraten“, erklärte Noomi ihrer Schwiegertochter. Dann erklärte sie ihr, wie sie zu Boas gehen und was sie zu ihm sagen sollte. Rut gehorchte. Sie sagte nicht: „Das geht dich nichts an!“ Nein, sie gehorchte, denn sie ehrte ihre Schwiegermutter. Heute ist es ja nicht mehr üblich, dass deine Eltern aussuchen, wem du heiraten sollst. Aber trotzdem gibt es genug Situationen, in denen du deinen Eltern gehorchen sollst. Wenn sie sagen, du sollst rechtzeitig zu Hause sein, was tust du dann? Achtest du auf die Zeit, weil es dir wichtig ist, deine Eltern zu ehren? Oder ist es dir egal und du kommst dann halt mal eine halte Stunde zu spät. Ist ja nicht so wichtig! Doch, es ist wichtig. Gott sagt, du sollst deine Eltern ehren und das heißt auch, ihnen zu gehorchen. Und was, wenn sie was ganz Blödes von dir wollen? Dann frage nach, rede mit ihnen. Aber bleib freundlich und bleibe bereit, zu gehorchen. Nur, wenn sie etwas von dir verlangen, was Gott nicht gefällt, dann ist es wichtiger, Gott zu gehorchen. Aber dann kannst du sie trotzdem ehren, indem du freundlich bleibst und mit ihnen darüber redest.
Rut gehorchte. Sie ehre ihre Mutter. Und so kam es, dass Rut und Boas heirateten. Rut hatte wieder eine Familie. Sie bekam auch bald einen Sohn, den sie Obed nannten. Wisst ihr, wer Obed war? Es war der Opa vom König David. Das heißt, Rut wurde die Uroma vom König David. Gott segnete Rut, weil sie gehorsam war und weil sie ihre Schwiegermutter ehrte. Gott verspricht seinen Segen, wenn wir unsere Eltern ehren. Bist du bereit dazu?
Was bedeutet das Gebot für uns heute? Wie sollen wir unseren Eltern begegnen? (Zusammentragen, evtl. ergänzen.)
Was denkst du, warum Gott dieses Gebot gegeben hat? (Antworten der Kinder besprechen, evtl. noch ergänzen.)
Wie kannst du in schwierigen Situationen deine Eltern ehren?