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Jakobs Rückkehr


Bibeltext: 1. Mose 31-33 (1. Mose 31,3-7.17-18; 32,4-12.23-30; 33,1-10.17-20)

Lehre: Gott will DEIN Gott sein.


Bibelvers: 2. Mose 20,2 (Luth): Ich bin der HERR, dein Gott.


(Mit einer kurzen Wiederholung der Geschichte Jakobs starten.)


Jakob hatte viel erlebt in den letzten 20 Jahren. Denn 20 Jahre war es jetzt schon her, dass er vor Esau geflohen war. Seitdem lebte er bei Laban. Aber seine Heimat war es nicht. Hier war nicht seine Familie, hier war nicht sein Land. Und mit Laban verstand Jakob sich auch immer weniger. Die Söhne Labans mochten Jakob auch nicht mehr. Sie waren neidisch auf ihn. Ich denke, Jakob fühlte sich manchmal allein. Aber Gott hatte ihn nicht allein gelassen. Und schließlich sprach Gott zu Jakob (1. Mose 31,3 lesen): „Geh wieder in deine Heimat und zu deiner Familie. Ich will mit dir sein.“


Jakob freute sich. Er wollte gern nach Hause. Er wollte seine Eltern wieder sehen. Ob sein Vater überhaupt noch lebte? Er war ja schon sehr alt. Außerdem fühlte sich Jakob bei Laban eh nicht mehr wohl. So rief Jakob seine Frauen Rahel und Lea und besprach alles mit ihnen: „Ihr wisst, dass ich immer gut für euren Vater gearbeitet habe“, erklärte er. „Aber er hat mich immer wieder getäuscht. Er hat 10 Mal meinen Lohn geändert. Und eure Brüder sind auch gegen mich. Aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen.“


Könnt ihr euch noch daran erinnern, als Jakob vor Esau geflohen war. Was hatte er in der Nacht gesehen? Genau, die Leiter, auf der die Engel rauf und runter stiegen. (evtl. 1. Mose 28,15.20-21 lesen). Gott hatte ihm damals versprochen, dass er immer bei ihm sein wird. Und das war Gott. Laban hatte Jakob betrogen, aber Gott nicht. Gott war immer da und hatte Jakob gesegnet. Jakob hatte eine große Familie und war reich geworden. Damals auf der Flucht hatte Jakob Gott auch etwas versprochen. Er hatte gesagt: „Wenn Gott mit mir sein wird und wenn er mich wieder heim zu meinem Vater bringen wird, dann soll der Herr mein Gott sein.“


Gott war der Gott Abrahams gewesen und der Gott Isaaks. Abraham und auch Isaak hatten an Gott geglaubt, aber sie hatten noch mehr getan. Sie hatten auf Gott gehört. Sie hatten Gott ihr Leben gegeben. Gott war nicht nur ein Gott, sondern er war IHR Gott. Sie lebten mit Gott, sie redeten mit ihm und sie gehorchten ihm. Jakob glaubte an Gott, aber Gott war eigentlich eher der Gott seines Vaters und Großvaters und nicht sein eigener Gott. Trotzdem hörte er jetzt auf Gott und machte sich mit seiner Familie auf den Heimweg. Endlich ging es nach Hause, endlich ging es wieder nach Kanaan. Schnell wurden alle Sachen gepackt, die Zelte, die Kleidung, Nahrung. Die Knechte trieben die Tiere zusammen. Es waren viele Leute, es war eine große Gruppe, die loszog. Endlich ging es Richtung Heimat. Aber, da war ja noch Esau. Jakob war ja vor Esau geflohen. Esau wollte Jakob umbringen. Was wäre, wenn Esau immer noch zornig war. Vielleicht wartete Esau immer noch auf eine Gelegenheit, Jakob umzubringen.


Jakob wollte es herausfinden. Deshalb schickte er Boten zu Esau. „Sagt Esau, dass sein Bruder zurückkommt und ihm um Gnade bittet. Dann berichtet mir, wie er reagiert hat“, bat er sie. Jakob konnte kaum abwarten, bis die Boten endlich zurückkamen. Dann kamen sie. Aber sie brachten keine gute Nachricht. „Esau ist mit 400 Männern aufgebrochen und zieht dir entgegen.“ Jakob bekam Angst. Wenn Esau mit 400 Männern kam, dann würde er ihn vielleicht überfallen. Natürlich hatte Jakob auch viele Knechte, die alle kämpfen konnten. Aber eigentlich wollte er nicht gegen seinen Bruder kämpfen. Schnell teilte er seinen ganzen Besitz, seine vielen Tiere und auch die Knechte in zwei Gruppen auf. Er dachte sich: „Wenn Esau die eine Gruppe überfällt, dann kann die andere vielleicht fliehen.“


Und dann dachte Jakob daran, was Gott gesagt hatte: „Ich will mit dir sein und dich sicher zurückbringen.“ Jakob betete zu Gott, zu dem Gott seines Vaters Isaaks: „Gott, du hast mir gesagt, ich soll wieder in mein Land ziehen. Bitte errette mich vor meinen Bruder.“ Dann stand Jakob auf und zog weiter. Sie kamen an den Fluss Jabbok. Jakob brachte seine Frauen und seine Kinder über den Fluss. Er selbst blieb noch allein. Als Jakob ganz allein war, kam ein Mann auf ihn zu und griff ihn an. Jakob wehrte sich und sie kämpften miteinander. Aber keiner von ihnen schien stärker zu sein. Jakob konnte den Fremden nicht besiegen, aber auch der besiegte Jakob nicht. Der Fremde war Gott selbst, der durch einen Engel zu Jakob kam. Gott liebte Jakob und wollte ihm neuen Mut geben. Er hätte ihn natürlich besiegen können, aber das wollte Gott nicht. Er wollte Jakob zeigen, dass er stark ist, wenn er Gott an seiner Seite hat und Gott wirklich sein Gott ist.


Gegen Morgen verletzte sich Jakob beim Kampf an der Hüfte. Dann sagte der Engel zu ihm: „Lass mich gehen, denn es ist bald Morgen.“ „Nein, ich lasse dich erst los, wenn du mich segnest“, sagte Jakob. Er hatte verstanden, er brauchte Gott. Er selbst brauchte einen Gott, zu dem er gehörte. Nicht nur einen Gott seines Vaters, sondern seinen eigenen Gott.


Ist Gott dein Gott? Vielleicht glaubst du an Gott und weißt schon viel von ihm, aber Gott ist nicht dein Gott. Du tust trotzdem lieber das, was dir gefällt. Aber Gott möchte dein Gott sein. Er möchte dein Herr sein und dein Leben bestimmen. Gib Gott dein Leben. Sag ihm, dass er der Herr in deinem Leben sein soll und dass er auch dein Gott sein soll. Jakob hatte verstanden, dass er Gott brauchte. „Ich gebe dir einen neuen Namen“, erklärte Gott durch den Engel. „Du sollst Israel heißen.“ „Israel“ bedeutete „Kämpfer Gottes“. Dann ließ der Engel Gottes Jakob allein. Es wurde langsam hell. Jakob wollte zu seiner Familie gehen. Aber das Laufen fiel ihm schwer, denn seine Hüfte tat immer noch weh. Aber das erinnerte ihn daran, dass Gott bei ihm war. Und so bekam er neuen Mut. Er bekam Mut für seine Begegnung mit Esau und Mut, weiterzugehen und auf Gott zu vertrauen.


Jakob braucht auch Mut, denn bald sah er seinen Bruder Esau kommen. Jakob hatte einige Knechte mit vielen Tieren und anderen Dingen als Geschenke vorgeschickt zu Esau. „Vielleicht vergibt er mir ja, wenn er die Geschenke sieht“, dachte sich Jakob. Dann ging Jakob Esau entgegen. Schnell verbeugte er sich vor Esau, um ihm zu zeigen, dass er nicht mehr so stolz war. Und noch einmal verbeugte er sich und noch einmal. Insgesamt 7 Mal. Was würde Esau jetzt tun? War er immer noch wütend? Aber Esau rannte Jakob entgegen. Er wurde immer schneller. Dann fiel er Jakob um den Hals. Sie umarmten sich und weinten. Beide freuten sich, sich wiederzusehen. Esau war nicht mehr wütend und hatte Jakob vergeben. Und Jakob war erleichtert, dass er keine Angst mehr zu haben brauchte.


Einige Zeit später zog Jakob dann nach Kanaan, in die Stadt Sichem. Er kaufte sich dort ein Stück Land. Hier war seine Heimat. Und dann baute Jakob einen Altar. Er gab dem Altar einen Namen: „Gott ist der Gott Israels.“ Israel war der Name, den Gott ihn gegeben hatte. Gott war jetzt nicht nur Abrahams und Isaaks Gott. Gott war jetzt auch Israels, also Jakobs Gott. Das hatte Jakob Gott so versprochen: „Wenn du mich zurückbringst, dann sollst du mein Gott sein.“ Als Erinnerung daran nannte Jakob den Altar: „Gott ist der Gott Israels“.


Ist Gott auch dein Gott?