zur Startseite: www.derKindergottesdienst.de
Bibeltext: 2. Mose 20,4-6, 2. Mose 32
Lehre: Du sollst dir kein Bildnis machen.
Bibelvers: 2. Mose 20,4 (Elb): Du sollst dir kein Götterbild machen.
„Wann kommt er bloß wieder?“ „Ob ihm wohl etwas passiert ist? Vielleicht lebt er ja gar nicht mehr.“ Die Israeliten schauten zu dem hohen Berg. Immer noch waren dort dichte Wolken zu sehen. Und durch die Wolken sah man das Feuer und den Rauch. Niemand von ihnen durfte dort hoch, das hatte Mose mehrmals betont. Sie müssten sonst sterben. Nur Mose und Josua durften auf den Berg gehen. Seitdem hatten die Israeliten nichts mehr von ihnen gehört oder gesehen. Es war jetzt schon 40 Tage her. Wahrscheinlich lebten die beiden gar nicht mehr.
Einige Israeliten unterhielten sich. „Was sollen wir denn jetzt machen? Gott hat uns doch immer durch Mose geführt. Mose hat uns gesagt, was Gott möchte. Und Mose hat für uns mit Gott geredet. Und jetzt?“ „Du hast recht. Wer soll uns jetzt führen? Wir brauchen jemanden, der uns den Weg zeigt. Und jemanden, der uns Gott zeigt.“ So gingen sie zu Aaron: „Aaron, wir wissen nicht, was mit Mose passiert ist, der uns bisher immer geführt hat. Vielleicht ist er gestorben. Mache uns einen Gott, damit wir ihm folgen können!“
Aaron war auch dabei gewesen, als Gott zum Volk gesprochen hatte. Und Aaron hatte auch die 10 Gebote gehört. „Du sollst dir kein Bildnis von Gott machen!“, hatte Gott gesagt. Gott kann man nicht sehen. Er hat nicht einen Körper wie wir, er ist Geist. Deshalb sollen wir uns kein Bildnis von Gott machen. Und wir sollen uns auch keine Statue oder etwas anderes machen und dann anbeten. Aaron wusste das. Er und alle anderen Israeliten hatten gesagt: „Wir wollen alles tun, was Gott uns sagt!“ Aber jetzt war das vergessen. Jetzt waren sie in einer neuen Situation und dachten nicht mehr an ihr Versprechen.
„Okay“, sagte Aaron. „Ich brauche Gold. Bringt mir Gold, damit ich euch einen Gott machen kann. Bringt mir euren Schmuck!“ Sofort wurde die Nachricht im ganzen Lager verbreitet. Die Israeliten sammelten ihren Schmuck ein. Viele hatten goldene Ohrringe. Sie machten sie ab und brachten sie zu Aaron. Bald war bei Aaron ein großer Haufen mit Schmuck. Aaron machte ein heißes Feuer. Darin schmolz er das Gold ein. Als das Gold weich war, formte Aaron daraus etwas. Die Leute schauten gespannt zu. Was war denn das? Was formte er denn da? Als es fertig war, konnten sie es erkennen. Es war ein Kalb, ganz aus Gold. „Das ist euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat!“, rief Aaron. Das Volk jubelte. Jetzt konnten sie Gott sehen. Jetzt konnten sie Gott sogar anfassen.
In Ägypten wurden oft Kälber angebetet. Vielleicht hat Aaron deshalb gerade ein Kalb geformt. Viele Menschen machen es ähnlich. Sie stellen sich Gott irgendwie vor. Vielleicht nicht als Kalb. Aber manche stellen sich Gott als alten Mann mit weißem Bart vor. Andere stellen sich Gott so vor, dass er wie ein Polizist ist, der alles verbietet. Wieder andere denken, Gott ist eine Kraft. Dann sagten sie: „Das ist Gott.“ Aber Gott hat gesagt, wir sollen uns kein Bildnis von Gott machen. Das bedeutet auch, wir sollen nicht sagen: „So ist Gott“, nur weil wir uns ihn so vorstellen. Gott hat sich uns in der Bibel gezeigt. Wir können dort nachlesen, wie er ist. Wir können nachlesen, welche Eigenschaften er hat und wie er handelt. Und auch Jesus hat uns gezeigt, wie Gott ist. Wenn du wissen willst, wie Gott ist, dann schau in die Bibel. Mache dir nicht irgendein eigenes Bildnis von Gott und bete das an.
„Das ist Gott, der Herr!“, sagte Aaron und zeigte auf das Kalb. Dann baute Aaron einen großen Altar. „Morgen feiern wir dem Herrn ein Fest“, erklärte er. Am nächsten Morgen standen alle früh auf. Sie opferten auf dem Altar Tiere. Dann fingen sie an, zu feiern. Sie aßen und tranken und tanzten. Alle bewunderten das goldene Kalb. Das war ein Gott, wie er ihnen gefiel. Sie konnten machen, was sie wollten, und das Kalb schaute einfach zu. Das Kalb sagte nichts dazu, wenn sie sündigten. Für das Kalb war es okay. Es konnte ja auch nichts anderes machen, denn es war ja tot. Aber Gott lebt. Und Gott sah, was die Israeliten taten.
„Mose, geh wieder zu dem Volk hinab!“, sagte Gott zu Mose. „Sie haben eine große Sünde getan. Sie haben sich ein Bildnis gemacht, ein goldenes Kalb, und beten es an. Ich werde sie vernichten, weil sie mir nicht gehorcht haben.“ Gott ist es nicht egal, wenn wir sündigen. Sünde ist nichts Harmloses. Sünde ist etwas Ernstes und Schlimmes. Gott muss Sünde ernst nehmen, weil er gerecht und heilig ist. Deshalb sagte er: „Das Volk muss sterben.“ Das Gleiche müsste er auch zu dir sagen, wenn du sündigst. Denn Sünde trennt von Gott. Wer sündigt, kann nicht zu Gott kommen. „Ich werde das Volk vernichten und aus dir, Mose, werde ich ein neues großes Volk machen.“ erklärte Gott.
„Herr“, betete Mose, „Du hast doch das Volk aus Ägypten geführt. Es ist doch dein Volk. Wir gehören doch trotzdem zu dir. Bitte vergib uns.“ Mose wollte nicht, dass alle sterben. Aber er wusste, sie hätten es verdient. So bat er Gott um Vergebung. Und Gott hörte auf Mose. Gott muss Sünde ernst nehmen. Aber Gott kann uns vergeben. Gott nimmt die Sünde so ernst, dass Jesus für deine Sünde sterben musste. Sünde muss bestraft werden, aber Jesus hat sich für dich bestrafen lassen. Deshalb kannst du Vergebung haben und leben. Bitte Gott um Vergebung. Wenn du dir dein eigenes Bild von Gott gemacht hast, das gar nicht zu Gott passt, dann bitte ihn um Vergebung. Er will dir gerne vergeben.
Mose nahm die Tafeln mit den 10 Geboten. Gott selbst hatte sie aufgeschrieben. Mose nahm sie in die Hand und stieg vom Berg hinab. Etwas tiefer traf er Josua, der dort die ganze Zeit auf ihn gewartet hatte. Zusammen gingen sie zum Lager der Israeliten. Josua lauschte: „Was ist das für ein Lärm?“, fragte er Mose. „Es hört sich an wie Kriegsgeschrei.“ „Nein, es ist kein Kriegsgeschrei,“ antwortete Mose. „Es hört sich an wie ein Fest.“
So kamen sie in das Lager. Dann sahen sie es. In der Mitte stand auf einem Sockel das goldene Kalb. Rundherum waren die Israeliten. Sie tanzten und feierten. Mose wurde zornig. Wie konnten sie das nur tun? Sie hatten doch versprochen, Gott zu gehorchen. Und jetzt hatten sie sich dieses Kalb gemacht und beteten es an. Vor Wut warf er die beiden Steintafeln auf den Boden. Mit einem lauten Krachen zerbrachen sie.
Als das Volk Mose sah, blieben sie erschrocken stehen. Einigen wurde schnell klar, dass sie eine große Sünde getan hatten. Sie zuckten zusammen, als Mose die Steintafeln zerbrach. Das war das Gesetz Gottes gewesen. Es war schlimm, dass Mose die Tafeln mit dem Gesetz zerbrach, aber viel schlimmer war, dass sie selbst das Gesetz Gottes schon gebrochen hatten, weil sie nicht auf Gott gehört hatten. Sie hatten sich ein Bildnis gemacht und es angebetet. Mose nahm das Kalb und warf es wieder ins Feuer. Dann mahlte er das Gold ganz klein, sodass es feiner Staub war. Den warf er ins Wasser. Es war das einzige Trinkwasser hier. Jetzt hatten sie kein sauberes Wasser mehr und mussten das Wasser mit dem Goldstaub trinken.
„Was hast du nur getan?“, stellte Mose Aaron zur Rede. „Du hättest doch auf das Volk aufpassen müssen, stattdessen hast du ihnen ein Kalb gemacht, ein Bildnis, das sie anbeten konnten.“ „Ach, sei mir doch nicht böse.“ Aaron redete sich heraus. „Ich kann doch nichts dafür. Du weißt doch, wie das Volk ist. Sie haben gesagt, ich solle ihnen einen Gott machen, und haben mir das Gold gegeben.“
Mose trat etwas zur Seite. Dann rief er laut: „Alle, die zu Gott gehören, sollen zu mir kommen.“ Die Leute aus dem Stamm Levi kamen langsam zu Mose. Mose hatte einen schweren Auftrag für sie: „Geht einmal durch das Lager durch, von einer Seite zur anderen. Jeden, den ihr unterwegs seht, den sollte ihr töten, egal ob es euer Bruder ist oder euer Freund.“ Sünde ist ernst. Und deshalb mussten an diesem Tag viele Israeliten sterben. 3000 Mann starben. Eigentlich hätte das ganze Volk sterben müssen, denn das ganze Volk hatte gesündigt. Aber Gott ist ein gnädiger Gott. Gott möchte vergeben. Er möchte auch dir vergeben, wenn du gegen ihn gesündigt hast.
Mose stieg noch einmal auf den Berg zu Gott. „Bitte, vergib dem Volk!“, bat er Gott noch einmal. „Sonst möchte auch ich nicht mehr leben.“ „Geh zum Volk und führe es weiter. Ich werde nicht mehr direkt das Volk führen. Aber sie bleiben mein Volk und ich werde einen Engel schicken, der euch führen soll.“ Die Israeliten blieben Gottes Volk. Gott hatte ihnen vergeben. Gott gab dem Volk eine zweite Chance. Er ließ Mose noch einmal auf den Berg kommen. Wieder blieb Mose 40 Tage und 40 Nächte dort. Er betete Gott an. Dann schrieb Mose die 2 Tafeln neu, die er zerbrochen hatte. Er brachte sie dem Volk. Das Volk sollte eine neue Chance bekommen, mit Gott zu leben.
Gott gibt uns auch eine neue Chance. Egal, was ist, wenn du es erst meinst, dann vergibt er dir, wenn du ihn darum bittest. Als Mose wieder auf dem Berg war, betete er: (2. Mose 34,6) „HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue.“ So ist Gott. Er muss Sünde ernst nehmen, aber er ist gnädig und er will uns vergeben, wenn wir zu ihm kommen.