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(Du sollst den Sabbat heiligen)
Bibeltext: 2. Mose 20,8-11; 2. Mose 16,1-36
Lehre: Du sollst den Sabbat heiligen.
Bibelvers: 2. Mose 20,8 (Luth): Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst.
(Verkehrsschilder zeigen. Die Kinder sollen sie nennen. Zum Schluss ein Stoppschild zeigen.) Was sagt das Stoppschild? Genau, man soll stoppen. Man muss wirklich anhalten. Aber warum? Meist, um zu schauen, ob andere Autos auf der Straße sind. Wenn man anhält, dann kann man sich wirklich umschauen, dann hat man wirklich Ruhe, um zu sehen, was wichtig ist. Beim Fahren kann man das nicht so gut sehen.
Für unser Leben gibt Gott uns auch so ein Stoppschild. Ich möchte es euch vorlesen: (2. Mose 20,8-10 lesen) „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.“
Der Sabbat ist eigentlich der Samstag. Gott hat den Israeliten diesen Feiertag gegeben. Jeden Sabbat, jeden Samstag, sollten sie stoppen und Pause machen. Das war schon in der Wüste so.
Als Mose das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt hat, sind sie durch die Wüste gezogen. Aber bald gab es nicht mehr genug zu essen. „Mein Magen knurrt so, ich habe Hunger“, schimpfte einer. „Ich möchte jetzt so gerne einen leckeren Braten und Gemüse essen, wie in Ägypten“, überlegte ein anderer laut. Alle waren schlecht gelaunt und schimpften. Sie vergaßen ganz, was Gott schon für sie getan hatte und meckerten und murrten.
Aber Mose vertraute auf Gott und redete mit ihm. Dann stellte er sich vor das Volk hin. Alle kamen neugierig zusammen. Was würde Mose dazu sagen? „Gott hat gesagt: Ich werde euch heute Abend Fleisch zu essen geben und morgen früh werde ich Brot vom Himmel regnen lassen.“ Jetzt mussten die Israeliten vertrauen und warten. Sie hatten ein Problem, aber Gott hat versprochen, sie zu retten. Und tatsächlich kam am Abend ein großer Schwarm Wachteln, also Vögel, über das Lager. Sie flogen so tief, dass man sie einfach einfangen konnte. Das gab ein Fest. Überall vor den Zelten brieten die Leute Wachteln und aßen, so viel sie wollten. So gutes Essen hatten sie schon lange nicht mehr gehabt.
Gott hatte für alle Israeliten Fleisch besorgt. Aber er hatte ja auch noch Brot versprochen. Als die Israeliten am Morgen neugierig aus ihren Zelten schauten, sahen sie erst einmal nur Tau. Als der Tau verdunstete, sah man auf der Erde kleine weiße Kügelchen liegen. „Man hu?“, fragten sie - „Was ist das?“ Das kannten sie nicht. Jemand probierte es vorsichtig. „Hmm, schmeckt das gut! Es schmeckt wie Honigkuchen. Ganz süß. Man kann es gut essen.“ Man hu klang so ähnlich wie Manna. Deshalb nannten sie die weißen Körnchen Manna.
„Das ist das Brot, das Gott euch versprochen hat!“ erklärte Mose. Sammelt davon ein, soviel ihr für heute braucht. Lasst aber nichts übrig bis zum nächsten Tag, denn dann wird es nicht mehr genießbar sein! Morgen wird Gott euch neues Brot geben.“ Die Israeliten sammelten. Jeder etwa einen Krug voll. Als die Sonne wärmer wurde, schmolz das Manna auf dem Boden und es war bald ganz weg. Die Israeliten aßen sich wieder satt. Sie freuten sich. Sie waren in Not und hatten Gott angerufen. Und Gott hatte ihnen geholfen. Und morgen würde es wieder etwas davon geben. Deshalb konnten sie ja alles aufessen. Manche Israeliten trauten Gott immer noch nicht ganz. Sie ließen lieber etwas Manna in ihren Krügen übrig. Aber am nächsten Morgen war es voller Würmer und stank schrecklich. Schnell vergruben sie es im Sand und sammelten frisches Manna.
So ging es die ganze Woche. Jeden Tag gab es neues Manna. Jeden Tag arbeiteten die Israeliten. Es gehörte zu ihrer Arbeit, morgens das Manna aufzusammeln. Am 6. Tag sagte Mose: „Heute sollt ihr doppelt so viel Manna sammeln. Morgen ist Sabbat, da ist Ruhetag. Morgen wird es kein Manna geben und ihr sollt euch ausruhen.“ Also schon da in der Wüste hat Gott darauf geachtet, dass die Menschen einen Ruhetag hatten. Manna zu sammeln war Arbeit. Jeder musste viel aufsammeln, damit alle satt wurden. Aber am Ruhetag, am Sabbat, da sollten die Israeliten freihaben. Da sollten sie anhalten. Da sollten sie stoppen, wie an einem Stoppschild.
Das Gute an einem Stoppschild ist, dass man langsamer wird und Zeit hat, sich umzuschauen und nachzudenken. So ist es auch im Alltag. Wenn du jeden Tag nur immer arbeitest, dann hast du keine Zeit, nachzudenken. Du denkst vielleicht: „Aber ich arbeite ja noch gar nicht richtig, das Gebot ist ja nur was für die Erwachsenen.“ Aber das Stoppschildgebot ist auch für dich. Du arbeitest ja auch, in der Schule. Du hast Hausaufgaben auf, du musst für die Schule übern und lernen. Aber dann hast du vielleicht noch viele andere Dinge zu tun, nicht nur Schwieriges, sondern auch Schönes. Du machst Sport, du spielst ein Instrument und musst üben. Oder du hast tolle Computerspiele oder Bücher, die dich beschäftigen. Oder du triffst dich mit Freunden. Das sind alles gute Sachen, aber sie beschäftigen dich oft so, dass du gar nicht anhältst und dir Zeit für Gott nimmst. Gott möchte, dass du anhältst und dir Zeit nimmst, mit ihm zu reden und mit ihm zusammen auf den Leben zu schauen.
Die Israeliten hatten 6 Tage lang Zeit und durften Manna sammeln. Aber am 7. Tag sollten sie eine Pause machen. Sie sollten sich Zeit für Gott nehmen. Aber schon machten sich einige wieder Sorgen. „Du weißt doch, was mit dem Manna am nächsten Tag passiert. Es ist voller Würmer und stinkt. Niemand kann es essen. Wenn wir jetzt am 6. Tag doppelt so viel sammeln und übriglassen… Das wird ein Gestank im Lager geben und wir haben nichts zu essen. Das geht doch gar nicht.“ Aber was hatte Gott gesagt? Sie sollten am 6. Tag doppelt so viel sammeln und es übrig lassen. Gott hatte es gesagt. Und tatsächlich, am Sabbat war das Manna in den Krügen noch in Ordnung. Nichts stank, es waren keine Würmer drin. Der Sabbat ist ein Ruhetag, den Gott uns Menschen geschenkt hat. Wir dürfen mal Pause machen. Wir müssen nicht immer Arbeiten und uns um alles um uns herum kümmern. Wir dürfen eine Pause machen. Gott selbst hat ja auch eine Pause gemacht. (1. Mose 2,2-3 lesen). Als Gott die Welt in 6 Tagen geschaffen hat, hat er am 7. Tag eine Pause gemacht. Er war nicht müde und brauchte eine Pause. Aber er hat einfach eine Pause gemacht, um sich alles in Ruhe anzuschauen.
Wir dürfen am 7. Tag eine Pause machen. Und wir dürfen uns Zeit nehmen, um mit Gott unser Leben anzuschauen. Wir feiern heute als Ruhetag den Sonntag, weil Jesus an einem Sonntag auferstanden ist. Und an diesem Tag dürfen wir Pause machen. Vielleicht gehst du in den Kindergottesdienst. Dort hast du Zeit, von Gott zu hören. Aber auch am Nachmittag kannst du dir Zeit nehmen. Nimm dir jeden Sonntag Zeit, halte an, stoppe, und rede mit Gott über dein Leben. Sag Gott, wie du dich fühlst und frage Gott auch, ob dein Leben so ist, wie es ihm gefällt. Nur wenn du stoppst, hast du Zeit zum Nachdenken und zum Reden mit Gott. Wenn du nur immer beschäftigt bist, dann rennst du einfach immer weiter und kannst nicht darauf achten, was Gott für dein Leben möchte. Deshalb mach am 7. Tag eine Pause.
Gott hat uns diese Pause in der Woche geschenkt. Er hat es auch den Israeliten geschenkt. Aber manche konnten Gott nicht vertrauen. Sie nahmen auch am Sabbat ihre Krüge, um wieder Manna zu sammeln. Doch Gott hatte gesagt, am Sabbat sollten sie nichts sammeln. Und sie fanden auch nichts. Es gab an diesem Tag kein Manna und sie konnten gar nicht sammeln. Aber sie brauchten es ja auch nicht, denn Gott hatte das Manna vom 6. Tag bewahrt, dass es nicht schlecht wurde. Jetzt verstanden sie es. Sie konnten Gott vertrauen und den 7. Tag wirklich stoppen.
(Die Kinder fragen, was man am Feiertag tun darf. (Die Antwort nicht kommentieren.))
Die Pharisäer damals haben genau festgelegt, was man am Sabbat tun durfte und was nicht. Jeder wusste, wie viele Schritte man laufen durfte, was man tragen durfte und was nicht. Vieles war verboten, auch das Heilen, das Ähren sammeln oder das Tragen der Schlafmatte. Jesus hat sich deshalb manchmal mit den Pharisäern gestritten. Denn das ist gar nicht das, was Gott meinte. Ich denke, man darf am Feiertag Essen kochen oder aufräumen, ja sogar die Hausaufgaben machen, wenn es sein muss, oder arbeiten gehen. Denn es geht Gott nicht darum. Gott hat uns den Feiertag gegeben, damit wir anhalten und uns Zeit für ihn nehmen. Er hat nicht gesagt, wie viele Minute, und das ist auch gar nicht wichtig. Ich denke, das Wichtigste ist, dass wir immer mal wieder Pause machen und uns Zeit für Gott nehmen. Eigentlich sollte das sogar jeden Tag sein, aber dann einmal in der Woche noch mehr. Und wenn du später am Sonntag arbeiten musst, weil du Krankenschwester wirst? Dann arbeitest du eben am Sonntag und nimmst dir einen anderen Tag in der Woche Zeit. Der Feiertag ist ein Geschenk für die Menschen und kein Zwang.