zur Startseite: www.derKindergottesdienst.de

Abrams Lüge

(Abrahams Lüge, Abram und Sarai in Ägypten)


Bibeltext: 1. Mose 12,10-20

Lehre: Sage die Wahrheit!


Bibelvers: Epheser 4,25a (Luth): Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit.


„Helen? Hast du die Hausaufgaben gemacht?“ Helen schreckte hoch. Sie hatte gehofft, dass die Lehrerin sie gerade heute nicht fragen würde. Helen hatte sie nämlich nicht gemacht. „Äh“, stotterte sie, „natürlich habe ich sie gemacht, aber ich habe mein Heft zu Hause vergessen“, sagte sie dann schnell. Das war gelogen, aber sie traute sich nicht, die Wahrheit zu sagen, denn sie wollte keinen Ärger bekommen. Vielleicht ging es dir schon einmal ähnlich. Und dann geschieht es ganz schnell, dass man lügt und eben nicht die Wahrheit sagt. Aber Gott möchte, dass wir die Wahrheit sagen. Er möchte, dass wir ehrlich sind, selbst wenn wir dann Nachteile davon haben. Habe den Mut, die Wahrheit zu sagen!


Wir haben ja schon von Abram gehört. Auch Abram stand vor der Wahl, ob er die Wahrheit sagen sollte oder nicht. Das kam so.


Abram war im Land Kanaan angekommen. Das war das Land, das Gott ihm und seinen Nachkommen versprochen hatte. Gott hatte Abram bis dorthin geführt und geholfen. „Ich kann mich auf Gott verlassen“, dachte Abram. So wohnte er im Süden von Kanaan. Aber dann kam plötzlich eine Hungersnot. Es regnete kaum, die Pflanzen wuchsen nicht mehr gut. Das Essen wurde knapp. Auch für die Tiere fand Abram nicht mehr genügend grünes Gras. Was sollte er denn jetzt tun?


„Ich werde nach Ägypten gehen“, überlegte Abram, „damit ich dort genug Essen für mich und meine Tiere finden kann.“ So zog Abram nach Ägypten. Er verließ das Land, in das Gott ihn geführt hatte. Abram hatte Angst zu verhungern, er vertraute nicht mehr auf Gott. Aber kaum war Abram in Ägypten angekommen, bekam er schon wieder Angst. In Ägypten regierte ein König, der Pharao. Es war ein mächtiger König. Und dieser König mochte schöne Frauen. Abram schaute Sarai an. Sarai, seine Frau, war sehr schön. „Vielleicht findet der Pharao sie auch schön“, dachte sich Abram, „dann will er sie vielleicht zur Frau haben. Aber da Sarai ja mit mir verheiratet ist, wird er mich umbringen lassen.“ Abram hatte Angst um sein Leben. Er wollte nicht sterben. Doch dann bekam er eine Idee.


„Sarai“, rief Abram seine Frau. Sarai kam zu ihm und hörte zu. „Sarai, wir sind jetzt in Ägypten. Ich habe Angst, dass sie mich umbringen, damit der Pharao dich dann heiraten kann. Aber jetzt habe ich eine Idee. Sage doch einfach, dass du meine Schwester bist. Dann werden sie mich am Leben lassen.“ Zum Teil stimmte es sogar, denn Sarai war wirklich Abrams Halbschwester. Abrams Vater Terach hatte noch eine andere Frau gehabt und Sarai war ihre Tochter. Aber trotzdem war es eine Lüge, denn Abram wollte verschweigen, dass Sarai seine Frau war. Er hatte Angst.


Oft erzählen wir aus Angst Lügen. Wir haben Angst, ausgelacht zu werden. Oder Angst, bestraft zu werden. Oder auch einfach Angst, etwas tun zu müssen, zu dem wir keine Lust haben. Aber Lügen sind falsch. Gott möchte, dass wir die Wahrheit sagen. Und Gott möchte uns auch helfen, wenn wir die Wahrheit sagen. Vertraue Gott.


Abram hätte die Wahrheit sagen können. Gott hätte ihm sicher geholfen. Aber Abram vertraute Gott nicht und hatte Angst. So erzählten sie jedem in Ägypten, dass Sarai seine Schwester sei. Die Ägypter waren freundlich zu ihnen. Und bald sprach sich herum, wie schön Sarai war. Auch der Pharao hörte davon. „So eine schöne Frau möchte ich haben“, sagte der Pharao, „bringt sie zu mir!“ Und so wurde Sarai zum Pharao gebracht. „Sie ist wirklich so schön, wie alle sagen“, schwärmte der Pharao, „Ich möchte Sarai heiraten.“


Der Pharao ließ Abram zu sich rufen und ihm viele Geschenke geben. Abram bekam Schafe, Rinder, Esel und Kamele von ihm. Sarai blieb im Haus des Pharaos. Wahrscheinlich war sie sehr unglücklich. „Warum haben wir nicht die Wahrheit gesagt?“, dachte sie. Aber jetzt war es zu spät. Aus Angst hatten sie gelogen und jetzt hatten sie noch viel größere Probleme. Sarai war doch mit Abram verheiratet und sie liebte ihn. Sie wollte nicht die Frau des Pharaos werden. Aber wenn sie jetzt die Wahrheit sagen würde, würde alles nur noch schlimmer werden.


So ist es oft bei Lügen. Man muss weiter lügen, um nicht entdeckt zu werden oder bekommt sogar noch größere Probleme. Und alles nur, weil man Angst hatte und Gott nicht vertraut hat. Es ist besser, Gott sofort zu vertrauen und dann die Wahrheit zu sagen. Wenn du das tust, dann wird Gott dir helfen. Gott hätte Abram auch vor dem Pharao bewahrt, wenn er die Wahrheit gesagt hätte. Aber Abram hatte Gott nicht vertraut und jetzt hatten sie große Probleme.


Es vergingen einige Tage. Immer wieder sah Abram seine geliebte Frau im Haus des Pharaos. Er hatte Angst um sie. Und alles war seine Schuld, weil er gelogen hatte. Gott sah auch, was geschehen war. Gott wollte von Anfang an, dass Abram die Wahrheit sagte. Abram hatte es nicht getan. Trotzdem liebte Gott Abram noch. Gott wollte ihm und Sarai helfen. Und so ging es dem Pharao immer schlechter. Er hatte zwar Sarai bei sich, aber er konnte es gar nicht richtig genießen. Immer wieder gab es Krankheiten bei ihm und seiner Familie. Und seine Diener brachten ihm eine schlechte Nachricht nach der anderen. „Was ist nur los?“, überlegte der Pharao. Und dann hörte er eines Tages, wie zwei Diener sich miteinander unterhielten. „Vielleicht geht es dem Pharao so schlecht, weil er Abrams Frau heiraten will. Das ist doch nicht richtig.“


Der Pharao erschrak. Sarai war Abrams Frau? Das wusste er ja gar nicht. Er hörte sich um und fand bald heraus, dass es stimmte. Sofort ließ der Pharao Abram zu sich rufen. Als Abram vor dem Pharao stand, schrie der Pharao ihm an: „Warum hast du das getan?“. Abram wusste sofort, was der Pharao meinte. Er hatte ja jeden Tag ein schlechtes Gewissen wegen seiner Lüge. Der Pharao sprach weiter: „Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist? Du hast gesagt, Sarai sei deine Schwester. Und deshalb wollte ich sie auch heiraten.“


Jetzt war es also doch herausgekommen. Die ganze Lüge hatte nicht gehalten. Und irgendwie war Abram auch froh darüber, dass der Pharao jetzt Bescheid wusste. Und obwohl Abram gelogen hatte, passte Gott auf ihn auf. Auch wenn du gelogen hast, kannst du Gott um Vergebung bitten. Und dann bitte Gott, dass er dir hilft, alles wieder richtigzustellen. Gott liebt dich. Gott möchte dir vergeben und Gott möchte dir helfen. Das tat er auch bei Abram.


Abram konnte es kaum glauben, dass der Pharao ihn nicht gleich umbringen ließ. „Nimm deine Frau Sarai und geh, verlasse bitte unser Land!“, forderte er Abram auf. Das war alles, was er sagte. Abram wurde nicht umgebracht. Und Sarai durfte gehen. Einige Diener des Pharaos begleiteten Abram und Sarai bis zur Grenze. So kamen sie nach Kanaan zurück.


Sarai war glücklich, dass sie jetzt wieder bei ihrem Mann sein konnte. Gott hatte ihnen geholfen, aber wenn Abram von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte, dann hätten sie die ganzen Probleme nicht gehabt. Vertraue Gott und sage die Wahrheit. Gott möchte nicht, dass wir lügen. Und er will dir auch den Mut geben, ehrlich zu sein. Auch Helen am Anfang hätte einfach sagen können: „Es tut mir leid, ich habe vergessen, meine Hausaufgaben zu machen.“ Vielleicht hätte die Lehrerin das ins Klassenbuch eingetragen, aber auch der Lehrerin wäre es lieber gewesen, Helen hätte die Wahrheit gesagt. Und Gott auch.



Gliederung


Lehre: Sage die Wahrheit!

Anwendung: Vertraue Gott und sage die Wahrheit!


Einleitung: „Helen? Hast du die Hausaufgaben gemacht?“ Helen schreckte hoch. Sie hatte gehofft, dass die Lehrerin sie gerade heute nicht fragen würde. Helen hatte sie nämlich nicht gemacht. „Äh“, stotterte sie, „natürlich habe ich sie gemacht, aber ich habe mein Heft zu Hause vergessen“, sagte sie dann schnell.

Schluss: Auch Helen am Anfang hätte einfach sagen können: „Es tut mir leid, ich habe vergessen, meine Hausaufgaben zu machen.“ Vielleicht hätte die Lehrerin das ins Klassenbuch eingetragen, aber auch der Lehrerin wäre es lieber gewesen, Helen hätte die Wahrheit gesagt. Und Gott auch.