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Der sinkende Petrus


Bibeltext: Mt 14,22-33; Mk 6,45-52; Joh 6,15-21

Lehre: Jesus ist immer bei uns.


Bibelvers: Jesaja 41,10a (Luth): Fürchte dich nicht, ich bin mit dir.


Jesus soll König werden! Wer so etwas tun kann, den wollen wir zu unserem König machen. Könnt ihr euch noch daran erinnern, wovon ihr letzte Woche gehört habt? Was hatte Jesus da getan? Genau, er hat mit 5 Broten und 2 Fischen über 5000 Leute satt gemacht. Jesus ist wirklich Gottes Sohn und allmächtig. Und die Menschen wollten auf einmal, dass er ihr König würde. Aber das wollten sie nur, weil sie zu essen bekommen hatten, nicht weil sie wirklich an ihn glaubten. Jesus wusste das. Er hatte etwas anderes vor. Es war schon Abend und er wollte die Leute jetzt nach Hause schicken.


„Fahrt ihr doch schon einmal vor an das andere Ufer des Sees,“ schlug Jesus seinen Jüngern vor, „ich bleibe noch hier und verabschiede die ganzen Leute.“ Die Jünger waren froh, jetzt ein wenig allein zu sein und auf dem Wasser waren viele von ihnen ja zuhause. Da kannten sie sich aus, sie waren ja Fischer. Sie stiegen also ins Boot und ruderten los.


Jesus verabschiedete die Leute. Als er alleine war, ging er auf einen Berg, um dort zu beten. Er hatte viel erlebt. Die Brote und Fische, die Leute, zu denen er geredet hatte. Jetzt wollte er in Ruhe mit seinem Vater im Himmel über alles sprechen. Die Jünger waren allein auf dem Wasser und ruderten kräftig, um bald ans andere Ufer zu kommen. Die Jünger hatten viel zu erzählen. Bestimmt sprachen sie über alles, was sie erlebt hatten. Aber sie hatten immer weniger Zeit zu reden. Immer mehr mussten sie sich um das Boot kümmern. Das Rudern wurde schwieriger, denn es kam ein starker Wind auf, der ihnen direkt entgegen blies. Sie mussten sich richtig anstrengen, um überhaupt vorwärts zu kommen. Die Wellen wurden immer höher und schon hatte sich viel Wasser im Boot gesammelt. „Hey, Andreas, hilf mal auf dieser Seite zu rudern, damit wir vorwärts kommen!“, „Matthäus, nimm das Gefäß und versuche, das Wasser wieder aus dem Boot zu schöpfen!“ So hörte man es vielleicht. Sie hatten wirklich einiges zu tun und es wurde immer ungemütlicher. Vielleicht dachten sie jetzt daran, wie Jesus damals den Sturm gestillt hatte. Das war ein Erlebnis gewesen. Aber jetzt waren sie allein. Jesus hatte sie allein gelassen. Ich denke, sie fühlten sich richtig einsam. Vielleicht hat jemand gesagt: „Wenn doch nur Jesus hier wäre, er könnte uns helfen.“


Hast du auch schon mal so gedacht? Hast du dir gedacht, wo ist Gott denn, er könnte mir vielleicht helfen, aber ich merke nichts von ihm? Du wirst von anderen gehänselt und fühlst dich allein. Und dann denkst du: wo ist denn Gott? Aber weißt du was. Jesus ist da. Er hat gesagt: Ich bin bei euch alle Tage! Du brauchst keine Angst haben, weil Jesus da ist. Auch wenn du ihn nicht siehst und vielleicht auch nicht spürst.


Die Jünger dachten, sie sind allein und keiner kann ihnen helfen. Aber Jesus sah sie. In Markus 6,48 steht (aus der Bibel vorlesen): und als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen. Sie waren nicht allein. Obwohl Jesus noch auf dem Berg war, sah er sie und wollte wissen, wie es ihnen geht. Er ließ seine Jünger nie allein. Ich denke, er hat dort auf dem Berg sogar für sie gebetet.


Aber sie hatten Angst. Es war schon recht dunkel. Um etwa 4 Uhr morgens schrie einer der Jünger plötzlich laut auf. Er konnte kaum reden, sondern zeigte nur auf etwas, was er dort in der Dunkelheit sah. Die anderen Jünger schauten in die Richtung, in die er zeigte. Was war denn das? Dort sahen sie eine Person auf dem Wasser. Das kann doch gar nicht möglich sein. Niemand kann auf dem Wasser gehen. Und das bei noch bei diesem Sturm. Das kann kein echter Mensch sein, das muss ein Gespenst sein. Sie bekamen wirklich Angst. Es waren ja erwachsene Männer, aber alles war so unheimlich, dass sogar sie jetzt richtig Angst bekamen. Du weißt bestimmt auch, dass es keine Gespenster gibt. Aber manchmal, wenn man im Dunkeln im Bett liegt, sieht man irgendwelche Schatten an der Wand oder man hört etwas. Dann ist alles so unheimlich, dass man doch Angst bekommt. Aber denke daran, was Jesus gesagt hat: Ich bin bei euch alle Tage. Er ist da und er ist stärker als alle Ängste. Du brauchst dich nicht zu fürchten.


„Fürchtet euch nicht!“ hörten auch die Jünger auf einmal. „Ich bin es!“. Das war doch Jesu Stimme. Genau und die Person auf dem Wasser, die sah doch aus wie Jesus. Aber, konnte er wirklich auf dem Wasser gehen? Und wie kam er hierher, mitten auf den See?


Petrus wollte es genau wissen: „Jesus? Wenn du es wirklich bist, dann befiel mir, dass ich auf dem Wasser zu dir kommen soll!“ – „Komm!“ war die Antwort von Jesus. Jetzt wusste Petrus, ja, es war Jesus, sie brauchten keine Angst zu haben. Ich bin bei euch alle Tage! Jesus war ja da. Petrus brauchte keine Angst zu haben, obwohl alles so unheimlich schien. Jetzt wusste er, dass es Jesus war, und deshalb sah gleich alles nicht mehr so schlimm aus. Er setzte erst den einen, dann den anderen Fuß auf das Wasser. Die anderen Jünger hielten den Atem an. Petrus würde doch untergehen, oder? Warum tat er das? Aber Jesus hatte gesagt, er solle zu ihm kommen. Und dann stand Petrus auf dem Wasser, genau wie Jesus. Petrus ging auf Jesus zu. Mit Jesus brauchte er keine Angst zu haben.


Aber der Wind war immer noch da und die Wellen. Und plötzlich sah Petrus sie. „Was tu ich hier bloß? Ich kann doch nicht einfach in diesem Sturm und den Wellen auf dem Wasser laufen, das geht doch nicht!“ Petrus bekam Angst, er schaute nicht mehr auf Jesus, sondern nur noch auf die Wellen, die jetzt wieder so unheimlich aussahen. Und da begann Petrus auch schon zu sinken. Er bekam noch mehr Angst. Als er auf Jesus vertraut hatte, konnte er auf dem Wasser gehen. Jesus hatte es ihm ja gesagt, er solle es tun. Aber jetzt, als er nur noch auf die Wellen und den Sturm sah, da begann er zu sinken.


Wenn du in einer Situation bist, wo du Angst hast, dann denke nicht immer an die Dinge, die dir Angst machen, die dir so unheimlich scheinen. Denke an Jesus und schaue auf ihn. Jesus hat gesagt: „Ich bin bei euch alle Tage!“ Das stimmt. Er ist da und deshalb brauchst du auch keine Angst zu haben. Bei Petrus waren die Wellen da und der Sturm. Auch bei dir ist die Situation vielleicht schwierig. Jemand aus der Familie ist sehr krank. Und du hast vielleicht Angst. Das ist schlimm. Aber du bist nicht allein. Jesus ist da und er will helfen. Er kann dich trösten. Denke daran, dass er da ist.


Petrus glaubte in dem Moment irgendwie nicht an Jesus, nicht daran, dass Jesus ihm helfen konnte. Und deshalb begann er zu sinken. Was denkt ihr, wie Jesus reagiert hat? War er sauer auf Petrus, weil Petrus gezweifelt hat? War er wütend und sagte zu ihm: du bist jetzt selbst daran schuld, wenn du untergehst? Nein. Jesus war da für Petrus und auch wenn Petrus zweifelte, so liebte Jesus ihn und wollte ihm helfen. Er reichte Petrus die Hand und hielt ihn fest. „Warum zweifelst du denn an mir?“ fragte er Petrus. Und dann zog er Petrus aus dem Wasser. Gemeinsam gingen sie in das Boot, von wo aus die anderen Jünger immer noch gespannt zuschauten. Sofort hörte der Winde auf zu wehen. Alles war still.


Petrus war ruhig. Wie hatte er nur an Jesus zweifeln können? Jetzt wusste er wieder, dass Jesus da war, dass Jesus stärker war als alles andere und dass Jesus ihm immer helfen konnte. Und er erkannte noch etwas ganz Wichtiges. Er sah, dass Jesus all das nur tun konnte, weil er Gottes Sohn war und das begriffen auch die anderen Jünger. Sie fielen vor Jesus nieder: „Jesus, du bist wirklich Gottes Sohn. Das haben wir jetzt verstanden!“


Hast du es verstanden, dass Jesus Gottes Sohn ist? Dass er immer für dich da ist? Dann brauchst du keine Angst zu haben. Er hat gesagt: Ich bin bei dir! Das zählt, egal in welcher Situation du bist.