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Die Träume des Pharao

(Josef und der Pharao)


Bibeltext: 1. Mose 41,1-57

Lehre: Gott tut seinen Kindern Gutes.


Bibelvers: Psalm 103,2 (Luth): Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.


Es war frühmorgens. Die Sonne ging schon auf und es wurde langsam hell. Der Pharao lag in seinem Bett und dachte nach. Er hatte schlecht geschlafen. Zweimal hatte er etwas geträumt. Und er wusste, dass die Träume etwas bedeuteten. Aber was? Immer wieder dachte der Pharao darüber nach, aber er konnte sich nicht erklären, was die Träume bedeuteten. Dann stand er aus seinem Bett auf. „Ich muss die Traumdeuter und weisen Leute fragen, die wissen sicher, was die Träume bedeuten“, dachte er sich. Sofort ließ er die Traumdeuter holen.


„Ich habe heute heute Nacht zwei besondere Träume gehabt“, erklärte der Pharao ihnen. Dann berichtete er von dem ersten Traum: „Ich stand am Nil. Plötzlich kamen aus dem Wasser 7 Kühe. Sie sahen schön aus und richtig fett und satt gegessen. Die Kühe gingen auf die Weide. Direkt danach kamen noch einmal 7 Kühe aus dem Nil. Aber diese Kühe waren mager und hässlich. Die mageren Kühe gingen zu den 7 Kühen auf die Weide und dann fraßen die mageren Kühe die fetten Kühe auf. Aber trotzdem blieben sie so mager wie vorher.“ Das war der erste Traum des Pharaos. Die Traumdeuter, die sonst oft die Bedeutung von Träumen erklären konnten, waren ratlos. Sie schauten einander an, aber keiner begann, den Traum zu erklären. Sie wussten die Bedeutung nicht.


„Erzähle uns den zweiten Traum“, baten sie den Pharao. Der Pharao berichtete von seinem zweiten Traum: „Ich habe von 7 Ähren geträumt, die an einem Getreidehalm wuchsen. Sie waren voll und dick. Danach wuchsen noch einmal 7 Ähren, die aber ganz dünn und vertrocknet waren. Die dünnen, mageren Ähren haben die dicken verschlungen. Dann bin ich aufgewacht.“ Das war der zweite Traum des Pharaos. Aber auch da schauten sich die Traumdeuter wieder ratlos an. Niemand hatte eine Idee, was der Traum bedeuten konnte.


Da meldete sich der Mundschenk zu Wort. Er hatte mitbekommen, wie der Pharao von seinen Träumen erzählt hatte und auch, dass niemand sie ihm erklären konnte. „Ich muss daran denken, als ich vor 2 Jahren im Gefängnis war“, begann er. „Da hatten ich und der Bäcker einen Traum und ein junger Hebräer hat uns die Träume erklärt. Danach passierte alles so, wie er es gesagt hatte. Ich habe ihn ja ganz vergessen.“


Das hatte der Mundschenk. Er hatte Josef versprochen, dem Pharao von ihm zu erzählen, aber jetzt waren schon zwei Jahre vergangen und Josef saß immer noch unschuldig im Gefängnis. Aber auch, wenn der Mundschenk ihn vergessen hatte, hatte Gott ihn nicht vergessen. Gott dachte immer an Josef und Gott wollte Josef Gutes tun. Aber dazu wartete Gott auf den richtigen Zeitpunkt. Gott will seinen Kindern Gutes tun. Wenn du Gottes Kind bist, dann will Gott dir Gutes tun. Aber das geschieht vielleicht nicht sofort und du musst darauf warten, so wie Josef. Trotzdem hat Gott versprochen, seinen Kindern Gutes zu tun. Auch Josef wollte er Gutes tun. Und jetzt war es endlich so weit, dass sich der Mundschenk an Josef erinnerte.


Als der Pharao das hörte, wollte er Josef sofort sehen. Er schickte seine Diener los ins Gefängnis. „Josef soll mitkommen zum Pharao“, erklärten sie dem Gefängniswärter. Der ließ Josef sofort gehen. Aber bevor Josef zum Pharao gehen konnte, musste er sich erst einmal die Haare schneiden und baden. Denn so dreckig, wie er war, konnte er nicht zum Pharao. Dann bekam er neue Kleidung und wurde zum Pharao gebracht.


„Ich habe gehört, dass du Träume deuten kannst“, begrüßte ihn der Pharao. „Ich habe nämlich heute Nacht geträumt, aber niemand kann mir die Träume erklären.“ „Ich kann das nicht“, sagte Josef sofort. Er wusste, dass er allein nichts tun konnte und von sich aus nie die Träume erklären konnte. „Aber Gott kann es und Gott wird dir erklären, was die Träume bedeuten.“ Dann erzählte der Pharao Josef seine Träume. Erst den Traum von den 7 mageren Kühen, die die 7 fetten Kühe auffraßen. Und dann den Traum von den 7 dünnen Ähren, die die 7 dicken Ähren verschlangen. Josef hörte gut zu. Und Gott zeigte Josef, was die Träume bedeuteten. Josef erklärte es dem Pharao.


„Beide Träume bedeuten das Gleiche“, erklärte Josef. „Gott will dir zeigen, Pharao, was er vorhat. Die 7 fetten Kühe bedeuten 7 Jahre, die kommen werden. Und die 7 dicken Ähren sind genau dieselben 7 Jahre. Es werden gute Jahre sein, in denen es eine große Ernte gibt. Es wird genug zu essen geben, viel mehr, als man eigentlich braucht. Aber dann kommen noch einmal 7 Jahre. Das sind die 7 hässlichen Kühe und die 7 dünnen Ähren. Es sind 7 Jahre Hungersnot. Auf den Feldern wird kaum etwas wachsen und es wird nicht genug zu essen geben. Es wird so sein, dass man kaum noch etwas von den 7 guten Jahren vorher merkt.“


Der Pharao hörte gut zu, was Josef ihm sagte. „Gott wird es bald tun“, redete Josef weiter, „deshalb sind es zwei Träume.“ Das waren eigentlich keine guten Nachrichten. 7 Jahre Hungersnot, da würde es dem Land Ägypten nicht gut gehen. Aber Gott zeigte dem Pharao das alles, damit er sich gut darauf vorbereiten konnte. Josef erklärte ihm wie: „Suche einen weisen Mann aus. Der soll über Ägypten regieren und in den 7 Jahren, in denen es genug zu essen gibt, soll er einen Teil des Getreides einsammeln. Er soll in den Städten große Vorratshäuser bauen und dort das Getreide sammeln. So wird man in den 7 Jahren danach genug zu essen haben.“


Dem Pharao gefiel das, was Josef sagte. Jetzt musste er aber einen weisen Mann finden, der diese Aufgabe erledigen konnte. Er schaute Josef an. „Gottes Geist ist in dir und deshalb bist du sehr weise“, sagte er zu Josef. „Du sollst über ganz Ägypten regieren und alles so tun, wie du gesagt hast. Du wirst nach mir der mächtigste Mann in Ägypten sein.“ Josef staunte. So lange war er im Gefängnis und hatte nichts davon gemerkt, dass Gott ihm Gutes tut. Aber jetzt war es so weit. Josef hatte die ganzen Jahre an Gott geglaubt und ihm vertraut. Und jetzt beschenkte ihn Gott.


Wenn du Gottes Kind bist, dann wird er dir auch Gutes tun. Das Beste, was Gott für dich tut, ist, dass du einmal zu ihm in den Himmel kommen wirst. Wenn du an Gott glaubst und Jesus als deinen Retter annimmst, dann bist du Gottes Kind. Dann vergibt Gott dir alles, was du falsch getan hast, und dann kannst du nach dem Leben hier auf der Erde einmal bei ihm im Himmel leben. Dort wird es wunderschön sein. Aber Gott tut uns auch schon jetzt Gutes, wenn wir seine Kinder sind. Er ist immer bei uns und er wird uns alles geben, was wir brauchen. Manchmal merken wir es nicht sofort, wie Josef, aber Gott hat es versprochen, deshalb wird er seinen Kindern Gutes tun.


Josef hatte Gott vertraut und jetzt war er ein wichtiger Mann in Ägypten. Er bekam kostbare Kleidung. Der Pharao gab ihm sogar seinen Siegelring. Das war wie die Unterschrift des Pharao. Jetzt konnte Josef über alles in Ägypten entscheiden. Jeder in Ägypten grüßte Josef voller Ehrfurcht und verbeugte sich vor ihm. Josef war jetzt 30 Jahre alt. Mit 17 Jahren war er nach Ägypten gekommen und hatte dort 13 Jahre als Sklave und im Gefängnis gelebt. Aber jetzt hatte Gott es so gemacht, dass er der zweitmächtigste Mann in ganz Ägypten war.


Josef hatte viel zu tun. Er ließ in den Städten große Vorratshäuser bauen. Das Getreide wuchs sehr gut in den nächsten 7 Jahren und es gab große Ernten. Josef sammelte von allem, was geerntet wurde, einen Teil des Getreides. Und bald gab es einen riesigen Getreidevorrat.


Josef ging es gut. Er heiratete Asenat und sie bekamen zusammen zwei Kinder. Den ersten Sohn nannte er Manasse, das bedeutete: Gott hat mich mein Unglück vergessen lassen. Den zweiten Sohn nannte er Ephraim. Das bedeutete: Gott hat mich wachsen lassen in dem Land, in dem es mir schlecht geht. Immer wieder dankte Josef Gott dafür, dass Gott ihn so viel Gutes getan hatte.


Wenn du Gottes Kind bist, dann will Gott dir auch Gutes tun. Darauf kannst du dich verlassen und du kannst ihm dafür danken.