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Die erste Reise der Brüder Josefs nach Ägypten

(Josefs Wiedersehen mit seinen Brüdern)


Bibeltext: 1. Mose 42,1-38

Lehre: Gott will dein Leben verändern.


Bibelvers: Galater 5,22 (Luth): Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue.
Bibelvers: 2. Korinther 5,17 (Hfa): Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen.


„Was machen wir denn bloß? Wenn wir bald nichts zu essen bekommen, müssen wir sterben.“ Jakob hatte Hunger. Und auch seine Söhne und ihre Familien hatten kaum noch etwas zum Essen. In Kanaan und in den Nachbarländern gab es eine Hungersnot. Niemand hatte mehr Getreide zum Brotbacken. Und auf den Feldern wuchs kaum etwas. Doch dann hörte Jakob, dass es in Ägypten noch Getreide zu kaufen gäbe. „Das ist unsere Rettung“, dachte er und rief schnell seine Söhne zusammen. „Ihr müsst nach Ägypten gehen. Dort gibt es noch Getreide. Geht hin und kauft etwas für uns, sonst verhungern wir.“


Also machten sich Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Dan, Naftali, Gad und Asser auf den Weg. Es waren 10 Brüder. Ihr jüngster Bruder Benjamin war auch schon erwachsen. Trotzdem blieb er zuhause. Jakob hatte Angst, dass Benjamin etwas passieren könnte. Nachdem Josef verschwunden war, war Benjamin jetzt Jakobs Lieblingssohn und Jakob wollte nicht, dass Benjamin auch etwas passierte. Die 10 Brüder zogen los nach Ägypten.


In Ägypten war auch eine Hungersnot. Aber trotzdem gab es dort genug Getreide, denn in den letzten 7 Jahren hatte Josef dort viel Getreide in großen Vorratshäusern gesammelt. Jetzt verkaufte Josef das Getreide an die Menschen. Nicht nur die Ägypter kamen zu Josef, um Getreide zu bekommen, auch Menschen aus anderen Ländern. Und so sah Josef eines Tages eine kleine Gruppe von Männern, die Getreide kaufen wollten. Irgendwie kamen sie ihm bekannt vor. Als Josef genauer hinschaute, erkannte er sie. Es waren seine Brüder. Es war schon über 20 Jahre her, dass er sie das letzte Mal gesehen hatte. Das war damals, als sie ihm einfach als Sklaven verkauft hatte. Josef hatte damals große Angst gehabt und war total enttäuscht von seinen Brüdern gewesen und natürlich auch wütend, dass sie ihm das angetan hatten. Aber in der Zwischenzeit war viel passiert. Josef war kein Sklave mehr. Er war der zweitwichtigste Mann in ganz Ägypten.


Josefs Brüder erkannten Josef nicht. Er trug ägyptische Kleidung und redete in der Sprache der Ägypter. Die 10 Brüder fielen vor Josef nieder. Plötzlich fielen Josef wieder seine Träume ein. In seinen Träumen vor vielen Jahren war es doch genauso gewesen. Seine Brüder hatten sich vor ihm verneigt. Jetzt war es wirklich so gekommen. Aber Josef verriet nichts. Er ließ sich nichts anmerken. „Woher kommt ihr?“, fragte er streng. „Wir kommen aus Kanaan, um hier Getreide zu kaufen“, antworteten seine Brüder. „Das glaube ich nicht!“, entgegnete Josef, „Ihr seid bestimmt Spione. Ihr wollt nur schauen, wo unser Land nicht genug gesichert ist, damit ihr uns angreifen könnt.“


Natürlich wusste Josef, dass sie keine Spione sind. Aber Josef wollte sie testen. Josef wollte wissen, ob seine Brüder sich verändert hatten. Vor 20 Jahren hatten sie ihn verraten und verkauft. Würden sie das jetzt immer noch tun? Josef hatte in den 20 Jahren so viel mit Gott erlebt und Gott hatte sein Leben verändert. Josef war seinen Brüdern nicht mehr böse. Gott hatte ihm geholfen, ihnen zu vergeben und sie wieder zu lieben. Gott möchte auch unser Leben verändern. Niemand von uns ist perfekt und egal, wie wir es versuchen, wir können es nicht alleine schaffen, wirklich gut zu werden. Aber Gott weiß das, deshalb ist Jesus für uns gestorben. Jesus ist für deine Sünden gestorben, dafür, wo du Gott nicht gehorchst. Wenn du Jesus als Retter annimmst, dann vergibt Gott dir deine Sünden. Aber Gott möchte noch mehr tun. Er will dein Leben verändern. Er will dir helfen, so zu leben, wie es ihm gefällt. Gott hatte Josefs Leben verändert. Deshalb war er nicht mehr wütend auf seine Brüder.


Aber Josef wollte sie testen. „Wir sind keine Spione“, erklärten die Brüder noch einmal, „wir sind alles Brüder und kommen aus Kanaan.“ Aber Josef blieb hart: „Ich glaube, ihr seid Spione.“ Seine Brüder versuchten noch einmal, sich zu verteidigen: „Wir sind 12 Brüder aus Kanaan. Unser jüngster Bruder ist bei unserem Vater geblieben und ein Bruder ist nicht mehr bei uns.“ Sie redeten eigentlich nicht gerne über ihren Bruder Josef, aber jetzt sagten sie es, um sich zu verteidigen. „Ich glaube euch trotzdem nicht“, sagte Josef wieder. „Aber ihr könnt es ja beweisen. Einer von euch kann nach Hause gehen und euren jüngsten Bruder holen. Wenn ich ihn sehe, dann weiß ich, dass ihr die Wahrheit sagt. Sonst glaube ich es euch nicht.“ Dann ließ Josef seine Brüder ins Gefängnis werfen. Dort mussten sie 3 Tage lang warten, dann kam Josef wieder zu ihnen. „Ihr könnt gehen“, erklärte er. „Aber einer von euch bleibt im Gefängnis. Wenn ihr dann mit eurem jüngsten Bruder wiederkommt, dann glaube ich euch und ihr seid frei.“


Die Brüder waren etwas erleichtert, dass sie jetzt fast alle gehen durften. Trotzdem hatten sie Angst, was noch geschehen würde. „Daran sind wir selbst schuld“, sagte plötzlich einer von ihnen. „Das kommt alles nur, weil wir damals so böse zu unserem Bruder waren. Er hatte Angst gehabt und uns angebettelt, ihn frei zu lassen, aber wir haben nicht auf ihn gehört. Das ist jetzt bestimmt die Strafe dafür.“ Die anderen Brüder nickten. „Ich hatte es euch doch gesagt“, antwortete Ruben. „Ich hab euch gesagt, ihr sollt ihm nichts tun, aber ihr habt nicht gehört.“ Die Brüder wussten nicht, dass Josef ihre Sprache verstand, denn er sprach immer nur ägyptisch und ließ sich alles übersetzen, was sie sagten. Aber Josef hatte alles gehört. Schnell drehte er sich weg, damit sie seine Tränen nicht sehen konnten. Seine Brüder schienen sich ja wirklich geändert zu haben. Aber er wollte es genau wissen. Schnell wischte er seine Tränen weg. Dann ließ er Simeon fesseln und ins Gefängnis bringen.


Die anderen Brüder bekamen ihre Säcke mit Getreide gefüllt. Sie luden alles auf ihre Esel und zogen zurück nach Kanaan. Josef sah ihnen nach. Er hoffte, dass sie bald wiederkommen würden. Dann könnte er sehen, ob sie sich wirklich geändert hatten und ihren Bruder Simeon aus dem Gefängnis holen würden. Oder waren sie immer noch dieselben wie vor 20 Jahren?


Wie ist das bei dir? Vielleicht glaubst du an Gott. Aber kann Gott auch dein Leben verändern? Gott möchte dir helfen, so zu leben, wie es ihm gefällt. Vielleicht bist du schnell wütend auf andere. Bitte Gott, dir zu helfen, geduldiger zu sein. Vielleicht fällt es dir auch oft schwer, die Wahrheit zu sagen. Dann bitte Gott, dich zu verändern und dir dabei zu helfen. Gott möchte dein Leben verändern, aber du musst bereit dazu sein. Deshalb bitte ihn immer wieder darum. Dann können andere Menschen an deinem Leben erkennen, dass Gott dich verändert.


Josef wollte sehen, ob sich seine Brüder verändert hatten. Aber jetzt musste er erst einmal warten. 9 seiner Brüder waren auf dem Heimweg. Es war ein langer Weg und sie mussten unterwegs Pause machen. Einer von ihnen öffnete seinen Getreidesack, um seinem Esel etwas Futter zu geben. „Kommt mal schnell her“, rief er seinen Brüdern ängstlich zu. „Schaut doch, das ganze Geld ist wieder im Sack drin. Aber ich habe es doch für das Getreide bezahlt.“ Die anderen Brüder erschraken. Als sie nachschauten, lag auch in ihren Säcken das Geld, das sie für das Getreide bezahlt hatten. Josef hatte seinen Dienern gesagt, dass sie es wieder oben auf das Getreide legen sollten. Aber seine Brüder bekamen jetzt noch mehr Angst. „Jetzt denkt dieser Mann, wir wären wirklich Spione oder Diebe. Aber wir wollten es doch bezahlen.“


Voller Angst kamen sie nach Hause zu Jakob. Sofort erzählten sie ihm alles: „Simeon ist im Gefängnis. Der Mann in Ägypten dachte, wir sind Spione. Er will uns erst glauben, wenn wir Benjamin mitbringen. Dann will er Simeon auch wieder freilassen.“ Auch Jakob bekam Angst. „Erst verschwindet Josef“, klagte er. „Jetzt ist Simeon fort und ihr wollte mir Benjamin auch noch wegnehmen? Nein. Ich lasse Benjamin nicht mitgehen. Ich möchte nicht, dass ihm etwas passiert.“ Ruben versuchte, seinen Vater zu überreden: „Es ist die einzige Möglichkeit, dem Mann zu beweisen, dass wir ehrlich sind. Ich verspreche dir, ich passe auf Benjamin auf.“ Aber Jakob schüttelte den Kopf. „Nein, ich möchte nicht auch noch Benjamin verlieren“, jammerte er.


So blieben die Brüder erst einmal zuhause. Und Simeon musste im Gefängnis auf sie warten. Aber sie wollten ihrem Bruder helfen, denn Gott hatte ihr Leben verändert und sie waren nicht mehr so egoistisch und eifersüchtig wie früher. So will Gott auch dein Leben verändern. Du schaffst es nicht alleine, aber Gott kann dir helfen, immer mehr so zu werden, wie es ihm gefällt.