zur Startseite: www.derKindergottesdienst.de

Trennung von Lot

(Abraham und Lot trennen sich)


Bibeltext: 1. Mose 13,1-18

Lehre: Nachgeben ist manchmal besser als Streiten.


Bibelvers: Römer 12,18 (Einh): Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!


„Geht weg, wir waren hier zuerst!“, schimpften die Hirten. Sie waren froh, dass sie eine schöne grüne Weide gefunden hatten. Die wollten sie nicht so schnell wieder hergeben. Und teilen mit den Hirten von Lot wollten sie auch nicht. Abram und Lot waren zusammen unterwegs und zogen durch Kanaan. Aber es waren nicht nur Abram und Lot, es waren ihre Familien und ihre vielen Tiere. Abram war reich und hatte viel Geld, aber auch viele Tierherden. Schafe, Esel, Kamele. Und alle mussten etwas zu fressen finden. Und Lot war auch dabei. Auch Lot hatte viele Tiere und viele Hirten, die sich um diese Tiere kümmerten.


Sie wohnten in Zelten. Immer, wenn die Hirten kein frisches Gras mehr für die Tiere fanden, mussten sie weiterziehen. Dann wurden die Zelte zusammengelegt und auf die Kamele geladen. Dann ging es los zu einer anderen Weide. Aber die Herden waren schon so groß geworden, dass die Weiden immer schneller abgefressen waren. Und dann fingen die Hirten an, sich um die besten Weiden zu streiten.


„Wir waren hier zuerst!“, riefen die Hirten von Abram, „sucht euch eine andere Weide!“ So mussten die Hirten von Lot weitersuchen. Gleich in der Nähe fanden auch sie eine große grüne Weide, auf der die Tiere genug zu Fressen hatten. Aber sie passten gut auf, dass keines der Tiere von Abram zu nahe zu ihnen herüberkam. „Das Gras gehört uns!“, riefen sie und scheuchten das Tier wieder weg. So gab es immer wieder Streit. Wäre es nicht einfacher, wenn einer nachgibt? Aber du weißt es bestimmt selbst, das ist nicht immer einfach. Warum sollte immer ich nachgeben? Das kann doch auch mal der andere tun, oder? Aber wenn jeder so denkt, dann gibt es nie Frieden. Und Gott möchte, dass wir in Frieden miteinander leben. Bei Abrams Hirten gab es keinen Frieden. Am Abend berichteten sie Abram davon.


Abram war traurig. Er wollte keinen Streit mit Lot haben. Lot war sein Neffe. Abram wollte in Frieden mit Lot und den anderen Menschen leben. Das möchte Gott auch. Gott möchte, dass wir nicht streiten, sondern in Frieden miteinander umgehen. Gerade mit deinen Geschwistern sollst du nicht streiten, sondern ihr sollt euch vertragen. Aber das ist nicht immer einfach, oder? Abram überlegte. Er musste eine Lösung finden, sonst würde es immer wieder Streit geben. Schließlich ging Abram zu Lot.


„Lot, es ist nicht gut, wenn unsere Hirten immer wieder streiten. Wir sind Brüder, wir sollten in Frieden leben.“ – „Du hast recht“, antwortete Lot, „aber was sollen wir tun, wir brauchen so viel Weide für unsere Tiere, dass es immer wieder Streit gibt.“ Abram nickte. „Ja, du hast recht“, erwiderte er. „Und deshalb möchte ich dir einen Vorschlag machen. Wir sollten uns trennen. Dann kann jeder für sich gute Weideflächen suchen. Schau dich um. Entscheide du, wohin du gehen willst. Wenn du nach links gehst, dann gehe ich nach rechts. Wenn du nach rechts gehst, dann gehe ich nach links.“


Abram war der ältere. Er war ja Lots Onkel. Er war eigentlich der, der das Sagen hatte. Aber Abram wollte keinen Streit mehr. Deshalb ließ er Lot die Wahl. Er wusste, dass Nachgeben manchmal besser ist als Streiten. Es ist schwer, nachzugeben, oder? Aber vielleicht kennt ihr das Sprichwort: „Der Klügere gibt nach“. Es ist manchmal klüger, nachzugeben, denn dadurch kann man Streit vermeiden. Es ist doch viel schön, miteinander zu spielen als zu streiten, oder? Außerdem, wenn du Gott kennst, dann weißt du, dass Gott dir alles geben wird, was du brauchst. Gott hat das versprochen. Er wird sich um dich kümmern. Deshalb musst du nicht immer streiten, sondern kannst auch mal nachgeben.


Lot war einverstanden mit Abrams Vorschlag. Er schaute sich um. Richtung Osten sah er den Fluss Jordan. Dort gab es viel Wasser und daher auch viel Grün. Es gab genügend Weiden. Es sah fast aus, wie das Paradies. Dann schaute Lot in die andere Richtung, nach Westen. Dort gab es fast nur trockene Gegenden. Es gab wenig Wasser und viel Wüste. Da fiel ihm die Wahl natürlich leicht. „Ich gehe nach Osten“, sagte er sofort zu Abram. Abram nickte. Er sah, dass die Gegen im Osten viel besser aussah, aber er ließ Lot die Wahl. Abram gab nach, weil er keinen Streit mehr wollte und weil er wusste, dass Gott ihm alles geben wird, was er braucht.


So verabschiedeten sich Abram und Lot. Sie waren etwas traurig, denn sie verstanden sich gut. Aber sie waren auch froh, dass es jetzt keinen Streit mehr unter den Hirten geben würde. Lot zog nach Osten zum Jordan. Er freute sich. Überall, wo er hinsah, sah er Grün. Die Gegend sah wunderschön aus. Hier gab es genug Wasser und genug frisches grünes Gras. Er zog bis nach Sodom und stellte dort seine Zelte auf. Die Gegend war schön, aber die Leute, die dort wohnten, waren böse und schlecht. Sie hörten nicht auf Gott und hielten sich nicht an Gottes Gebote. Für Lot wurde es eine schwierige Zeit, denn immer wieder sah er all das Unrecht, dass die Leute taten.


Abram war nach Westen gezogen. Dort gab es nicht so viel Wasser. Aber er wusste, es war gut, dass er nachgegeben hatte. Gott möchte keinen Streit und jetzt konnte jeder von ihnen in Frieden leben. „Aber war es wirklich richtig, Lot die bessere Gegend zu überlassen?“, fragte sich Abram. Er musste doch auch schauen, dass er genug für seine Tiere hatte. Und außerdem hätte Abram als der Ältere doch auch das Recht gehabt, sich die Gegend auszusuchen. So denken wir manchmal. Wir wollen auch unser Recht. Wir wollen nicht nachgeben. Wir streiten uns lieber, damit nicht der andere alles bekommt. Aber das ist nicht gut. Das ist Sünde. Gott sagt, dass Sünde uns von ihm trennt. Wenn du merkst, dass du wieder mal gestritten hast, dann bitte Gott um Vergebung und bitte ihm, dir zu helfen, das Richtige zu tun. Wenn niemand nachgibt, wird der Streit nie aufhören. Abram hatte nachgegeben und er war auch froh darüber. Er wusste, dass Gott für ihn sorgen würde.


Und dann hörte er Gottes Stimme. „Abram!“, rief Gott ihn. Abram hörte zu. „Schau dich um, schau nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen. Siehst du das ganze Land? Alles, was du siehst, wird einmal dir und deinen Nachkommen gehören.“ Das war ein großes Versprechen von Gott. Aber Gott sprach noch weiter: „Kannst du den Staub auf der Erde zählen?“ Natürlich konnte Abram das nicht. „Genauso wird es mit deinen Nachkommen sein. Es werden so viele sein, dass niemand sie zählen kann.“


Abram staunte. Er hatte nachgegeben und jetzt gab Gott ihm wieder so ein Versprechen. Alles Land würde einmal ihm und seinen Kindern, Enkeln und Urenkeln gehören. „Ziehe durch das Land, ich will es dir geben“, sagte Gott. So zog Abram weiter umher. Er kam zu einem kleinen Wald und stellte dort sein Zelt auf. Hier baute er als Erstes einen Altar und betete Gott an. Er dankte Gott, dass Gott ihm so viel geben wollte.


Gott will dir alles geben, was du brauchst. Deshalb kannst du auch mal nachgeben und aufhören zu streiten. So wie Abram es tat.