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(Josef, der Lieblingssohn; Josefs Mantel)
Bibeltext: 1. Mose 37,1-11
Lehre: Vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert.
Bibelvers: Jakobus 4,10 (Luth): Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.
Hast du Geschwister? Vertragt ihr euch immer? Oft gibt es Streit unter Geschwister, oder? Das ist überall so. Man vergleicht sich und vielleicht bekommt der Bruder das schönere Spielzeug zu Weihnachten. Sofort ist man neidisch. Oder die ältere Schwester sagt: „Ich darf das, ich bin ja schließlich die ältere.“ Vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert. Auch du und deine Geschwister. Egal, wer älter oder jünger ist, egal, ob jemand etwas besser kann. Jeder ist vor Gott gleich wichtig.
Jakob hatte 12 Söhne. Ruben war der älteste. Josef war 17 Jahre alt. Er war der zweitjüngste. Nach ihm war nur noch sein jüngster Bruder Benjamin geboren worden. Unter den 12 Jungs gab es immer wieder Streit. Das lag auch daran, dass sie zwar alle Jakob als Vater hatte, aber unterschiedliche Mütter. Jakob hatte Lea und Rahel geheiratet und auch ihre 2 Mägde Bilha und Silpa als Frauen genommen. Das war damals oft so. Aber Rahel hatte er besonders geliebt. Deshalb war Jakob auch sehr traurig, als sie bei der Geburt von Benjamin starb. Josef und Benjamin waren Rahels Söhne und deshalb liebte Jakob sie besonders. Josef war sein Lieblingssohn. Und das merkten auch alle anderen Brüder. Benjamin war noch sehr jung und bekam nicht so viel mit davon, aber die älteren Brüder waren neidisch auf Josef.
Vielleicht bekam Josef das größte Stück Kuchen, wenn Jakob Kuchen verteilte. Oder er bekam das schönste Geschenk. Jakob verbrachte viel mehr Zeit mit Josef als mit seinen Brüdern. Und Josef musste auch nicht so viel arbeiten. Das alles merkten natürlich seine Brüder und es störte sie. Ab und zu half Josef seinen älteren Brüdern dabei, auf die Schafe ihres Vaters aufzupassen. Aber er passte nicht nur auf die Schafe auf. Jedesmal, wenn seine Brüder etwas Falsches taten, ging Josef hinterher zu seinem Vater. „Stell dir vor, was sie getan haben“, begann er und dann verpetzte er seine Brüder. Seine Brüder waren natürlich nicht begeistert darüber. Es war ihnen eigentlich viel lieber, wenn Josef ihnen nicht mehr half.
Josef dachte von sich, er wäre etwas Besseres als seine Brüder. Aber vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert. Auch du. Du bist sehr wertvoll für Gott. Aber auch die anderen sind für Gott wertvoll. Deshalb denke nicht, du wärst etwas Besseres, nur, weil dich vielleicht jemand besonders lieb hat oder weil du etwas besonders gut kannst. Du bist wertvoll, aber jeder andere auch. Gott möchte nicht, dass wir stolz sind und denken, wir wären besser als die anderen.
Jakob mochte Josef trotzdem lieber. Eines Tages kam er zu Josef und hatte ein besonderes Geschenk für ihn. Josef bekam einen kostbaren, bunten Mantel von seinem Vater geschenkt. Sofort zog er ihn an. Er sah richtig toll aus. Und natürlich musste Josef den Mantel sofort seinen Brüdern zeigen. „Schaut mal, was ich bekommen habe“, rief er ihnen schon von weitem zu, als er zu ihnen auf die Weide ging. Josef war begeistert, aber seine Brüder waren sehr neidisch. Jedes Mal, wenn sie Josef mit seinem neuen Mantel sahen, wurden sie richtig wütend. Sie redeten kaum noch ein freundliches Wort mit Josef.
Das war keine gute Stimmung dort bei ihnen zu Hause. Aber Josef änderte sich auch nicht. Er genoss es, der Lieblingssohn seines Vaters zu sein. Und dann hatte er eines Nachts einen besonderen Traum. Als Josef aufwachte, war er ganz aufgeregt. Er konnte es kaum erwarten, seine Brüder zu sehen. „Stellt euch vor, was ich heute Nacht geträumt habe“, begann er. Seine Brüder hatten eigentlich keine Lust, zuzuhören. Trotzdem erzählte Josef gleich weiter. „Wir waren alle auf dem Feld und haben gearbeitet. Es war die Zeit der Getreideernte. Wir haben die Getreidehalme zu Garben zusammen gebunden. Und plötzlich stellte sich meine Garbe auf. Eure Garben haben sich vor meiner Garbe verbeugt.“
Als die Brüder den Traum hörten, wurden sie noch wütender auf Josef. „Denkst du, du bist unser König und kannst über uns herrschen?“, schrien sie ihn an. Der Traum kam von Gott. Gott zeigte damit, dass es wirklich mal so sein wird, dass alle Brüder sich vor Josef verbeugen werden. Gott hatte einen besonderen Plan mit Josef. So hat Gott auch mit jedem von uns einen Plan. Und der sieht für jeden anders aus. Aber egal, wie Gottes Plan mit jeden einzelnen ist, vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert. Vielleicht hat Gott dir eine besondere Gabe gegeben und du kannst gut singen oder etwas anderes. Dann sollst du das für Gott tun, aber du brauchst nicht stolz und überheblich sein. Denn auch jeder andere ist für Gott viel wert, auch wenn er nicht so gut singen kann. Aber vielleicht denkst du auch, du kannst eigentlich gar nichts gut. Trotzdem hat Gott einen besonderen Plan mit dir und du bist unendlich wertvoll für Gott. Du brauchst nicht zu denken, dass alle anderen besser sind als du, denn das stimmt nicht.
Die Brüder von Josef dachten, dass Josef sich für etwas Besseres hält. Und dann, einige Zeit später, hatte Josef noch einen Traum. „Ich habe heute Nacht wieder etwas Besonderes geträumt“, erzählte er am Morgen seinen Brüdern und seinem Vater. „Nicht schon wieder“, dachten sich wahrscheinlich die Brüder. Josef berichtete: „Ich habe die Sonne gesehen und den Mond und 11 Sterne. Als ich dann kam, haben sich alle vor mir verbeugt.“ Wieder war allen klar, wer mit den 11 Sternen gemeint war. Die Brüder von Josef würden sich mal vor ihm verbeugen. Aber dieses Mal verneigten sich auch noch die Sonne und der Mond vor ihm. „Warum erzählst du so einen Traum?“, schimpfte jetzt auch sein Vater Jakob. „Denkst du, ich, deine Mutter und deine Brüder sollen vor dir niederfallen?“
Das war wirklich Gottes Plan für Josef und den zeigte er jetzt schon im Traum. Aber Gott wollte nicht, dass Josef stolz wird und so mit seinen Träumen angibt. Denn genau wie Josef waren auch seine Brüder vor Gott genauso wertvoll. Vor Gott ist jeder Mensch gleich viel wert. Auch du und deine Geschwister.
Ihr könnt euch vorstellen, dass seine Brüder danach noch neidischer auf Josef waren. „Josef ist doch ein Angeber“, dachten sie. Sie mochten ihn immer weniger. Auch Josefs Vater hatte geschimpft, aber er dachte immer wieder daran, was Josef von seinem Traum erzählt hat, und behielt es gut.